„Wir sind und waren dankbar um jeden Helfer, der hier unterstützt hat“, betont Linda Maier*, eine nahe Angehörige der Familie, auf deren landwirtschaftlichen Anwesen es am Montag bei Forchtenberg-Ernsbach gebrannt hat. Die Angehörige möchte nicht mit ihrem richtigen Namen an die Öffentlichkeit gehen. Daher haben wir ein Pseudonym gewählt. Der Redaktion ist der richtige Name bekannt. Aber sie möchte dennoch öffentlich dazu eine Stellungnahme abgeben, wie geschmacklos sie die anscheinend mittlerweile massiv ausufernde „Gaffer“-Mentalität findet, die sie bei dem Brand auf dem Hof erlebt hat.
Brandverletzungen
Laut diversen Medienberichten sollen am Montag zunächst die Strohballen gebrannt haben, dann soll das Feuer übergegriffen haben auf eine Scheune. Der Hofbesitzer sei zum Zeitpunkt des Brandes nicht auf dem Anwesen gewesen – lediglich ein Mitarbeiter, der aufgrund des Brandes ins Krankenhaus musste, da er Brandverletzungen und einen Schock erlitten hatte.
„Es waren viele Gaffer da“
In der Nina-Warn-App wurde der Brand direkt öffentlich gemacht – mit der vollständigen Adresse – ein Unding , findet Lina Maier, da dadurch noch mehr neugierige Menschen angelockt wurden, um sich ein Bild von dem Brand zu machen. Sie meine damit ausdrücklich nicht die, die vor Ort geholfen und unterstützt hätten, aber es habe wohl auch zahlreiche Menschen gegeben, die gezielt zu dem etwas abseits gelegenen Hof gelaufen oder gefahren seien, um sich den Schaden auch noch Tage später aus der Nähe anzuschauen. „Es waren viele Gaffer war, manche sind sogar auf dem Privatgelände herumspaziert, sind teilweise um die Feuerwehrautos herumgelaufen und haben einfach nur geschaut – und das auch noch am nächsten Tag bei den Aufräumarbeiten“, berichtet Linda Maier gegenüber GSCHWÄTZ. Da habe quasi eine regelrechte Pilgerreise zu dem Aussiedlerhof stattgefunden.
„Wir haben so viel Tatütata gehört“
„Wir haben gestern so viel Tatütata gehört“, erklärt eine Oma, die mit ihrem Enkel gekommen ist, auf die Frage, was sie denn hier mache. „Das ist einfach unfassbar“, sagt Lisa Maier. Man müsse sich doch immer fragen, wie man es selbst möchte, wenn man mal einen Schaden hat. Möchte man dann auch, dass jeder kommt und guckt?“, fragt sie. „Ich war echt schockiert.“
Anfangs wusste sie selbst nicht mal, ob sich noch jemand in den Gebäuden befindet, als es noch gebrannt hat, und war unter anderem noch in Gesprächen mit der Feuerwehr. Ihre Familie wünsche sich schlicht und ergreifend, dass man „bitte die Privatsphäre respektieren möge“.
Strafanzeige von Peta?
Nach dem Schrecken und den Aufräumarbeiten stehe nun eine große Schadenssumme im Raum. 14 Tiere sind bei dem Brand gestorben. Anscheinend habe jemand von der Tierschutzorganisation Peta eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gegen die Hofbesitzer gestellt – angeblich weil es auch Fluchtwege für die Tiere geben müsse. Maier schüttelt darüber nur den Kopf: „Diese Menschen haben keine Ahnung von Rindern. Die Rinder realisieren die Gefahr nicht und fühlen sich an ihrem Platz im Stall immer sicher und in Stresssituationen umso mehr.“