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Sophie Scholls Vermächtnis

Im Gedenken an die Widerstandskämpferin Sophie Scholl haben Vertreter des Hohenlohekreises anlässlich des 100. Geburtstags von Sophie Scholl einen gemeinnützigen Verein in ihrem Geburtszimmer im Forchtenberger Rathaus gegründet. Der Verein „Sophie Scholl aus Forchtenberg – Gedenken und Erinnern im Hohenlohekreis“ mit Sitz in Forchtenberg verfolge den Zweck, die Erinnerung an Sophie Scholl und an die Weiße Rose aufrechtzuerhalten, schreibt das Landratsamt Hohenlohekreis. Zu den Gründern des Vereins zählen unter anderem der Bürgermeister von Forchtenberg, Michael Foss, und der Kreisarchivar des Hohenlohekreises, Dr. Thomas Kreutzer.

Unterstützung für Gedenkstätte Weiße Rose-i-Punkt

Der Verein hat das Ziel, vor allem die Gedenkstätte Weiße Rose-i-Punkt in Forchtenberg zu unterstützen und die Erinnerungs- und Gedenkkultur für die Opfer des Nationalsozialismus im Gebiet des Hohenlohekreises zu fördern. Die Erforschung der Geschichte des Nationalsozialismus sowie die Durchführung von Veranstaltungen sind dabei wichtige Bestandteile. Zudem sollen Veranstaltungen der historischen Bildungsarbeit wie Tagungen, Ausstellungen, Vorträge oder Filmvorführungen durch den Förderverein unterstützt werden.

Insgesamt 40.000 Euro Zuschuss

Aus diesem Anlass übergab Susanne Uebel-Madenciler in Vertretung für Landrat Dr. Matthias Neth, Vorstandsvorsitzender der Stiftung des Hohenlohekreises und stellvertretender Vorsitzender des Vereins, im Namen der Stiftung einen Scheck in Höhe von 20.000 Euro an den Verein. Zusätzlich erhielt der Verein einen Zuschuss von 20.000 Euro von der Stadt Forchtenberg. „Ich freue mich über die Gründung des neuen Vereins und die großzügige finanzielle Grundausstattung. Zusammen mit Renate S. Deck und der Gedenkstätte Weiße Rose-i-Punkt möchten wir einen aktiven Beitrag zur Erinnerungs- und Gedenkkultur für die Opfer des Nationalsozialismus im Gebiet des Hohenlohekreises leisten“, so Bürgermeister Michael Foss.

Information

Der Verein freut sich jederzeit über interessierte Mitglieder. Informationen zum Verein und zur Mitgliedschaft gibt es bei Dr. Thomas Kreutzer unter Telefon 07942/941264 oder per E-Mail unter thomas.kreutzer@hohenlohekreis.de.

Quelle: Pressemitteilung des Hohenlohekreises




„Beim Bier trifft man sich halt besser als bei der Milch“

Etwas versteckt, unterhalb des großen Panorama-Hotels in Waldenburg, liegt eine kleine Gaststätte, das Bergstüble. Dort trifft sich das Team des 1.DSV (DartsSportVerein) Bergstüble Waldenburg regelmäßig alle 14 Tage am Freitag zum Training. Vorbei am Gastraum führt der Weg die Treppe hinunter zum Trainingsraum des 1.DSV Waldenburg. Flutlicht gibt es in dieser Sportarena nicht, es ist recht dunkel.

Trainingsimpressionen. Foto: GSCHWÄTZ

Dirk „Papa Bär“ Prümen. Foto: GSCHWÄTZ

Vier Dartsautomaten stehen an der rückwärtigen Wand, das Training ist in vollem Gang, eine gute Handvoll Aktiver ist bereits am Werfen. Fachkundige Kommentare werden den Pfeilen hinterhergeworfen, vor allem dann, wenn ein Pfeil danebengeht. Oft wird gelacht, denn wer daneben wirft, muss auch die spöttischen Anfeuerungen der Teamkameraden aushalten können.

Trotzdem findet Dirk Prümen die Zeit, das eine oder andere über den Verein, den Dartssport und das Drumherum zu erklären. Sein Kampfname, der auch auf dem Trikot und seinen Pfeilen steht, ist „Papa Bär“ – und er scheint auch für den Verein die Rolle des Papas übernommen zu haben.

Der Verein selbst besteht schon seit einiger Zeit und nimmt auch schon lange an Wettbewerben teil. Derzeit spielt das Team aktiv in der Dart Liga Hohenlohe, einer freien Liga, die nicht dem Deutschen Sportautomatenbund e.V. (DSAB) angeschlossen ist. „Der DSAB stellt hohe Anforderungen an die Spielstätten“, sagt Prümen und verweist darauf, dass man das dem Wirt, in dessen Räumen das Training stattfindet, nicht zumuten will. In der Dart Liga Hohenlohe spielen etwa 35 Vereine in vier Spielklassen, von der C-Liga bis hinauf zur Bezirksliga. Der 1.DSV Waldenburg hat es bis in die A-Liga, also die zweithöchste Klasse, geschafft. Auch wenn es sich um eine freie Liga handelt, spielt man doch komplette Saisons nach festen Spielplänen. Am 10. Oktober geht nach einer Coronapause die neue Saison los: „Unter 2G-Bedingungen sind Sportveranstaltungen wieder möglich“, ist Prümen froh.

„Da hat uns der Staat mit dem Lockdown ein Ei gelegt“

Einige Vereine hätten während der Pandemie allerdings aufgeben müssen, weiß Prümen, da zum Beispiel die Vereinslokale nicht mehr weitergeführt werden konnten. „Da hat uns der Staat mit dem Lockdown ein Ei gelegt“.

Auf ihren Wirt lassen sie nichts kommen

Ihr Vereinslokal hat den Lockdown glücklicherweise überstanden. Immer wieder öffnet sich die Tür und es wird Essen serviert – vom Schnitzel bis zum Wurstsalat sei einfach alles zu empfehlen, „und vor allem die Pizza“, loben die Sportler ihren Wirt einhellig. Die Getränke sind praktischerweise gleich in einem Nebenraum gelagert – das erspart dem Wirt eine Menge Laufarbeit, denn das eine oder andere Sportbier wird trainingsbegleitend geöffnet. Angelo, der Wirt des Bergstüble, sorgt nicht nur für das leibliche Wohl der Sportler, er ist auch der größte Sponsor des Vereins: Nicht nur, dass er den Trainingsraum seit etwa zehn Jahren zur Verfügung stellt, er sponsert auch die Startgelder für Turniere.

Verein will gemeinnützig werden

Im Dezember soll nach über 15 Jahren die formale Grundlage für die Eintragung als ein gemeinnütziger Verein getroffen werden. Man habe diesen Entschluss schon lange gefasst, aber „das ging ja jetzt lange nicht, weil wegen Corona Versammlungen nicht möglich waren“, sagt Prümen.

Ist das überhaupt ein Sport?

Auf die Frage, ob das Dartsspiel überhaupt ein Sport sei, wechselt Prümen den Ton, er wird professionell wie ein Verkäufer: „Darts fördert die Hand-Auge-Koordination. Das ist ein Konzentrationssport wie zum Beispiel das Bogenschießen.“ Hier sieht er einen Ansatzpunkt für die Gemeinnützigkeit: Er will  Jugendlichen den Dartssport nahebringen, denn viele Kinder und Jugendliche hätten heutzutage Schwierigkeiten bei Konzentration oder Fokussierung. „Da kann der Dartssport wirklich viel leisten“, ist sich Prümen sicher.
Michael Rüger weiß, dass gerade die Topspieler top-fokussiert sind: „Denen, die ganz oben mitspielen, kannst Du eine nackte Frau auf die Nase binden, die lassen sich nicht ablenken.“

Gute oder schlechte Serie? Kommt ganz auf den Spielstand an! Foto: GSCHWÄTZ

Und ganz nebenbei verbessert Darts auch den Umgang mit Zahlen, denn man muss sich abhängig vom Spielstand eine Strategie überlegen, auf welche Zahlen man seine Pfeile abfeuern will. „Manch einer muss das sogar nach jedem Wurf“, grinst Prümen einen seiner Teamkameraden an, dessen Pfeil nicht dort eingeschlagen ist, wo er hinsollte. Alte Hasen rechnen gar nicht mehr, die „sehen“, welche Felder sie anpeilen müssen.

Junge Aktive gesucht

Michael Rüger. Foto: GSCHWÄTZ

Mittels Mundpropaganda und Ansprache über soziale Medien versucht der Verein, Jugendliche zu gewinnen – und wie zufällig erscheinen genau bei diesem Thema zwei Jugendliche zum Training.

Dass der Verein jüngere Aktive benötigt, kann Michael Rüger bestätigen: „Auch Darts ist altersabhängig, so ab 50 merkt man’s“, kann er seine eigenen Erfahrungen einbringen. Er spielt seit 36 Jahren und hat, so sagt  er es, „alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt“. BZO-Liga, das ist die zweithöchste Spielklasse, hat er gespielt. Aber nicht nur der sportliche Erfolg ist ihm wichtig, er lobt vor allem das gesellige Beisammensein der Dartsgemeinde: „Beim Bier trifft man sich halt besser als bei der Milch“, lacht er, wenn er von dem berichtet, was bei Turnieren abseits der Dartsscheibe so alles passiert.

Guter Trainingsbesuch

14 Sportler sind im Verein aktiv, dazu kommen zwei passive Mitglieder. Zum Training kommen nach und nach etwa zehn Spieler. „Zehn sind immer da“, zeigt sich Dirk Prümen mit dem Trainingsfleiß durchaus zufrieden.

Darts ist kein teurer Sport

Neben dem Vereinsbeitrag, der momentan bei zehn Euro im Monat liegt, kostet nur die Anfahrt zu den Turnieren und die Ausrüstung Geld. Ein vernünftiger Satz Pfeile für den Amateursport koste etwa 50 bis 60 Euro, weiß Prümen. „Nach oben ist kein Ende“, ergänzt Michael Rüger. Eine ganze Reihe von Darts-Shops gibt es inzwischen, wo man sich seine Pfeile individuell zusammenstellen kann: langer oder kurzer Schaft, viel oder wenig Grip, unterschiedlichste Flights (Flügelchen) – die Möglichkeiten sind nahezu unendlich. Rügers Empfehlung ist, Pfeile in einem Shop auszuprobieren und nicht einfach im Internet zu kaufen. Eine kleine Auswahl von unterschiedlichen Pfeilen ist auch im Trainingsraum verfügbar. Und wer es ganz individuell mag, der dreht sich sein Material ohnehin selber.

Alles, was man braucht: Ein Satz Pfeile. Foto: GSCHWÄTZ

Coronahilfen: „Vielleicht kriege ich noch was“

Angelo, der Wirt des Waldenburger Bergstüble, ist froh, dass er jetzt wieder kochen und Gäste bewirten kann und beklagt die schleppende Bearbeitung der Coronahilfen: „Ich habe minimal Coronahilfen bekommen, vielleicht kriege ich ja noch was“, stellt er der Politik kein gutes Zeugnis aus: „Das waren große Versprechen der Politik“ sagt er rückblickend. Aber er schaut optimistisch nach vorne: „Meine Stammgäste kommen alle wieder“, hat er bemerkt.
Mit den Darts-Spielern hat er ein langjähriges und gutes Verhältnis, seit mehr als zehn Jahren spielen sie bei ihm. So gut ist das Verhältnis, dass er schweigt und gar keine der Anekdoten erzählen will, die es aus  einer so langen Zeit einfach geben muss. Angelo weiß ganz genau, dass neben dem Sport der Spaß und die Geselligkeit beim 1. DSV Waldenburg eine große Rolle spielen: „Die essen und trinken hier, das ist ein Geben und Nehmen. Ich unterstütze die, wir helfen uns gegenseitig“, begründet er seine Aktivitäten als Sponsor. Er übernimmt Startgelder und stellt den Trainingsraum zur Verfügung: „Ich bin kein Krösus, aber wenn ich da helfen kann, dann helfe ich.“

Der Dartssport verbindet

„Bei uns gibt’s keine Unterschiede“, betont Dirk Prümen abschließend und betreibt noch einmal Mitgliederwerbung: „Ob arm, ob reich, ob Männlein oder Weiblein, jeder kann kommen.“ Und so sind auch zwei Frauen auf der Teamkarte des 1.DSV Bergstüble Waldenburg für die Wettbewerbe gemeldet.

Der Dartsportverein trifft sich 14-tägig im Keller des Berstübles in Waldenburg. immer um 19 Uhr. Nähere Informationen bei  Dirk Prümen: 01590/65 10 45 7

Text: Matthias Lauterer

Ein kleiner Teil der sportlichen Erfolge des 1. DSV Waldenburg. Foto: GSCHWÄTZ




Arbeiten am KÜNFit schreiten flott voran

Fünf Millionen Euro kostet das neue Sportvereinszentrum des TSV1846 Künzelsau e.V. am Hallstattweg, das im Oktober eröffnen will – rechtzeitig zum 175-jährigen Jubiläum des Vereins. Mit dem KünFIT, so wird es heißen, möchte man zur gesundheitsfördernden Anlaufstelle für alle Mitglieder aus den Sportvereinen aus dem Städtle und zahlreichen Nachbarorten werden. Nach einjähriger Bauzeit steht der Rohbau, der Innenausbau schreitet zügig voran.

Rundgang durch die Baustelle

TSV-Präsident Erwin Bergmann hat GSCHWÄTZ-Chefredakteurin Dr. Sandra Hartmann vorab durch die heiligen Hallen geführt und erklärt, was den Besucher an Gesundheitssport, Fitness und Gymnastik alles erwarten wird. Mit dabei auf der Besichtigungstour waren vom TSV-Präsidium Bianca Vogel und Robert Beck sowie der KÜNFit-Studioleiter Florian Welk.

Alles wird behindertengerecht

Voller Stolz präsentierte der Vorstand die Pläne. Erwin Bergmann: „Da sieht man die 100 Quadratmeter für den Fußball, dann kommt der Gymnastikraum mit 140 Quadratmeter. Wir haben einen Aufzug drin und es ist alles behindertengerecht eingebaut.“ Jeweils 70 Spinde soll es in den Damen- und Herrenumkleiden geben. Außerdem eine große Sauna mit Ruheraum und Saunagarten, „damit man hier nach dem Training seine Muskeln entspannen kann“.

Ausblick ins Grüne soll motivieren

Im Kursbereich soll „alles angeboten werden, was das Herz begehrt“ – von Pilates und Yoga bis hin zu Bauch-Beine-Po-Kursen. Der Trainingsbereich, „wo die Geräte stehen zum Schwitzen und um die Muskulatur zu kräftigen“ besticht durch einen erstklassigen Ausblick ins Grüne und auf den Sportplatz. Laut Bergmann das Hauptverkaufsargument: „Dass man während dem Sport immer ins Grüne, in den Sportplatz schaut und hofft, dass sich auch am Sportplatz Menschen und Kinder bewegen und selber bewegt man sich auch.“ Man sei „ganz anders motiviert, wenn man hier ins Grüne reinschaut“.

Leben in die Bude

Aktuell sucht der TSV Künzelsau noch verschiedene Kursleiter, wie Florian Welk erklärte: „Wir haben ja zwei große Kursräume mit 135 und 140 Quadratmetern, wo wir natürlich von morgens bis abends im Idealfall Leben reinbringen wollen. Dementsprechend suchen wir quer durch alle Sportarten Kursleiter.“ Zusätzlich sei eine Stelle für ein duales Studium im Bereich Gesundheitsmanagement und Fitnesstrainings in Kooperation mit der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheit ausgeschrieben worden.

Keine Konkurrenz zu Fitnesscentern

Auch Bianca Vogel zeigte sich zufrieden mit den Baufortschritten. Sie sieht das KÜNFit nicht als Konkurrenz zu bereits bestehenden Fitnesscenter in der Umgebung, mit denen der TSV Künzelsau zudem im Austausch sei. „Wir sind ja auch kein kommerzielles Fitnessstudio in der Hinsicht, sondern wir sind ja ein Sportvereinszentrum. Das heißt, wir werden ja von einem Verein – also vom TSV Künzelsau – geleitet. Aber wir haben auch ganz viele Kooperationen mit den umliegenden Sportvereinen, die natürlich auch unter den Kooperationsvertrag mit uns dieses Gebäude nutzen können.“

Monatliche Beiträge

Robert Beck erläuterte die Struktur des Mitgliedsbeitrags, der zukünftig für die Nutzung des KÜNFit fällig werden soll: „Wir haben einen Grundbeitrag pro Monat von 49,50 Euro und dann einen erweiterten Beitrag für zehn Euro für die Sauna und zehn Euro zusätzlich für die Kurse, die der TSV in den Kursräumen anbietet. Somit ergibt sich der Gesamtbetrag als monatlicher Studio-Beitrag.“ Hinzu komme der Jahresbeitrag als TSV-Mitglied beziehungsweise bei den jeweiligen Kooperationsvereinen.

Text: Dr. Felix Kribus

Detaillierter Plan des KÜNFit. Foto: GSCHWÄTZ

Der Rohbau am Sportplatz in seiner vollen Größe. Foto: GSCHWÄTZ

#ErwinBergmann #BiancaVogel #RobertBeck #FlorianWelk #Künzelsau #KÜNFit #TSVKünzelsau




Landeskinderturnfest in zwei Jahren in Künzelsau?

Die Stadt Künzelsau bewirbt sich als Gastgeberstadt für das Landeskinderturnfest 2021, sofern ehrenamtliche Helfer in ausreichender Zahl gewonnen werden können. In diesem Fall werden im Haushalt 2021 die finanziellen Mittel für die Ausrichtung der Veranstaltung bereitgestellt. Für die Durchführung der Veranstaltung werden laut der Stadt rund 500 ehrenamtliche Helfer benötigt. Vor kurzem fand eine Infoveranstaltung mit den örtlichen Vereinen statt, um die Bereitschaft zur Mithilfe abzufragen. Die Rückmeldung der Vereine wird bis Mitte Juni erwartet. Nur wenn Bereitschaft – trotz des im selben Jahr und Monat stattfindenden Stadtfestes – gegeben ist, kann sich die Stadt Künzelsau als Gastgeberstadt bewerben.

Quelle: Pressemitteilung der Stadtverwaltung Künzelsau

 




Der Trainingsalltag eines Kunstturners – „Man muss sich quälen können“

Seit elf Jahren gibt es den Kochertalturnstützpunkt, der aufgrund von Spenden der Albert Berner Stiftung verwirklicht werden konnte und seine qualitativ hochwertige Arbeit im Bereich des Kunstturnens durch Mitgliedsbeiträge der Turner und den finanziellen Beitrag der Mitgliedsvereine sichert. Eine große Aufgabe, die er mit Bravour meistert, lastet aktuell auf den Schultern von Trainer Dirk Gläser, der seit 2017 die Abteilung leitet.

über 60 Kinder trainieren an den Geräten

Über 30 Jahre Erfahrung als Trainer im Nachwuchsleistungssport und Spitzensport bringt Gläser mit. Als Nachfolger von Erfolgstrainer Andras Iszlai bringt er neuen Schwung in das Kochertal. Wie auch Iszlai aus rohen Diamanten wertvolle Edelsteine formte, so sichtet der Neue, Dirk Glaser, ebenso mit Weitblick Turntalente. Die ruhige Art haben beide Trainer gemeinsam. Mit viel Gespür holen sie talentierte Nachwuchsturner auf die Matte. So gehen allein bei den Jungen aktuell zirka 40 Turner bei regionalen Wettkämpfen an den Start.

Beine hoch und durchatmen. Foto: GSCHWÄTZ

Im Training üben sogar an die 60 Kinder und Jugendliche eifrig an den anspruchsvollen Geräten. Sie wissen die charmante, ehrgeizige und selbstbewusste Art von Gläser zu schätzen. Es braucht nicht viele Worte. Er, der zuvor bereits für acht Jahre in Norwegen als Trainer gearbeitet hat, versteht sein Handwerk, hat die Kids im Griff, die Trainingseinheiten laufen reibungslos ab.

Der Nachwuchs trainiert eisern für große Erfolge, wenn auch die ganz großen Ziele wie die Teilnahme bei Weltmeisterschaften oder bei Olympischen Spielen ausbleiben. Dies tut der guten Stimmung im Team jedoch keinen Abbruch, denn bei den Kunstturnern kann man von einer großen Turnfamilie sprechen. Ganz neu im Angebot ist die „Offene Halle“, die jeden Samstagvormittag Kunstturnkinder und deren Eltern nach Ingelfingen in die Sporthalle lockt. Dieses Angebot kommt super an. Der Nachwuchs kann den Eltern und Geschwistern neu erlernte Elemente zeigen. Danach können sich Mutter und Vater am Reck oder auf dem Balken ausprobieren.

 

Es benötigt ungefähr 300 bis 500 Versuche, bis ein Element beherrscht wird.

 

Doch nicht nur Turnen ist an diesen Vormittagen angesagt. Die Turner spielen auch mal Ball oder klettern. „Ein Turner kann alles“, so beschreibt Gläser den Fitnesszustand seiner Jungs. Bis es so weit ist, ist hartes Training erforderlich. Anfänger trainieren zwei Mal pro Woche. Die Aufbaugruppe muss drei bis vier Mal in der Woche ran, während Leistungskinder sogar fünf Mal pro Woche trainieren. Zur Leistungsgruppe hinzu kommen sogenannte Spaßkinder, die den Sport als eine Art Freizeitbeschäftigung sehen und nicht gezielt auf Wettkämpfe hinarbeiten. Diese Jungen kommen dann nur ein oder zwei Mal in der Woche, sind aber genauso willkommen wie alle anderen.

Adler im Landeanflug. Eine gute Körperbeherrschung ist das A und O. Foto: GSCHWÄTZ

Wer Erfolge einfahren will, muss schwitzen. Das weiß auch Gläser: „Man muss bereit sein, zu arbeiten.“ Und er fügt hinzu: „Man muss sich quälen können.“ Geduld ist angesagt, denn es benötigt ungefähr 300 bis 500 Versuche, bis ein Element beherrscht wird. Ungefähr 3.000 Turnelemente gibt es. „Wenn wir gut sind, lernen wir 600“, schätzt Gläser.
Nicht gut, sondern sehr gut waren 2017/18 Marlon Mix, Michael Bogdahn, Robin Rabb, Tim Neidhöfer sowie Benni und Basti Hofmann. Marlon Mix vom TSV Künzelsau errang im Landesfinale des Schwäbischen Turnerbundes bei den Achtjährigen den ersten Platz. Michael Bogdahn, ebenfalls vom TSV Künzelsau, stand beim Landesfinale des STB in Leonberg in der Altersklasse der 13-Jährigen ebenfalls am Ende auf dem höchsten Podest.

Mit den Hofmann-Zwillingen vom TSV Niedernhall waren zwei Vertreter bei der Deutschen Jugendmehrkampfmeisterschaft dabei: Basti freute sich über einen souveränen 2. Platz. Mittlerweile sind einige Jugendliche in der dritten Herrenmannschaft der KTV Hohenlohe integriert. Dieses Ziel, die Herrenmannschaften zu unterstützen, haben wohl die meisten Nachwuchsturner. Die erste Mannschaft turnt nämlich erfolgreich in der Dritten Bundesliga: gegen Vereine aus Bochum, Karlsruhe und Fulda.

Schwebebalken, Barren, Reck: Vor diesen Geräten sollte man sich nicht fürchten. Foto: GSCHWÄTZ

Kunstturnvereinigung Hohenlohe:
Die KTV Hohenlohe (Kunstturnvereinigung Hohenlohe) wurde 1972 ins Leben gerufen. Das Ziel der teilnehmenden Vereine war es, durch die Zusammenarbeit in der Schwäbischen Turnliga mit großen Vereinen mithalten zu können. Gesagt, getan: Heute stellt die Vereinigung drei Herrenmannschaften, dazu drei Damen-Teams. Im Jahr 2009 wurde die Sparte Leichtathletik mit an Bord genommen – ebenfalls sehr erfolgreich. Aktiv mitwirkende Vereine sind der TSV Künzelsau, der TSV Ingelfingen, der TSV Niedernhall, die TSG Öhringen, der TSV Markelsheim und die TSG Waldenburg.




Hier kommt nicht jeder rein

Seit genau 40 Jahren gibt es in Stachenhausen einen Motorradclub: Yankees MC Stachenhausen e.V.. „Fünf Freunde mit Mopeds haben den Verein 1978 gegründet“, sagt Gerhard Schmidt, seit drei Jahren Vereinspräsident.

40 Jahre Motorradclub Stachenhausen – Die Yankees ziehen Bilanz

Damals gab es im Umkreis von etwa 20 Kilometern viele Motorradclubs, heute sind es rund zehn. Im Laufe der Jahre ist der Verein langsam gewachsen. „Zurzeit haben wir mit 36 Mitgliedern im Alter von 26 bis 57 Jahren die höchste Anzahl“, so Schmidt weiter. „Das dürfen ruhig noch mehr werden, wenn die Qualität stimmt“, zeigt er sich zufrieden. Von den fünf Gründungsmitgliedern sind noch vier dabei.

Frauen treffen sich eigenständig

Doch so einfach wird man nicht Clubmitglied. „Aufgenommen werden nur Männer, die ein Motorrad besitzen“, erklärt Schmidt, der mehrere Motorräder sein eigen nennt. „Wir wollen keine passiven Mitglieder und die Frauen treffen sich eigenständig.“ Ein halbes Jahr Kennenlernzeit muss das potenzielle Neumitglied überstehen. Nach einem weiteren Jahr als sogenannter Prospekt entscheiden die Mitglieder demokratisch über die Aufnahme. Es gab auch schon Ablehnungen und aus den unter schiedlichsten Gründen wurden Mitglieder ausgeschlossen – „wir sind schließlich kein Kindergarten“. Alle Mitglieder haben eine Kutte mit dem Vereinsemblem – „die muss auch getragen werden, denn sie zeigt, wer dazugehört und dass wir einen gewissen Stolz auf unseren Verein haben“. Auf die Lederweste nähen die Biker Abzeichen anderer Motorradclubs, die mit den Yankees befreundet sind. Bei der Auswahl der Abzeichen ist jeder frei.

Kein Kindergarten

„Wir sind ein sehr aktiver Club mit Terminen rund ums Jahr“, erklärt der Präsi. „Jedes Mitglied sollte sich regelmäßig einbringen.“ Natürlich habe man Verständnis, wenn Mitglieder aus beruflichen oder familiären Gründen nicht ganz so häufig erscheinen können. Ein Mitglied wohnt sogar an der Schweizer Grenze und kann deshalb nicht bei jedem Vereinsabend dabei sein. Dienstags und freitags trifft man sich im Clubheim, das den Yankees seit 1989 gehört – doch nicht nur zum Feiern, sondern auch zu Arbeitseinsätzen, denn die gehören schließlich auch dazu. Alle zwei Wochen gibt es eine Sitzung und viermal im Jahr eine Vorstandssitzung. „Wir stellen alle Aktionen vor und wenn es keine Bedenken dagegen gibt, wird das auch gemacht“, so Schmidt.

Gemeinsam geht es auf Ausfahrten, für die zuvor die Route festgelegt wurde. Zehn bis 20 Treffen anderer Clubs besuchen die Yankees jährlich, sie gehen auf Spalierfahrten bei Hochzeiten und einmal im Jahr trifft man sich mit zwei befreundeten Clubs – den Bikers Nieder Olm und den Yankees Söhlingen – irgendwo in Mitteldeutschland zu einer Sternfahrt. In den meisten Hotels sind die 60 bis 70 anrückenden Biker gern gesehen Gäste.

Rund 2.000 Gäste werden erwartet

Natürlich stehen auch Feste auf dem Programm. Seit den Anfangszeiten gibt es einmal im Jahr ein Motorradtreffen. Außerdem nehmen die Yankees am Maifest in Stachenhausen teil und sie veranstalten Partys wie eine Halloweenparty und eine Clubhausparty. Dieses Jahr ist das Motorradtreffen etwas Besonderes: Unter dem Motto „Sommerparty 40 years on the road“ feiern die Yankees vom 8. bis 10. Juni 2018 ihr 40-jähriges Bestehen. Erwartet werden zu dem Spektakel auf dem Festgelände in Richtung Oberginsbach bis zu 2.000 Gäste aus ganz Deutschland. Große Feier vom 08. bis 10. Juni 2018

Derzeit hat der Verein 36 Mitglieder im Alter von 26 bis 57 Jahren.

Das Jubiläums-Motorradtreffen der Yankees unter dem Motto „Sommerparty 40 years on the Road“ beginnt auf dem altbekannten Platz in Stachenhausen am 8. Juni 2018 mit der Live-Band Roughhouse. Samstags steht der Hohenlohe-Tauber-Run auf dem Programm. Danach werden T-Shirts gegen eine Spende verkauft. Mit dem Erlös wird ein gemeinnütziger Zweck unterstützt. Natürlich gibt es auch wieder das beliebte Prospekt-Spiel. Abends treten die Vorband „Die drei von der Tankstelle“ sowie als Hauptact Private Five auf. Für ausreichend Essen und Trinken ist gesorgt.  Das Treffen endet am Sonntag, den 10. Juni 2018, nach dem Frühstück. Mehr Informationen auf: www.yankees-mc.de

Motoradclubs in Ländle

Im Hohenlohekreis gibt es diverse kleinere Motorradclubs. Neben den Yankees aus Stachenhausen gibt es unter anderem die Drive Brothers mit Kontaktadresse in Künzelsau-Berndshausen, die Motorradfreunde Ohrnberg, die Firebirds Belsenberg und die Squadrons aus Dörrenzimmern.

// Fotos: privat; Sonja Bossert