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Alex Gerst zurück auf der Erde – Neumann und von Stetten begrüßen Gerst persönlich

Astronaut Alexander Gerst ist am Donnerstagmorgen, den 20. Dezember 2018 wieder wohlbehalten auf der Erde gelandet. „Gänsehautgefühl und Spannung pur waren das“, sagt Bürgermeister Stefan Neumann. „Als ich endlich den lachenden Alexander Gerst auf dem Bildschirm gesehen habe, kam dann auch Erleichterung dazu. Ich und wir in Künzelsau sind froh und glücklich, dass unser Ehrenbürger wieder gesund auf der Erde gelandet ist. Riesig freut mich auch, dass ich ihn heute Abend gleich bei seiner Ankunft in Köln treffen kann. Ich bin gespannt, wie er seinen Rückflug zur Erde schildert und überhaupt darauf, was er zu erzählen hat, wie es ihm geht. Und, ich werde ihn natürlich zu einer großen Welcome-Party im nächsten Jahr in Künzelsau einladen. Dafür werden wir sicher wieder in der warmen Jahreszeit einen Termin finden. Es sollen ja möglichst viele Menschen die Möglichkeit habe,  ihn live zu erleben. Mit Unterstützung von ESA und DLR werden wir dann gerne wieder Astro-Alex-Fans nach Künzelsau einladen. Aber jetzt wünschen wir ihm erstmal schöne Weihnachten mit seiner Familie.“ Damit endet Alexander Gersts Dienst auf der Internationalen Raumstation ISS beenden. Seine Arbeit dort geht nach 198 Tagen zu Ende. Damit ist er der Deutsche, der am längsten im All war. Rechnet man den Aufenthalt auf der ISS seiner ersten Mission im Jahr 2014 dazu, sind es insgesamt 363 Tage.

Insgesamt fast ein Jahr im All

An Bord werden neben Gerst auch NASA-Astronautin Serena Auñón-Chancellor und Roskosmos-Kosmonaut Sergej Prokopjew sein. Gegen Abend wird Alexander Gerst dann in Köln im Astronautenzentrum der Europäischen Weltraumorganisation ESA erwartet. Bürgermeister Stefan Neumann und Christian Freiherr von Stetten werden nach Köln fahren, um den Künzelsauer Ehrenbürger zu begrüßen. „Einfach nur stolz“, ist Bürgermeister Stefan Neumann auf den berühmten Ehrenbürger. „Alexander Gerst hat eine gigantische Arbeit gemacht und, wie schon bei seiner ersten Mission, uns alle begeistert daran teilhaben lassen. Wir, Gemeinderat, Stadt Künzelsau und ich wünschen ihm einen erfolgreichen Abschluss seiner Arbeit auf der ISS und eine gute und gesunde Rückkehr zur Erde.“

Neumann und von Stetten begrüßen Gerst in Köln

Wer die Landung live mitverfolgen möchte, kann das bei NASA TV unter https://www.nasa.gov/multimedia/nasatv/#public

In verschiedenen Medien werden Sondersendungen über Alexander Gersts Rückkehr gezeigt, so auch in ARD-alpha am Landungstag, 20. Dezember 2018, 20.15 Uhr. Die erste Pressekonferenz nach der Landung wird Alexander Gerst in Köln im Astronautenzentrum geben am Samstag, 22. Dezember 2018, 11 Uhr, die ebenfalls per Livestream mitverfolgt werden kann unter www.livestream.com/ESA/ .

In seiner Heimatstadt Künzelsau wird im kommenden Jahr, voraussichtlich in der warmen Jahreszeit, eine Welcome-Party stattfinden, so die Stadtverwaltung.

Quelle: Pressemitteilung der Stadt Künzelsau

Foto: Stadt Künzelsau/Live-Call zu Alexander Gerst am 26. Juli 2018. V.l.n.r.: Bürgermeister Stefan Neumann, Reinhold Ewald, Landrat Dr. Matthias Neth, Moderatorin Kristina Sterz, Antonia Helferich, Anja Herrmann, Jürgen Albrecht und DLR-Missionsmanager Volker Schmid. Foto Olivier Schniepp.

 




Die Geschichte vom kleinen blauen Planeten Erde

Schon seit über 130 Tagen umkreist Astronaut Alexander Gerst unseren blauen Planeten. Grund genug, ihn über sein Leben und seine Arbeit an Bord der ISS zu befragen, dachte sich Matthias Bopp vom Deutschen Amateur Radio Club und organisierte mit und für drei Künzelsauer Schulen eine Liveschaltung zur Raumstation. Knapp 1000 Schüler der Anne Sophie-, der Georg Wagner Schule und dem Ganerben-Gymnasium lauschten den ausgesuchten Fragen ihrer Mitschüler sowie den Antworten von Gerst. Videoreporter Felix Kribus hat der knapp 10-minütigen Funkverbindung im Carmen Würth Forum am Dienstag, den 16. Oktober 2018, wo auch Gewinner von Jugend forscht und der Experimenta aus Heilbronn Versuche rund um das Thema Wissenschaft ausgestellt haben, aufmerksam zugehört und einige der erstaunlichen Schülerfragen zusammengeschnitten.

Liveschaltung zur ISS. Knapp 1000 Schüler lauschten den ausgesuchten Fragen ihrer Mitschüler sowie den Antworten von Gerst.
Foto: GSCHWÄTZ

„Hallo Künzelsau! Es freut mich sehr, Sie auf so direktem Weg zu hören. Liebe Grüße auch an alle Schüler des Ganerben-Gymnasiums und der Georg-Wagner-Schule. Mit beiden Schulen verbindet mich einiges. Auf dem Ganerben-Gymnasium habe ich gelernt. Das wissen vielleicht die wenigsten, aber auf dem Schulhof der Georg-Wagner-Schule habe ich Fahrradfahren gelernt“, grüßt Alexander Gerst alle Schüler über die Liveschaltung.

„Alles, was wir aufbrauchen, ist irgendwann weg.“

Nala wollte wissen, da Gerst die Auswirkungen des Jahrhundertsommers von oben sieht, was aus seiner Sicht gegen den Klimawandel getan werden muss. „Ja, das ist eine sehr gute Frage. Es gibt natürlich eine Liste an Dingen, die wir dagegen tun können und die kennt ihr wahrscheinlich genauso wie ich. Was aber dazukommt, ist die Perspektive, die man von hier oben hat. Wir müssen alles, was wir auf diesem Planeten haben, als Ressource sehen“, erklärt Gerst. „Alles, was wir aufbrauchen, und dazugehört auch die Luft und unser Klima, sind Ressourcen. Alles, was wir aufbrauchen, ist irgendwann weg.“ Der Astronaut ist überzeugt: „Wenn wir verstehen, dass die Dinge, die wir auf diesem Planeten haben, sei es Wasser, Luft und Energie, endlich sind, kommt das Umdenken von alleine.“

Nala wollte wissen, da Gerst die Auswirkungen des Jahrhundertsommers von oben sieht, was aus seiner Sicht gegen den Klimawandel getan werden muss.
Foto: GSCHWÄTZ

„Ich habe morgen eine kleine Pflanzenernte auf dem Programm“

Was Gerst am meisten am Astronautsein beeindruckt, ist nicht der Weltraum: „Nicht der Weltraum ist der besondere Ort, sondern der kleine Planet Erde“, antwortete Gerst auf Loreens Frage. Gerst erzählt, dass diese Tatsache ihn verändert habe, zumindest seine Sichtweise auf die Dinge.

Nikola interessierte sich für die Pflanzen auf der ISS. „Werden Pflanzen auf der ISS angebaut und wenn ja, können sie auch dort wachsen?“, fragt er Gerst. „Es gibt tatsächlich Pflanzen auf der ISS. Ich habe morgen eine kleine Pflanzenernte auf dem Programm“, so Gerst. Er erklärt, dass den Pflanzen die Gravitation entzogen wird und man so das Wurzelwachstum besser verstehen kann. „Dadurch können wir vielleicht Pflanzen züchten, die im trockenen Boden besser wachsen und schneller an Wasser kommen. So kann man Menschen helfen, die in trockenen Regionen leben.“

„Ist Krafttraining in der Schwerelosigkeit genauso anstrengend wie auf der Erde?“, fragt Pauline.
Foto: GSCHWÄTZ

„Ist Krafttraining in der Schwerelosigkeit genauso anstrengend wie auf der Erde?“, fragt Pauline. Gerst bejahte die Frage und erzählte, dass er heute schon zweieinhalb Stunden Krafttraining gemacht hat.

Bürgermeister Stefan Neumann bedankte sich bei den Schulen und den Funkern.

Bürgermeister Stefan Neumann bedankte sich bei den Schulen und den Funkern.
Foto: GSCHWÄTZ

Das Deutsche Amateur Radio organisierte mit und für drei Künzelsauer Schulen eine Liveschaltung zur Raumstation.
Foto: GSCHWÄTZ