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Von Hermuth auf die Bühne des Eurovision Song Contests

„Musik mache ich eigentlich schon, seitdem ich klein bin“, sagte uns Florian Rössler in einem GSCHWÄTZ-Videointerview vor sechs Jahren in Hermuthausen kurz vor dem seinem Auftritt mit seiner damaligen band Twilight Zone im Herimouth-Saal.

Der gebürtige Ohrenbacher lebt mittlerweile in Hamburg und ist einer von vier Kandidaten, die heute Abend im Endausscheid der Vorauswahl des Eurovision Song Contests stehen (ESC).

Sprung auf die große Bühne geschafft

Angefangen habe es mit sechs Jahren im Kinderchor in Amrichshausen, erinnert sich der heute 18-Jährige. In der sieben Klasse wechselte er auf das Schlossgymnasium in Künzelsau, wo er auch Gesangsunterricht hatte. Auch auf einigen Hochzeiten habe er schon gespielt, berichtete er – damals noch bartlos – in unserem Videointerview.

Nun hat er den Sprung auf die ganz große Bühne geschafft. Heute abend entscheiden die Zuschauer:innen, wer von den vier Finalisten der Vorauswahl mit dem Titel „Ich will zum ESC“ in die nächste Qualifikationsrunde kommt  und sich dann gegen professionelle Musiker durchsetzen muss.

Live-Finale

Das Live-Finale von „Ich will zum ESC!“ läuft am heutigen Donnerstag, 8. Februar, um 22.00 Uhr live in der ARD Mediathek und im NDR Fernsehen.

Das deutsche Finale 2024 ist dann am 16. Februar 2024 um 22.05 Uhr live in Berlin. Barbara Schöneberger moderiert. Hier entscheidet sich, wer Deutschland dann beim ESC im Mai in Schweden vertreten wird.

Zahlreiche Hohenloher drücken dabei Florian, der sich mittlerweile Floryan nennt, die Daumen.

Hier gibt es nochmal die Songs aller vier Kandidaten in voller Länge zu hören: Ich will zum ESC! – Videos der Sendung | ARD Mediathek

 




Viele Gäste kommen mit dem Flugzeug

Nur selten kann ein Flugsportverein ein solches Jubiläum feiern, wie es die Flugsportgruppe Kochertal e.V. am Sonntag, 16. Oktober 2022, feiern konnte. Der KASY wurde 50. Der KASY, das ist nicht etwa ein langjähriges verdientes Mitglied, und trotzdem ist er so etwas wie die treue Seele des Vereins: Der KASY ist ein Motorsegler, der seit nunmehr 50 Jahren unermüdlich Flugschüler zum Pilotenschein bringt und auch den Piloten des Vereins für Flüge zur Verfügung steht.

Der KASY hat sich für seinen Geburtstag auf Hochglanz herausgeputzt. Foto: GSCHWÄTZ

Gleich hebt sie ab: Bettina wollte schon lange einmal mit einem so kleinen Flugzeug fliegen. Foto: GSCHWÄTZ

Ursprünglich wurde der KASY, genauer: der Motorsegler vom Typ Scheibe  Typ SF 25 mit der Kennung D-KASY, von den drei Flugsportvereinen Öhringen, Ingelfingen und Künzelsau gemeinsam erworben. Die Öhringer verkauften später ihren Anteil und seit der Vereinigung der Vereine aus Künzelsau und Ingelfingen gehört er zur Flugsportgruppe Kochertal e.V. und hat seine Heimat auf dem Flugplatz in Hermuthausen. Ein Boxermotor mit etwa 40kW bringt den KASY auf eine gemütliche Reisegeschwindigkeit von 120 – 130 km/h. „Ein angenehmer Spazierflug, wenn man in Ruhe das Hohenloher Land beschauen will“, sagt Frederic Wystup, der Vorsitzende der Fliegergruppe. „Nach wie vor ist das eines einfachsten Schulflugzeuge, die es gibt“, sagt er. Der KASY sagt nichts dazu, er hat an diesem Sonntag genug zu tun: Einen Fluggast, der seine Heimat einmal von oben sehen möchte, nach dem anderen bringt er nach oben. Unermüdlich. „Gütmütig“, nennt Wystup den KASY , „und günstig“.

So wie Bettina aus Künzelsau: Sie hat im GSCHWÄTZ von der Gelegenheit gelesen, einmal in so einem kleinen Flugzeug mitzufliegen. „Und ein Weißwurstfrühstück ist immer was Gutes“, lacht sie. „Ich bin noch nie mit so einem kleinen Flieger geflogen, das ist schon ein Traum von mir“. Ein wenig aufgeregt sei sie, „ich hab Puls“ – und dabei greift sie unwillkürlich ans Handgelenk. Die Vorfreude ist ihr anzusehen.

„Selber machen, was geht, ist das Ziel.“

Manfred Ohr ist stolz auf das, was die vereinseigene Werkstatt alles kann. Foto: GSCHWÄTZ

Die einfache Bauweise macht es einfach, auch diesen Oldtimer zu warten: Der Rumpf besteht aus einem Stahlrohrgerüst, das mit Stoff bespannt sind, die Tragflächen sind aus Holz und ebenfalls mit Stoff bespannt. Herr der Wartungswerkstatt ist Manfred Ohr. „Der hat mir das Fliegen beigebracht“, sagt Wystup. Ohr zeigt voller Stolz die vereinseigene Werkstatt, in der nicht nur die Wartungsarbeiten durchgeführt werden, sondern auf größere Reparaturen möglich sind. Die vereinseigene LS8, ein modernes Segelflugzeug der Standardklasse mit 15m Spannweite, steht dort auseinandergebaut und wird bereits für die nächste Saison hergerichtet. „Wir können fast alles, was anfällt, selber machen“, weiß er. Der Verein verfügt über zertifizierte Mechaniker, die auch Arbeiten an den modernen Flugzeugen aus Kunststoff fachgerecht ausführen können: „Selber machen, was geht, ist das Ziel. Wartung, Reparaturen … es ist selten, dass wir was nach außen abgeben müssen“.
Bei so fachmännischer Pflege ist auch der KASY noch lange nicht am Ende, obwohl Wystup berichtet, dass man schon überlegt habe, ihn zu ersetzen. „Aber der Aufschrei im Verein war groß“.

„Segelfliegen ist nicht wirklich ein teures Hobby“

Nur durch diese Eigenleistung ist es dem Verein möglich, die Kosten für die rund 50 Mitglieder, davon 25 aktive Piloten und zwei aktive Pilotinnen, niedrig zu halten. „Segelfliegen ist nicht wirklich ein teures Hobby“, wirbt Wystup.

Das Fest wird gut frequentiert

„Weißwurstfrühstück ist immer gut“. Foto: GSCHWÄTZ

Immer wieder wird das Gespräch unterbrochen, weil ein Bekannter Wystup begrüßt. Die aufgestellten Bänke sind voll besetzt, das Weißwurstfrühstück wird gut angenommen. Nicht nur von Menschen aus den Orten der Umgebung: Alle paar Minuten landen Gäste mit dem Flugzeug. Meist sind es sogenannte Ultraleichtflugzeuge (ULF), in Deutschland fallen darunter Zweisitzer mit einem Gewicht bis zu 450 Kilogramm, ein Auto wiegt ungefähr das Dreifache.  Die Parkpositionen am Rand der Landebahn sind bald mit unterschiedlichsten Interpretationen des Konzepts ULF gut gefüllt. 

Viele Gäste kommen mit dem Flugzeug. Foto: GSCHWÄTZ

„Wenn man einmal zum Skifahren geht im Jahr, ist man mehr Geld los“

Schon mit 12 oder 13 Jahren kann mit der Flugausbildung beginnen, ab 14 Jahren ist bereits der erste Alleinflug möglich. Derzeit werden fünf Flugschüler im Verein ausgebildet, zwei davon sind Jugendliche unter 18 Jahren. Die anderen seien Ü40, so Wystup, „also ein Hobby für jede Altersklasse“. Die Kosten für eine Ausbildung seien überschaubar: Für einen Jugendlichen beziffert Wystup die Kosten bis zum Flugschein, „wenn er oder sie gut dabei ist“, mit rund 1.000 Euro – Erwachsene zahlen etwas mehr, da Jugendliche einen ermäßigten Vereinsbeitrag zahlen. „Wenn man einmal zum Skifahren geht im Jahr, ist man mehr Geld los“, rechnet er vor. Er weist aber auch auf die Zeit hin, die man investieren muss, wenn man „gut dabei“ sein will, der Zeitaufwand sei auf gar keinen Fall zu unterschätzen.

Keine Angst vorm Rückwärtsgang: „Wir fliegen immer nur vorwärts“

Flieger, grüß mir die Sonne … Foto: GSCHWÄTZ

Generell ist der Verein immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern, insbesondere jungen Mitgliedern: „Einfach vorbeikommen. Wenn jemand Zeit und Lust am Fliegen hat, ist er hier richtig“. Vor allem betont er, dass das Segelfliegen im Verein vom Teamgedanken bestimmt ist: „Bei uns ist Team alles – man muß mindestens zu viert sein, dann kann einer fliegen“. Und wenn Manfred Ohr sagt „wir fliegen immer nur vorwärts“, dann dürften auch die letzten Berührungsängste schnell verloren sein.

Text: Matthias Lauterer

 

 

 

 




Verschiedene Rundflüge über das Kochertal möglich

„Unser Kasy wird 50!“ Der Motorsegler, den die Firma Scheibe Flugzeugbau seit 1963 baut, wurde im Jahr 1972 von den Segelflugvereinen aus Künzelsau, Ingelfingen sowie Öhringen gemeinsam gekauft und ist nun seit Jahrzehnten im Besitz der aus dem Künzelsauer und Ingelfinger Vereinen hervorgegangenen Flugsportgruppe Kochertal e. V. in Hermuthausen. Mit seinen 15 Metern Spannweite und einer Dienstgipfelhöhe von 5 km ist er auch heute noch ein imposanter Motorsegler.

Seit nunmehr 50 Jahren ist das Flugzeug mit der Kennung D-KASY ein beliebter und zuverlässiger Motorsegler der von den Mitgliedern des FSG gerne und häufig geflogen wird. Liebevoll wird er von den Piloten aufgrund der Reisegeschwindigkeit von nur 130 km/h „Rentnerjet“ genannt.

Sein Jubiläum am Samstag, den 16. Oktober 22, am Flugplatz in Hermuthausen gefeiert. Zum Start um 11 Uhr wird ein leckeres Weißwurstfrühstück serviert. Ab 14 Uhr bietet der Verein Kaffee und  selbstgemachtem Kuchen an. Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung in der Flugzeughalle statt.

Bei gutem Wetter sind über die ganze Zeit Rundflüge in verschiedenen Flugzeugen über dem Kochertal möglich.

Jetzt am GSCHWÄTZ Gewinnspiel teilnehmen und die Frage beantworten: Was ist für Sie der schönste Platz im Kochertal?

Ihre Antwort senden Sie bitte an: gschwaetz@gschwaetz.de oder per WhatsApp an: 0172/68 78 474.

Sollten Sie der Gewinner eines kostenlosen Rundfluges sein, werden Sie von uns bis zum 10. Oktober 2022 benachrichtigt.

Alle Fotos: Flugsportgruppe Kochertal




Bongai Shamwari ART eröffnet eine neue Ausstellung in Hermuthausen.

Seit dem 4. September 2022 ist die Ausstellung Bongai Shamwari ART mit ihren vielfältigen Kunstwerken aus dem afrikanischen Land Zimbabwe in Hermuthausen eröffnet. In der Rathsgasse 6, bei Familie Beekes sind neben vielen Shona Steinskulpturen auch Bilder verschiedener Künstler zu bewundern. Ganz einzigartig sind die Vögel aus Schwemmholz, die auch im Garten einen schönen Platz finden. Neu im Programm sind Metallvögel  und Ameisen aus receicling Material, Schmuck und afrikanische Kleider. Ob Geburtstag oder sonst ein Anlass für ein Geschenk, hier findet jeder ein passendes Stück für den Geschmack und Geldbeutel.

Förderung eines Projekts in Zimbabwe

Der Erlös geht an den Ingelfinger Verein Bongai Shamwari e.V, der seit vielen Jahren ein Kindergarten, Schule, ein Frauenprojekt und Kunst und Kultur unterstützt. Denn mit dem Verkauf werden auch die Künstler vor Ort unterstützt, die dem Verein alle persönlich bekannt sind. Somit können Sie nicht nur außergewöhnliche Kunstwerke erwerben, sondern auch gleichzeitig etwas Gutes tun.

Kontakt zum Besuch
Resi und Wilfried Beekes
Festnetz 07940 2795
Whatsapp 01512 3694376

Zwei Schaufenster in Ingelfingen erweitern die Ausstellung und bieten auch da eine kunstvolle Auswahl: In der Mariannenstrasse, gegenüber von Fahrrad Zügel, und in der Schloßstrasse, gegenüber der Tiefgarage.

Pressemitteilung Bongai Shamwari e.V.




FBG Hermuthausen auf der FORST live

Nach zwei Jahren coronabedingter Pause öffnete dieses Jahr die unter Klein-Privatwaldbesitzern beliebte Messe FORST live wieder ihre Pforten. Für die Mitglieder der Forstbetriebsgemeinschaft Hermuthausen war dies eine willkommene Gelegenheit eine gemeinsame Tagesausfahrt zu organisieren. Am 29.4.2022, dem Eröffnungstag, ging es mit 2 Bussen nach Offenburg im Schwarzwald. Gerade für die vielen Privatwaldbesitzer der FBG-Hermuthausen war es eine optimale Gelegenheit sich über den neuesten Stand in der Forstwirtschaft zu informieren.  Auf der Messe fand man Antworten auf Themen wie klimaresistente Baumarten, die nachhaltige Waldwirtschaft, Techniken und Maschinen zur fachgerechten und waldschonenden Aufarbeitung von Schadholz/Frischholz, Verarbeitung von Holz zur nachhaltigen Nutzung als Energieholz (z.B. Pellets, Hackschnitzel, Scheitholz) oder zur nachhaltigen Nutzung als Bauholz (z.B. mit Hilfe mobiler Sägewerke).

Mit ca. 400 Ausstellern aus 15 Ländern und einem Besucherandrang von ca. 33.000 Besuchern während den 3 Tagen war die Messe sehr gut besucht und ist nach wie vor eine gute Adresse für Anregungen und Lösungen in der zukünftigen Waldwirtschaft.

Infos

Weitere Infos zur FBG-Hermuthausen können auf der FBG-Homepage abgerufen werden: https://fbg-hermuthausen.waldbesitzer-bw.de




Orstdurchfahrt Weldingsfelden gesperrt

Von Dienstag, den 14. September 2021, bis voraussichtlich Freitag, den 17. September 2021, ist die Ortsdurchfahrt K 2311 Weldingsfelden wegen Fahrbahninstandsetzungsmaßnahmen der Straßenmeisterei Künzelsau gesperrt.

Eine überörtliche Umleitung wird in beide Fahrtrichtungen ausgeschildert und erfolgt über die B19 Hohebach – Stachenhausen –  Kirchwald – K 2316 Hermuthausen – L 1022 und umgekehrt.

Der NVH darf die Streckensperrung passieren und ist von der Umleitung nicht betroffen. Die Zufahrten Hohebach – Seidelklingen und L1022 Hermuthausen – Weldingsfelden – Stachenhausen bleiben zugänglich.

Quelle: Pressemitteilung des Landratsamtes des Hohenlohekreises




22-jähriger Motorradfahrer schwer verletzt

Rettungskräfte brachten nach einem Unfall bei Ingelfingen einen 22-Jährigen ins Krankenhaus.
Der junge Mann war laut einer Polizeimitteilung am Mittwochnachmittag, den 21. April 2021, mit seinem Motorrad von Jagstberg in Richtung Hermuthausen unterwegs, als er knapp 500 Meter nach dem Ortsausgang in einer Linkskurve, vermutlich aufgrund von nicht angepasster Geschwindigkeit, die Kontrolle über sein Motorrad verlor, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Die Kawasaki geriet zunächst ins Bankett und touchierte dort einen Begrenzungspfosten.
Daraufhin stürzte der 22-Jährige und rutschte zusammen mit seiner Maschine einen knapp zwei Meter tiefen Abhang hinunter. Der Motorradfahrer wurde hierbei schwer verletzt.



„Wir bewegen uns auf vermintem Terrain“

Es regnet seit Wochen in Strömen, New York versinkt langsam in den Fluten. Während Umweltaktivisten vor den Toren des Uno-Hauptquartiers in Booten demonstrieren, tagen im Innern des Gebäudes Politiker, Wirtschaftsbosse und Lobbyisten. Interviewt von einem Team des Senders Planet Earth Media zeigt sich schnell, dass jeder der Beteiligten nicht das Klima im Blick hat, sondern eigene Interessen verfolgt. Währenddessen steigen draußen die Fluten immer höher. Die Klimakonferenz beginnt, die Teilnehmer streiten noch vehement um die Sitzordnung, als urplötzlich die Wassermassen einbrechen. Alles gerät in Panik. Die Konferenzteilnehmer kämpfen um ihr Leben – umkreist von unbeeindruckten Fischen und anderen Wassertieren.

„Dieses Thema hat nichts von seiner Aktualität eingebüßt“

Was als hanebüchene Idee von einer vielleicht doch nicht mehr so fernen Zukunft daherkommt, ist die Fabel „Ein paar Grad plus – die Klimakonferenz“, ersonnen von Detlef Schmelz und Marlene Gmelin vom Marionettentheater Pendel in Hermuthausen. „An dem Stück haben viele Menschen zusammengeschrieben und dazu ihre Ideen eingebracht.“ Auf sozialkritische und satirische Weise haben sie die großen Themen unserer Zeit hineingepackt: Gentechnik, Klima, Flüchtlinge. Einzelne Ideen zu diesem Stück wurden schon beim Marionettenfestival 2012 aufgeführt und nun weiterentwickelt. „Dieses Thema hat seitdem ja nichts von seiner Aktualität eingebüßt“, bedauert Detlef Schmelz.

Festival Ende Oktober 2021

Eigentlich wollte das Paar gemeinsam mit rund 15 Amateurmarionettenspielern die Fabel beim Festival der Marionette 2020 in Waldenburg-Hohebuch erneut aufführen, doch Corona machte die Pläne zunichte. „Bereits im März, als wir unseren großen Vorbereitungskurs absagen mussten, haben wir beschlossen, dass das Festival nicht stattfinden wird“, erklärt Marlene Gmelin. Nun also soll es Ende Oktober 2021 soweit sein. Weil noch unklar ist, wie dann die Lage sein wird, entwickelt das Künstlerpaar zurzeit einen Plan B, damit das Festival wie geplant stattfinden kann.

„Irgendwann bleibt einem das Lachen im Hals stecken“

„Eigens für die neue Aufführung haben wir schöne, neue und auch sehr komplizierte Figuren gebaut“, erklärt Detlef Schmelz. „Für das Stück brauchen wir unglaublich viele Marionetten.“ Stolz zeigt das Paar die neuen Figuren. Wie es sich für eine ordentliche Fabel gehört, bevölkern unzählige, nicht zufällig ausgewählte Tiere das Stück: Rosafarbene Schweine sonnen sich auf einem Kreuzfahrtschiff, der Finanzexperte kommt als Wolf daher und der Politiker ist ein Gockel. Die agile Reporterin wird von einer Katze verkörpert. Hinzu kommen die Meeresbewohner sowie Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten. Auf der Suche nach neuem Lebensraum flüchten diese auf winzigen Booten nach Faltergonien, einer Insel, wo alles noch wachsen darf, wie es will. Bald aber droht eine Überbevölkerung – eine Anspielung auf die Flüchtlingsproblematik. „Man lacht“, haben Gmelin und Schmelz festgestellt. „Aber irgendwann bleibt einem das Lachen im Hals stecken.“

„Wir bewegen uns dabei auf vermintem Terrain“

„Es ist ein unglaublich komplexes Stück“, sagt Marlene Gmelin. „Und wir bewegen uns dabei auf vermintem Terrain, denn das wird ganz schnell moralisch.“ Mit ihrem Stück wollen sie aber nicht moralisieren, sondern die Menschen auf poetische Weise zum Nachdenken über das eigene Handeln anregen. „Gutes Marionettenspiel erreicht den Zuschauer auf der emotionalen, seelischen Ebene. Es kann verzaubern und den Menschen nachhaltig tief im Innern berühren“, ergänzt Schmelz. Für die beiden Marionettenspieler ist das Stück eine Herzensangelegenheit und sie hoffen auf eine Reichweite über die Region hinaus.

Arte-Film über das Marionettentheater

Der Fernsehsender Arte hat 2020 einen Film über Gmelin und Schmelz gedreht, die beiden und Kursteilnehmer beim Spiel mit den Marionetten beobachtet. Nun hoffen sie, dass daraus noch mehr entsteht, vielleicht sogar ein Film über das Klimastück gedreht wird. Aber: „Ein Film ist ein riesengroßer Aufwand“, bekennen die beiden. Dazu müsste das Bühnenbild entsprechend gebaut werden, denn es wird immer aus verschiedenen Blickwinkeln gefilmt. Und für 20 Minuten Film könnten schnell rund 14 Tage Dreharbeiten nötig sein. „Das könnte eine Stufe zu groß für uns sein“, bekennen sie.

Proben im April und September

Zurzeit planen sie die Proben für das Klimastück im April und September. Bis zu acht Spieler stehen dabei gleichzeitig auf der Bühne – da muss auch geprobt werden, wie sie sich während des Spiels harmonisch aneinander vorbeibewegen können. Weil sie recht eng beieinanderstehen, müssten sie in der momentanen Lage zudem eine Maske tragen. Eigentlich sollte, angeleitet von einer Stimmbildnerin, live gesprochen werden. Aber weil das mit Maske unmöglich ist, werden nun professionelle Tonaufnahmen in einem Tonstudio nötig. Insgesamt sind etwa 20 Personen beteiligt. Weil die Leute aus ganz Deutschland kommen, ist es nicht einfach, sie alle zusammenzubekommen. Und gegenwärtig haben manche Angst vor einer Ansteckung und sind sich nicht mehr sicher, ob sie weiterhin dabeibleiben wollen.

Spieler als Schemen sichtbar

Gespielt wird auf offener Bühne, die schwarz ausgekleidet ist. Während die Marionetten gut ausgeleuchtet sind, sind die ebenfalls schwarz gekleideten Spieler im Hintergrund als Schemen sichtbar. Wenn sie gut spielen, drücken sie mit ihrem Körper aus, was gespielt wird und wirken dann wie ein Schatten der Marionette.

Festival als Schlusspunkt

Alles läuft auf das Festival hinaus, zu dem die Besucher teils von weit herkommen. Es ist der Schlusspunkt einer mehr als zweijährigen Arbeit. Natürlich üben die Leute auch für sich zu Hause, aber man müsse „das ganze Bild im Tun“ erleben. „Das Stück dauert rund eineinhalb bis zwei Stunden“, erzählt Schmelz. „Alles wird in Einzelteile zerlegt, die dann bei den Proben wieder zusammengefügt werden.“ Die Teilnehmer bekommen verschiedene Aufgaben. „So wird daraus ein großes Erlebnis und zeigt das Einmalige des Theaters – wir alleine hätten das nicht gekonnt“, bekennen Gmelin und Schmelz. Zurzeit planen sie mit 90 Zuschauern, müssen dafür ein Hygienekonzept erstellen. „Ein paar Grad plus – die Klimakonferenz“ wird am Freitag und Sonntag aufgeführt. Dazwischen gibt es noch viele andere Aufführungen, in denen die Spieler eigene Stücke zeigen. Für das Klimastück bleibt es vermutlich bei diesen beiden Aufführungen – es ist sehr unwahrscheinlich, dass man die vielen Beteiligten noch einmal so zusammenbringen kann. Aber vielleicht entsteht aus diesem Stoff noch ein Film oder ein Buch.

Das Festival der Marionette soll vom 29. bis 31. Oktober 2021 in Waldenburg-Hohebuch stattfinden. Weitere Informationen unter www.pendelmarionetten.de

Text: Sonja Bossert

 

Fische kochen Tee mit ausgebrannten Brennstäben. Foto: PendelMarionettenTheater

Detlef Schmelz und Marlene Gmelin vom Marionettentheater Pendel in Hermuthausen

Detlef Schmelz und Marlene Gmelin vom Marionettentheater Pendel in Hermuthausen. Foto: GSCHWÄTZ/Archiv




Fahrzeugführer flüchtete, nachdem sich sein Auto überschlug

Nachdem ein Unbekannter mit seinem Fahrzeug zwischen Hermuthausen und Ohrenbach von der Fahrbahn abkam, überschlug sich das Fahrzeug. Das geht aus einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Heilbronn von Montag, den 14. September 2020, hervor. Gegen 1.15 Uhr fuhr er mit seinem 3er BMW in Richtung Ohrenbach. Hierbei kam der Fahrzeugführer mit seinem Auto aus bislang ungeklärten Gründen von der Fahrbahn ab. In der Folge überschlug sich der BMW und kam nach zirka 60 Metern zum Liegen. Anschließend lief Fahrer zu Fuß davon. Die genaue Unfallursache werden die Unfallermittlungen zeigen. Durch den Unfall entstand Sachschaden in Höhe von zirka 15.000 Euro.




Hohenlohe sucht Erfrischung – Planschen im Hermuthäuser See

Am letzten Aprilsonntag des Jahres 2020 wagte sich der ein oder andere ins kühle Nass eines Hohenloher Sees. So schwammen Jugendliche am 26. April 2020 im See bei Hermuthausen. Auch am Schleihofer See soll es einige kälteunempfindliche Badegäste gegeben haben. Aber auch Angler trieb es bei strahlendem Sonnenschein an die Ufer der Seen. Bei Untermünkheim waren Kanufahrer unterwegs.

Aber auch viele Radfahrer und Spaziergänger suchten Abwechslung in der Natur.

Diese drei jungen Burschen wagten am Sonntag, den 26. April 2020, den Sprung ins noch kalte Nass des Sees bei Hermuthausen. Die Außentemperaturen waren mit 22 Grad angenehm warm. Auch Angeler waren zugegen und versuchten ihr Glück. Foto: privat