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  • Keine Frau entscheidet sich leichtfertig für einen Schwangerschaftsabbruch. Foto: unsplash/Dmitry Schemelev

„Solche Eingriffe werden ausschließlich dann vorgenommen, wenn das ungeborene Kind so schwere Fehlbildungen aufweist, dass es nicht lebensfähig sein wird“

Ein Schwangerschaftsabbruch ist für jede betroffene Frau ein traumatisches Erlebnis. Keine Schwangere entscheidet sich leichtfertig dafür. Außerdem gibt es gesetzliche Hürden, die vor einem solchen Eingriff überwunden werden müssen. Doch warum auch immer sich eine Frau für einen Abbruch entscheidet – es gibt immer weniger Ärzte, die einen solchen vornehmen. Was den Frauen die Situation zusätzlich erschwert.

Wie sieht die Situation in den Krankenhäusern aus? Werden dort Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen? GSCHWÄTZ hat nachgefragt: beim Diakoneo KdöR, dem Träger des Diak in Schwäbisch Hall, bei der BBT-Gruppe, die das Hohenloher Krankenhaus Öhringen und das Caritas-Krankenhaus in Bad Mergentheim betreibt und den SLK-Kliniken in Heilbronn.

Bisher zehn Eingriffe in 2021

Am Diak in Schwäbisch Hall werden demnach durchaus Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen. „Am Diakoneo Diak Klinikum Schwäbisch Hall werden solche Eingriffe ausschließlich dann vorgenommen, wenn das ungeborene Kind so schwere Fehlbildungen aufweist, dass es nicht lebensfähig sein wird“, schreibt Christin Kohler, PR-Referentin beim Diakoneo KdöR, in ihrer Antwort-Mail. So seien dort im Jahr 2017 sieben, ein Jahr später neun und 2019 drei Abbrüche vorgenommen worden. Im Jahr 2020 waren es ebenfalls drei und in diesem Jahr bisher zehn Eingriffe.

Kontakte zu Beratungsstellen

Vor einem Schwangerschaftsabbruch muss jede betroffene Frau eine umfangreiche Beratung in Anspruch nehmen. Dazu schreibt Christin Kohler: „Selbstverständlich bestehen Kontakte zu Institutionen, die Schwangere beraten, darunter Caritas und pro familia. Wir informieren betroffene Schwangere über Möglichkeiten der Beratung.“

Keine Abbrüche in Öhringen oder Bad Mergentheim

Im Hohenloher Krankenhaus in Öhringen dagegen werden keine Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen. „Weder im Hohenloher Krankenhaus Öhringen noch im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim wurden in den vergangenen Jahren Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen“, schreibt Pressesprecherin Ute Emig-Lange. „Auch in den anderen Krankenhäusern der BBT-Gruppe werden in der Regel keine Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt.“ Diese würden „der Überzeugung der BBT-Gruppe als einem Träger in der katholischen Kirche, dass das menschliche Leben vom Zeitpunkt seiner Empfängnis bis zu seinem natürlichen Ende zu schützen ist“, widersprechen.

Keine Beratung

Die beiden Krankenhäuser bieten auch keine Beratung in solchen Fällen an, sie arbeiten allerdings  „in verschiedenen Netzwerken mit unterschiedlichen Trägern von Beratungsstellen zusammen“. Darunter können auch Anbieter der gesetzlichen Schwangerenkonfliktberatung gehören – beispielsweise Diakonie, Caritas, Donum Vitae oder pro familia. „Insofern arbeiten wir sicherlich mit diesen Institutionen zusammen, aber nicht explizit in deren Angebot der Schwangerenkonfliktberatung“, so die Pressesprecherin weiter. „Dies hängt damit zusammen, dass die Begleitung Schwangerer in aller Regel in der ambulanten Versorgungswelt stattfindet und von dort aus die Kontakte zu den Beratungsstellen hergestellt werden.“ So beziehe sich die Zusammenarbeit eher auf die „frühe Hilfen“. Hierzu gehöre beispielsweise das Angebot der Babylotsin in den beiden Häusern.

Zehn bis 20 Abbrüche jährlich

In den Heilbronner SLK-Kliniken werden laut Pressesprecher Mathias Burkhardt Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt – „im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben“. Burkhardt sagt: „Im Zeitraum der vergangenen drei Jahre wurden jährlich zwischen zehn und 20 Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt.“ Dafür arbeitet der Krankenhausträger mit Institutionen zusammen, die die schwangeren Frauen vor dem Abbruch beraten: „Ohne die daraus erfolgten Bescheinigungen wäre diese Art der Behandlung nicht möglich.“ In diesem Fall sind das pro familia, Diakonie, Caritas und das Landratsamt Heilbronn.

Text: Sonja Bossert, die Fragen stellte Matthias Lauterer

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