1

Sofa, Plastikpool und Mülleimer entzünden sich

Auf drei Balkonen und in einem Altkleidercontainer kam es am Wochenende zu Bränden in Künzelsau und Öhringen. Am Silvesterabend landete eine Feuerwerksrakete auf dem Balkon einer Wohnung in der Öhringer Lindenallee.

Hierdurch entzündete sich gegen 21:45 Uhr ein dort stehendes Sofa, das durch die Feuerwehr gelöscht wurde. Es wurden die Fassade sowie ein Fenster- und Türenelement beschädigt. Der entstandene Sachschaden wird auf rund 15.000 Euro geschätzt. Auf einem Balkon in der Öhringer Faustinastraße entzündete sich gegen 0.30 Uhr ein Mülleimer. Dieser geriet vermutlich aufgrund einer Rakete in Brand.

Es entstand geringer Sachschaden. Auf einem Balkon in Künzelsau entzündete wohl eine abgeschossene Rakete ein Feuer. Der Brand brach in der Silvesternacht gegen 0 Uhr aus, weil sich ein Plastikpool und ein Wasserschlauch entzündeten. Das Feuer konnte gelöscht werden, bevor es zu einem Sachschaden am Gebäude kam.

Ebenfalls in Künzelsau brannte bereits am Freitag ein Altkleidercontainer.

Unbekannte verursachten gegen 19.30 Uhr vermutlich durch das Einwerfen von Knallfröschen den Brand des Containers in der Mainzer Straße. Die darin befindlichen Kleidungsstücke wurden zerstört. Die Höhe des Sachschadens ist unbekannt. Bei den Bränden wurden keine Personen verletzt.

Künzelsau: Feuerwerkskörper in Apotheke geworfen

Das Polizeirevier Künzelsau sucht Zeugen, nachdem ein Unbekannter am Freitagabend einen Feuerwerkskörper in eine Apotheke in Künzelsau warf. Der Täter befand sich gegen 18 Uhr zu Fuß in der Keltergasse und warf den Böller im Vorbeigehen durch die Glasschiebetüre auf den dortigen Teppichboden. Durch eine Angestellte wurde der noch glühende Feuerwerkskörper nach draußen vor den Eingang befördert. Sodass niemand verletzt wurde. Es entstand Sachschaden von rund 500 Euro. Zeugen, die Hinwiese zur Tat oder dem Täter geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 07940 9400 beim Polizeirevier Künzelsau zu melden.

 




„Wir holen uns so viel Stress rein“

Am Dienstag, 08. Dezember 2020, verkündete das Land Rheinland-Pfalz, dass die geplanten Lockerungen der Corona-Beschränkungen an Silvester zurückgenommen werden. Insbesondere verbietet das Land Alkohol, Partys und große Menschenansammlungen auf öffentlichen Plätzen und Straßen. Auch in Baden-Württemberg gelten an Silvester bereits strengere Regeln als zu Weihnachten. Gleichzeitig werden die Stimmen lauter, an Silvester das Böllern zu verbieten, weil man damit rechnet, dass es dabei auch zu größeren Menschenansammlungen auf den Straßen kommen wird und die Corona-Einschränkungen nicht eingehalten werden können.

Neumann will Stimmungsbild einholen

Die Meldung aus Rheinland-Pfalz wurde nur wenige Minuten, bevor die Diskussion über „Untersagung von Silvesterfeuerwerk auf belebten Straßen und Plätzen?“ im Künzelsauer Gemeinderat, begann, veröffentlicht. Bürgermeister Stefan Neumann wollte ein Stimmungsbild des Rates einholen, ob ein „Böllerverbot“, insbesondere in der Innenstadt und auf dem zentralen Platz auf Taläcker, sinnvoll oder erwünscht ist.

Sprengstoffgesetz, Coronaverordnung oder Poizeigesetz?

Günter Voit gab einen Überblick über die Rechtslage: Über das Sprengstoffgesetz ist bereits heute ein Feuerwerksverbot in bestimmten Gebieten möglich, hier geht es insbesondere um den Brandschutz und den Denkmalschutz. Ein Böllerverbot in der Innenstadt könne über das Sprengstoffgesetz begründet werden, auf Taläcker eher nicht. Die Coronaverordnung erlaubt ein Verbot auf „belebten Plätzen“, wie es in einigen Großstädten schon angekündigt ist. Zu guter Letzt könnte auch das Polizeigesetz für ein Alkoholverbot herangezogen werden – allerdings nur, wenn bereits in der Vergangenheit alkoholbedingte Straftaten festgestellt wurden. Das sei aber in Künzelsau nicht der Fall. Eine Abwägung zwischen Tradition auf der einen Seite und Brandschutz bzw. Corona sei nötig. Er wies darauf hin, dass es durchaus noch zu einer Ausgangssperre von Seiten des Landes kommen könne.

Polizei an Silvester immer mit starken Kräften

Bürgermeister Stefan Neumann hat von der Polizei die Information erhalten, dass sie wie jedes Jahr mit starken Kräften im Einsatz sein wird und wie üblich stark bestreifen wird.

Bei Verbot Kontrolle und Konsequenzen notwendig

Reintraut Lindenmaier (SPD) war der Meinung, dass bei einem Verbot auch Kontrollen und Konsequenzen nötig seien: „Wenn ichs nicht kontrollieren kann, kann ichs auch sein lassen“. Es sei schwierig, die Menschen zu reglementieren, insbesondere den Russlanddeutschen und den Griechen könne man die Traditionen nicht verbieten.

Eine Besserstellung von Privilegierten, die einen Balkon haben, sieht Verena Löhlein-Ehrler (Die Freien).

Auch Hans-Jürgen Saknus (SPD) befürchtet bei einem Verbot Akzeptanzprobleme: „Wir holen uns so viel Stress rein.“

Steuerausfälle vs. Infektionszahlen

Rolf Hamprecht (CDU) fürchtet Steuerausfälle für die Stadt, da die Einnahmen aus dem Feuerwerk für den Einzelhandel wegfallen. Dem widerspricht Reintraut Lindenmaier: „Ich habe keine Lust, dass die Zahlen wieder auf 200 gehen – der Schaden wäre sicherlich größer“.

„Öffentliche Feuerwerke sind untersagt“

Den Vorschlag von Rainer Süßmann (Die Freien), ein zentrales Feuerwerk auf den Wertwiesen zu veranstalten, muß Günter Voit sofort vom Tisch wischen: „Öffentliche Feuerwerke sind untersagt.“

Eine Beschlußfassung war ohnehin nicht vorgesehen.




Neues Jahr – neues Glück?

Unser Autor Dr. Felix Kribus hat sich auf den Weg gemacht und Hohenloher befragt zum Thema: Neues Jahr – neues Glück? Welche Vorsätze haben Sie sich für das nächste Jahr gefasst? Was sich die Bürger von 2018 versprechen und was sie sich fest vorgenommen haben, hören und sehen Sie in unserem Video.