Schon seit über 130 Tagen umkreist Astronaut Alexander Gerst unseren blauen Planeten. Grund genug, ihn über sein Leben und seine Arbeit an Bord der ISS zu befragen, dachte sich Matthias Bopp vom Deutschen Amateur Radio Club und organisierte mit und für drei Künzelsauer Schulen eine Liveschaltung zur Raumstation. Knapp 1000 Schüler der Anne Sophie-, der Georg Wagner Schule und dem Ganerben-Gymnasium lauschten den ausgesuchten Fragen ihrer Mitschüler sowie den Antworten von Gerst. Videoreporter Felix Kribus hat der knapp 10-minütigen Funkverbindung im Carmen Würth Forum am Dienstag, den 16. Oktober 2018, wo auch Gewinner von Jugend forscht und der Experimenta aus Heilbronn Versuche rund um das Thema Wissenschaft ausgestellt haben, aufmerksam zugehört und einige der erstaunlichen Schülerfragen zusammengeschnitten.
Liveschaltung zur ISS. Knapp 1000 Schüler lauschten den ausgesuchten Fragen ihrer Mitschüler sowie den Antworten von Gerst.
Foto: GSCHWÄTZ
„Hallo Künzelsau! Es freut mich sehr, Sie auf so direktem Weg zu hören. Liebe Grüße auch an alle Schüler des Ganerben-Gymnasiums und der Georg-Wagner-Schule. Mit beiden Schulen verbindet mich einiges. Auf dem Ganerben-Gymnasium habe ich gelernt. Das wissen vielleicht die wenigsten, aber auf dem Schulhof der Georg-Wagner-Schule habe ich Fahrradfahren gelernt“, grüßt Alexander Gerst alle Schüler über die Liveschaltung.
„Alles, was wir aufbrauchen, ist irgendwann weg.“
Nala wollte wissen, da Gerst die Auswirkungen des Jahrhundertsommers von oben sieht, was aus seiner Sicht gegen den Klimawandel getan werden muss. „Ja, das ist eine sehr gute Frage. Es gibt natürlich eine Liste an Dingen, die wir dagegen tun können und die kennt ihr wahrscheinlich genauso wie ich. Was aber dazukommt, ist die Perspektive, die man von hier oben hat. Wir müssen alles, was wir auf diesem Planeten haben, als Ressource sehen“, erklärt Gerst. „Alles, was wir aufbrauchen, und dazugehört auch die Luft und unser Klima, sind Ressourcen. Alles, was wir aufbrauchen, ist irgendwann weg.“ Der Astronaut ist überzeugt: „Wenn wir verstehen, dass die Dinge, die wir auf diesem Planeten haben, sei es Wasser, Luft und Energie, endlich sind, kommt das Umdenken von alleine.“
Nala wollte wissen, da Gerst die Auswirkungen des Jahrhundertsommers von oben sieht, was aus seiner Sicht gegen den Klimawandel getan werden muss.
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„Ich habe morgen eine kleine Pflanzenernte auf dem Programm“
Was Gerst am meisten am Astronautsein beeindruckt, ist nicht der Weltraum: „Nicht der Weltraum ist der besondere Ort, sondern der kleine Planet Erde“, antwortete Gerst auf Loreens Frage. Gerst erzählt, dass diese Tatsache ihn verändert habe, zumindest seine Sichtweise auf die Dinge.
Nikola interessierte sich für die Pflanzen auf der ISS. „Werden Pflanzen auf der ISS angebaut und wenn ja, können sie auch dort wachsen?“, fragt er Gerst. „Es gibt tatsächlich Pflanzen auf der ISS. Ich habe morgen eine kleine Pflanzenernte auf dem Programm“, so Gerst. Er erklärt, dass den Pflanzen die Gravitation entzogen wird und man so das Wurzelwachstum besser verstehen kann. „Dadurch können wir vielleicht Pflanzen züchten, die im trockenen Boden besser wachsen und schneller an Wasser kommen. So kann man Menschen helfen, die in trockenen Regionen leben.“
„Ist Krafttraining in der Schwerelosigkeit genauso anstrengend wie auf der Erde?“, fragt Pauline.
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„Ist Krafttraining in der Schwerelosigkeit genauso anstrengend wie auf der Erde?“, fragt Pauline. Gerst bejahte die Frage und erzählte, dass er heute schon zweieinhalb Stunden Krafttraining gemacht hat.
Bürgermeister Stefan Neumann bedankte sich bei den Schulen und den Funkern.
Bürgermeister Stefan Neumann bedankte sich bei den Schulen und den Funkern.
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Das Deutsche Amateur Radio organisierte mit und für drei Künzelsauer Schulen eine Liveschaltung zur Raumstation.
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