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Die Augen verschließen vor der derzeit zweitstärksten Partei ist keine gute Idee

19. Dezember 2024 von Gschwätz GelbeSeiten 0 Kommentare

Die Kanzlerkandidaten Scholz und Merz im großen TV-Duell – Habeck und Weidel in einem weiteren? So planen es ZDF und ARD. Doch der Grünen-Kanzlerkandidat Habeck lehnt das entschieden ab. Alice Weidel dagegen würde sich am liebsten verbal  mit allen duellieren.

Kein Wunder, ist die Wirtschaftsexpertin vermutlich allen drei Herren rhetorisch überlegen – lediglich Merz könnte ihr noch das Wasser reichen.

Das Ausklammern tut nicht gut, sondern gießt noch mehr Öl ins Feuer

Doch das Ausklammern der AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel im Spitzenduell um die Kanzlerschaft tut der ARD und dem ZDF nicht gut. Tatsache ist: Die AfD ist derzeit die zweitstärkste Kraft bei den aktuellen Umfragen zur Bundestagswahl 2025.

Die Presse weiß, um die rhetorische Versiertheit Weidels und befürchtet vermutlich schlimmstes, lässt man sie länger zu Wort kommen als nötig. Schlimmstenfalls redet sie nicht nur Scholz und Habeck an die Wand, sondern auch noch Merz. Und was dann? Umgekehrt muss man jedoch sagen, bewirkt man bei Währer:innen genau das Gegenteil, wenn man offensichtlich versucht, die AfD in den Wahlkampf ein möglichst kleines Spotlight zu geben. Derzeit gehen bereits diverse Videoclips von der AfD und ihren Anhängern viral mit dem Märtyrer-Heiligenschein auf dem Kopf, ganz nach dem Motto: Wir sind zu gut, keiner traut sich anscheinend, sich gegen uns in einem TV-Duell zu messen.

„Wir hatten ein solches Duell im Vorfeld klar ausgeschlossen“

Daniel Tapp, Sprecher von Alice Weidel, sagt dazu gegenüber der BILD: „Dass die AfD als  Partei mit den aktuell zweitbesten Umfragewerten wieder in Ameisen-Runden verschwinden soll, werden wir juristisch prüfen.“

Robert Habecks Sprecher wiederum ließ ausrichten: „Wir hatten ein solches Duell im Vorfeld klar ausgeschlossen und auch mitgeteilt, dass wir eine Einladung nicht akzeptieren werden.“ Gründe für die Ablehnung eines solchen Duells nennt er nicht.

Die Parteien sollten im Wahlkampf versuchen, inhaltlich zu punkten und nicht Bashing zu betreiben

Wie „Table.Media“ erfahren haben will, soll Olaf Scholz dafür verantwortlich sein, dass sein Vizekanzler nicht dabei sein darf beim Kanzlerduell und es kein Triell mit ihm gibt. Er habe die TV-Sender sozusagen „erpresst“. Scholz habe demnach ein Duell gegen Merz zur Bedingung gemacht, dass er teilnimmt. Die Wut beim Koalitionspartner kocht nach diesem Bericht hoch. „Das verschlägt mir wirklich die Sprache“, schreibt der grüne Bundestagsabgeordnete Johannes Wagner. Er unterstellt Scholz via X „Angst, nicht gegen Habeck anzukommen“.

Nach Habecks kategorischem Nein und Scholz‘ anscheinendem Nein zu einem Triell oder gar einem Aufeinandertreffen aller vier Spitzenkandidaten kann es nun passieren, dass es lediglich ein Duell zwischen Merz und Scholz geben wird.

Hat Scholz den TV-Sender erpresst?

Fakt ist: Wir werden uns darauf einstellen müssten, dass die AfD entweder eine sehr starke Oppositionspartei in der neuen Regierung stellen wird oder – das wäre aktuell jedoch noch sehr unwahrscheinlich – sie käme sogar in die Regierung, wenn es sich Merz doch noch einmal anders überlegt und sich am Ende mit der AfD anstatt mit der SPD zusammentut, oder aber wenn die AfD so viele Stimmen sammelt, dass es zu einer Koalition mit dem Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW) reichen würde für eine Mehrheit. Die wahrscheinlichere Alternative ist jedoch derzeit eine CDU-geführte Regierung mit der SPD und der FDP im Gepäck.

Die Ampel-Parteien und die CDU täten jedenfalls gut daran, sich nicht mehr weiter gegenseitig zu diffamieren, wie unlängst die Entgleisung von Olaf Scholz, als er Friedrich Merz despektierlich „Fritze“ nannte – für einen Bundeskanzler ist das ein Kindergarten-Geschwätz, bei welchem man sich nicht wundern braucht, dass die Wähler:innen kopfschüttelnd und genervt ihr Kreuz woanders machen. Oder wie Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel 2018 im Bundestag süffisant bemerkte: „Das Schöne in einer Demokratie ist, dass jeder über das redet, was er für das Land als wichtig hält.“

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