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Hans-Peter van Dorp feierte 70. Geburtstag

Bürgermeister Stefan Neumann gratulierte Hans-Peter van Dorp im Oktober an seinem Arbeitsplatz, der Hohenlohe-Apotheke, zum 70. Geburtstag. Rund 15 Jahre war Hans-Peter van Dorp als Stadtrat von Künzelsau aktiv. Von 1999 an war er Vorsitzender der Gemeinderatsfraktion „Die Freien“ und unter anderem ab 2009 stellvertretendes Mitglied der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Gewerbepark Hohenlohe. 2014 ist er aus dem Gemeinderat ausgeschieden. Eine effektive und zielgerichtete Zusammenarbeit des Rates mit der Verwaltung war ihm stets wichtig.

Pressemitteilung Stadt Künzelsau




„Wenn wir eine gesellschaftliche Aufgabe mitübernehmen, dann muss sich der Staat auch beteiligen“

Die Inflation schlägt zu und sie schlägt vor allem bei denen zu, die ohnehin schon wenig Geld haben. Bei vielen Menschen ist, so sagt es ein gar nicht so lustiger Spruch, am Ende des Geldes noch zuviel Monat übrig. Gerade Lebensmittel sind deutlich stärker im Preis gestiegen als der Gesamtwarenkorb des destatis, der sich am Bedarf  einer Durchschnittsbevölkerung mit einem durchschnittlichen Einkommen orientiert.

Tafeln als Alternative zum Lebensmittel-Laden

So bleibt immer mehr Menschen nur noch der Weg zur Tafel, um Lebensmittel für den täglichen Bedarf zu kaufen. Doch auch dort ist die Situation kritisch. Große Discounter haben in den vergangenen Jahren die Tafeln zuverlässig mit Lebensmitteln beliefert – inzwischen vermarktet beispielsweise Lidl überschüssige Lebensmittel aktiv selbst und bietet im Markt sogenannte Rettertüten zu einem ermäßigten Preis an. Diese Lebensmittel kommen nicht mehr bei den Tafeln an.

Situation der Tafeln ist kritisch

Die Tafeln wissen: „Die Lebensmittelspenden gehen generell zurück. Zum Teil bestellen Lebensmittelhändler weniger Waren, damit die Verschwendung von Lebensmitteln verringert wird. Dies finden wir grundsätzlich gut, da es seit der Gründung eines unserer Hauptziele ist, die Lebensmittelverschwendung zu minimieren. Jedoch kommen immer mehr Menschen zu den Tafeln und dort werden Lebensmittelspenden benötigt“, teilt Pascal Kutzner, Stellvertretender Pressesprecher des Vereins Tafel Deutschland, mit: „Wir bemerken einen deutlichen Anstieg bei unseren Kundinnen und Kunden, dazu kommen in den vergangenen Monaten auch vermehrt Geflüchtete aus der Ukraine. Unsere über 60.000 Helferinnen und Helfer geben vor Ort ihr Möglichstes, um die entsprechende Unterstützung zu leisten.“

Infoblatt Tafel Öhringen

Wahrnehmung der Tafeln hat sich verschoben

Thomas Kallerhoff, Dienststellenleiter der Diakonie in Künzelsau, verweist ebenfalls auf die ursprüngliche Zielsetzung der Tafeln, Überschüsse zu verwerten: „Das Ziel der Tafeln ist es ja ursprünglich, den Überschuß sinnvoll zu verwerten und die Verschwendung zu verhindern. Wenn der Handel die Verschwendung stoppt, dann ist das wünschenswert. Was Lidl macht, ist in Ordnung, das ist effektiv“, sagte er bereits im April zu GSCHWÄTZ.

Quasi-staatliche Armenspeisung

Auf der anderen Seite haben sich die Tafeln in den letzten Jahren derart gut organisiert, dass sie nicht nur von den Menschen, sondern auch von der Politik als fast schon offizielle Armenspeisung wahrgenommen werden. Beispielsweise sagt in einem Beitrag des ARD-Magazins Fakt die Oberbürgermeisterin der Stadt Torgau, Romina Barth, ganz selbstverständlich, dass sie Bedürftige an die Tafel verweist, denn „dazu ist die soziale Struktur einfach da. […] Schauen Sie, wenn jemand auf mich zukommt und sagt, ich möchte Fußball spielen, sag ich ja auch nicht, ich brings Dir im Rathaus bei“.
Eine staatliche Verpflichtung zur Unterstützung des Fußballsports gibt es nicht, wohl aber eine Verpflichtung zur Gewährleistung eines menschenwürdigen Lebens.

„Dann muß sich der Staat auch beteiligen“

„Nein, das ist nicht die Aufgabe der Tafel, das ist die Aufgabe des Staates“, widerspricht Jochen Brühl, Vorsitzender des Vereins Tafel Deutschland e.V., dann auch der Oberbürgermeisterin und sagt: „Wenn wir eine gesellschaftliche Aufgabe mitübernehmen, dann muss sich der Staat auch beteiligen“. Das tut der Staat allerdings nur zu einem kleinen Teil, die Finanzierung der Tafeln wird größtenteils von den Einnahmen durch den Warenverkauf getragen, die Waren selber werden größtenteils gespendet, beispielsweise von Lebensmitteldiscountern. Der komplette FAKT-Beitrag ist in der ARD-Mediathek abrufbar.

„Wir appellieren an die Politik, dass sich etwas verändern muss“

Der Verein Tafeln Deutschland e.V. findet deutliche Worte: „Tafeln sind eine Ehrenamtsbewegung und kein Teil des sozialstaatlichen Systems – das können und das wollen wir auch nicht sein. Unsere Idee war es ursprünglich, Lebensmittel zu retten und damit Menschen mit wenig Geld zu entlasten oder in akuten Notsituationen zu helfen. Es war nie vorgesehen, dass wir notwendige Existenzhilfe sind. Wir appellieren an die Politik, dass sich etwas verändern muss. Gemeinsam mit anderen Verbänden machen wir deutlich, dass armutsbetroffene Menschen ausreichende Unterstützung vom Staat erhalten. Dazu gehören unter anderem krisenfeste Regelsätze.“

Nicht nur die Bundesorganisation weist auf diverse Mißverständnisse hin, auch die lokalen Tafeln informieren darüber, beispielsweise die Tafel Öhringen in einem Infoblatt.

Lidl sieht sich als Partner der Tafeln

Konkrete Zahlen, ob und wie stark die Abgabemengen an die Tafeln durch die „Rettertüte“ gesunken sein könnten, nennt Lidl nicht. Aber man sieht sich auch bei lidl in der sozialen Verantwortung: „Als einer der führenden Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland verstehen wir uns als Teil der Gesellschaft und übernehmen Verantwortung. In diesem Rahmen ist die Partnerschaft mit den Tafeln ein wichtiger Baustein. Bereits seit 2008 arbeitet Lidl intensiv und vertrauensvoll mit den Tafeln in Deutschland zusammen.Die zentrale Steuerung läuft über die Lidl-Hauptverwaltung in Bad Wimpfen. Bundesweit haben wir zusätzlich 39 Tafelbeauftragte benannt, die in unseren 39 Regionalgesellschaften die Zusammenarbeit mit den regionalen Tafeln koordinieren. Die verzehrfähige und lebensmittelrechtlich unbedenkliche Ware holt die jeweilige Tafel deutschlandweit an unseren Filialen und Logistikzentren ab. Die Mitarbeiter in den Lidl-Filialen stellen den regionalen Tafeln die Lebensmittel auch weiterhin kostenlos zur Verfügung. Die Menge variiert dabei je nach tagesaktuellen Abverkäufen in den Filialen und der Frequenz der Tafelabholung.“

Fast 1.000 Tafeln unterstützen ca. 2 Millionen Menschen, zwei Tafeln befinden sich im Hohenlohekreis: Sowohl in Öhringen als auch in Künzelsau können Menschen im Tafelladen einkaufen.

Ansprechpartner: Diakonische Bezirksstelle Künzelsau, Tel. 07940 2192

Lidl weist auf die Aktion „Kauf eins mehr“, bei der Kunden insbesondere haltbare Lebensmittel spenden konnten, und auf die Möglichkeit der Pfandspende hin, mit der bereits 26 Millionen Euro an die Tafeln geflossen seien, und verspricht: „Als verlässlicher Partner wird Lidl auch in Zukunft die Tafeln unterstützen, damit sie ihrer wichtigen Aufgabe in der Gesellschaft nachkommen können“ – aber auch in diesem Statement schwingt unterschwellig die Annahme mit, dass die Tafeln eine gesellschaftliche Versorgungsaufgabe haben.  

Tafeln müssen reagieren

Situation der Tafeln, August 2022. Foto: Screenshot

Die Situation, dass immer mehr Menschen durch Inflation oder Flucht in die Situation kommen, Tafelkunden zu werden, zwingt die örtlichen Tafeln zu restriktiven Maßnahmen: Aufnahmestopps, kleinere Abgabemengen pro Kunde oder Wartelisten wurden bereit eingeführt: „Das ist so unbefriedigend, die Leute zu enttäuschen“, sagt Kallerhoff.

Sozialgipfel gefordert

Die Sozialverbände  VdK Deutschland, SoVD Deutschland, Deutscher Mieterbund und Tafel Deutschland haben nun von Bundeskanzler Scholz einen Sozialgipfel gefordert: „Wir als Bündnis fordern Sie daher auf, so schnell wie möglich die Betroffenen zu beteiligen und einen Sozialgipfel einzuberufen. SoVD, VdK, Tafel Deutschland und Deutscher Mieterbund stehen dafür bereit“, heißt es in dem Brief des Bündnisses. „Deutschland befindet sich längst in einer akuten Notsituation. Darauf muss die Politik zügig reagieren. Mit den ersten beiden Entlastungspaketen wurde bereits viel Geld ausgegeben, das kommt bei den Betroffenen aber nicht an“, sagt Jochen Brühl, Vorsitzender Tafel Deutschland e.V. Und weiter: „Als die drängendsten Themen sehen Tafel Deutschland und die Bündnispartner eine 300 Euro-Energiepauschale für Rentnerinnen und Rentner, die höheren, armutsfesten Regelsätze beim Bürgergeld und in Grundsicherung, eine zügige Wohngeld-Reform, einen dauerhaften Heizkostenzuschuss für alle einkommensschwachen Haushalte, ein Kündigungsmoratorium für Mieterinnen und Mieter sowie die Einführung der Kindergrundsicherung.“

Seit mehr als einem Monat hat Scholz nicht reagiert.

Text: Matthias Lauterer




Kraut- und Rübenmarkt mit Schnäppchenmeile

Die Sommerferien neigen sich ihrem Ende zu. Ein Grund für Traurigkeit? In Künzelsau sicherlich nicht, denn am letzten Samstag vor Schulbeginn, am 10. September 2022 ab 10 Uhr werden viele Mitgliedsgeschäfte der Werbegemeinschaft Künzelsau hochwertige Markenprodukte zu absoluten Schnäppchenpreisen vor ihren Läden anbieten.

Kraut und Rüben gibt es nicht

Zwar gibt es weder Kraut noch Rüben zu kaufen, dafür erwartet die Kunden aber das ein oder andere Angebot passend zur Jahreszeit: ein Paar Sommerschuhe zu Tiefstpreisen, Kurzarmhemden oder Herrenhosen in schöner Auswahl, rabattierte Schreib- und Spielwaren, Geschenke zur Einschulung, ein paar Teller für den neuen Studentenhaushalt, eine neue Backform oder Kinderspielzeug; auch Schmuck oder antiquarische Bücher werden zu finden sein.

Und das alles zu einem sensationellen Preis. Nebenbei können sich die Besucher bei einem Eis oder Mittagessen von den Künzelsauer Gastronomen verwöhnen lassen. So wird das letzte Ferienwochenende traditionell zu einem Einkaufsspaß mit Freunden, Bekannten oder der ganzen Familie in der Künzelsauer Innenstadt.

Künzelsau und die Geschäftsinhaber freuen sich über zahlreiche Besucher.

Pressemitteilung Stadt Künzelsau

 

 




„Wir nehmen teilweise wahr, dass Kundinnen und Kunden aktuell stärker zu Eigenmarken greifen.“

Lebensmittel Preisentwicklung. Quelle: ZDF wiso

Wenn im Euro-Shop alles plötzlich 1,10 Euro kostet, dann wäre das vor zwei Jahren einfach nur ein lustiges Bild gewesen. Heute zeigt es den Ernst der Lage für viele Menschen auf. Eine Inflationsrate von momentan über 7 Prozent bedeutet nämlich, dass Menschen, die bereits vor dem rasanten Preisanstieg den Cent zweimal umgedreht haben, inzwischen nicht mehr wissen, wie sie sich ernähren sollen. Nicht nur die Armen sind von steigenden Preisen für Lebensmittel im Lebensmittelbereich betroffen. Auch scheinbar wohlhabende Menschen, die Kredite aufgenommen haben und wenig sonstige Sparquote haben, müssen für das tägliche Leben immer mehr Geld aufwenden und geraten in finanzielle Gefahr.

Es gibt nicht die „eine“ Inflation, Inflation ist individuell

Der Warenkorb, den DESTATIS für die Berechnung der Inflationsrate zugrundelegt, umfaßt 645 Artikel. Nicht alle dieser Artikel sind für jeden relevant: Wer sich vegetarisch ernährt, den interessieren die Fleischpreise nicht, und wer kein Auto hat, der tankt auch keinen Diesel. Aber Lebensmittel braucht jeder: Die Preise für Lebensmittel sind innerhalb eines Jahres ungefähr doppelt so stark gestiegen wie die Inflationsrate, nämlich um 14,8 Prozent, so jedenfalls sagt es die Verbraucherzentrale. Und wer nach den Ausgaben für Wärme, Strom und Lebensmittel kein Geld mehr hat, für den ist die persönliche Inflationsrate deutlich höher als die amtlich ermittelte Rate.

Beispiele für die Teuerung bei Grundnahrungsmitteln

Butter beim Discounter kostete Anfang des Jahres  1,29 Euro – inzwischen muss man mit über 2 Euro für das halbe Pfund rechnen. Und die Milch, deren niedriger Preis von um 0,75 Euro vor wenigen Monaten noch Bauernproteste hervorrief, kostet jetzt beim Discounter 1,39 Euro.

Verschleierungstaktik der Hersteller

Von Butter auf Margarine umzusteigen, lohnt sich nicht, denn manche Lebensmittelhersteller trauen sich schon gar nicht mehr, die Preissteigerungen offen zu kommunizieren und greifen zu billigen Tricks: Aufgeflogen ist kürzlich Upfield, Hersteller unter anderem der Margarinemarke RAMA, der zum gleichen Preis nur noch 400g statt wie bisher 500g Margarine in einen Becher packt – und das in der bisher bekannten Bechergröße. Eine Preissteigerung von 25 Prozent auf einen Schlag. „Shrinkflation“ heißt das neue Wort für dieses Anbieterverhalten.

Bei den preiswertesten Kaffeesorten stieg der Preis um mehr als 20% und auch die einfache 500g-Packung Spaghetti der Discountermarke, die vorher um die  65ct kostete, ist jetzt nicht mehr unter 79ct zu bekommen. Nudelspezialitäten kosten bei der Eigenmarke 1,19 Euro, die italienischen Markenprodukte stehen bei 1,99 Euro. Für 1kg Reis zahlte man Anfang des Jahres noch unter einem Euro, heute werden 1,39 Euro aufgerufen.

Selbst wer sich die Situation schöntrinken möchte, muss feststellen, dass der preiswerte Rotwein aus Frankreich nicht mehr 1,99 Euro kostet. Immerhin wurde der Preis gerade wieder herabgesetzt, 2,99 Euro war wohl zuviel des Guten für die Zielgruppe der preissensitiven Weinliebhaber.

Obst und Gemüse

Für Obst und Gemüse ist ebenfalls eine deutliche Preissteigerung bemerkbar. Da deutsche Ware derzeit Saison hat, ist die Preissteigerung dort noch nicht so stark bemerkbar. Im Winter, wenn wieder Äpfel aus Neuseeland und Orangen aus Israel im Angebot sind, werden die Preise allein wegen der deutlich gestiegenen Transportkosten anziehen. Auch Gewächshausware wird wegen der Energiepreise deutlich teurer werden.

Tipp: lokale Anbieter für frische Produkte

Bei den lokalen Anbietern, die ihre selbsterzeugten Produkte auf den lokalen Märkten oder im Hofladen anbieten, sind die Preise bisher weitgehend stabil.

Verarbeitete Nahrungsmittel

Eine Mitarbeiterin tauscht Preisschilder aus. Foto: twitter, @sternimommy

Richtig deutlich zeigt sich die Preissteigerung bei den verarbeiteten Nahrungsmitteln. Je mehr energieintensive Verarbeitungsschritte, desto stärker zeigen sich die Auswirkungen der Energiekosten. Ein drastisches Beispiel macht bei twitter die Runde, angeblich wurde das Foto von einer Verkäuferin aufgenommen, die gerade Preisschilder austauscht. Ein Preissprung von fast 90 Prozent ist darauf zu sehen:

Beim Metzger merkt Patricia die Inflation am meisten

Patricia, 41, aus Unterheimbach sieht der Inflation relativ entspannt entgegen: „Das liegt hauptsächlich daran, dass ich in sehr ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen bin und damit in gewisser Weise schon damit konfrontiert wurde. Bei einer sich zuspitzenden Lage würde ich mir zu helfen wissen“, lächelt sie selbstbewusst. Sie hebt hervor dass sie „kein Konsummensch“ sei. Sie kauft nur das, was unbedingt notwendig ist.

Auf die Frage, wo Sie selbst eine Preissteigerung gemerkt hat, kommt wie aus der Pistole geschossen „bei meinem Metzger“. Sie meint, dass sie jetzt ca. 30 Prozent mehr bezahlt als vor einem Jahr.

Neben den immensen Preissteigerungen bei Lebensmitteln, der auf den Ukraine-Krieg zurückzuführen ist, sieht sie die Corona – Pandemie als Zugpferd für steigende Preise in allen Bereichen, auch im Energiesektor: „Die Energiepreise waren schon vor dem Ukraine-Krieg stetig am Steigen, die Sanktionen und die Reduzierung der Gas – Lieferung durch Russland haben die Preise zum Explodieren gebracht und sind somit merklich spürbar für den Endverbraucher“. Auch vertritt sie die Meinung, dass viele Unternehmen nicht nur die erhöhten Einkaufspreise an Ihre Kunden weitergeben, sondern die Inflation auch nutzen, um höhere Gewinne zu erwirtschaften.

Patricia ist „kein Konsummensch“. Foto: privat

Einzelhändler und Discounter wollen nicht viel preisgeben

Die Einzelhändler und Discounter wollen für ein Gespräch über Auswirkungen der Inflation auf ihr Geschäft, beispielsweise ein verändertes Kundenverhalten oder das Thema „Shrinkflation“ nicht zur Verfügung stehen. Sehr wortkarg antwortet Lidl: Es ist unser Anspruch, unseren Kunden immer das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Ihnen keinen Interviewpartner zur Verfügung stellen.“

Ein wenig mehr sagt Kaufland, ebenfalls ein Unternehmen der Schwarz-Gruppe: Wir bieten unseren Kunden auch weiterhin eine große Auswahl an Lebensmitteln sowie alles für den täglichen Bedarf zu günstigen Preisen. Darunter unsere attraktiven Eigenmarken-Produkte sowie die anderer bekannter Marken. Wir stellen derzeit kein verändertes Einkaufsverhalten unserer Kunden fest. Es werden weiterhin Einkäufe quer durch das Sortiment und alle Warengruppen getätigt.“

Discounter könnten Probleme bekommen

Es ist klar, dass sich die Discounter hier nicht in die Karten schauen lassen wollen: Die Discountpreise sind nur solange möglich, wie die Markenhersteller, die ja auch die Discountprodukte herstellen, mit den Markenprodukten genug verdienen. Ist das nicht mehr der Fall, ist das Geschäftsmodell mit den preiswerten Discounter-Eigenmarken gefährdet.

Kaufland hat bereits ein ausgefeiltes Energiekonzept

Auf die Frage nach den eigenen Energiekosten, die ja letztlich auch an die Kunden weitergegeben werden, antwortet nur Kaufland, dafür aber recht ausführlich: „Um Energie zu sparen, heizt in vielen unserer Filialen der Kühlschrank mithilfe des Kälte-Klima-Verbunds. Kühltruhen und -schränke erzeugen mehr Wärme als Kälte. Diese Abwärme nutzen wir bei Kaufland für die Beheizung unserer Filialen, indem sie einer Industriefußbodenheizung zugeführt wird, die unter der gesamten Verkaufsfläche verlegt ist. Erdreich und Bodenplatten dienen als Speicher und können die niedrigen Vorlauftemperaturen von 38 bis 40 Grad Celsius optimal nutzen. Zusätzlich wird die gespeicherte Wärme für die Lüftungsanlage, die Türluftschleier bei den Eingängen und die Heizkörper in den Büro- und Sozialräumen genutzt. Hierdurch decken wir fast 4/5 des gesamten Wärmebedarfs einer Filiale ab. Zudem vermeiden wir Kälteverlust der Kühlmöbel, indem wir sie in vielen Filialen mit Türen oder Glasschiebedeckeln ausstatten.“

Edeka: „Wir nehmen teilweise wahr, dass Kundinnen und Kunden aktuell stärker zu Eigenmarken greifen.“

Einzig Edeka hat schon bemerkt, „dass Kundinnen und Kunden aktuell stärker zu Eigenmarken greifen.“ Details mag aber auch Edeka nicht nennen, nur soviel: „Wir legen höchsten Wert auf ein bestmögliches Preis-Leistungsverhältnis. Aufgrund der aktuellen Situation auf den Weltmärkten lassen sich steigende Verkaufspreise aber nicht immer vermeiden. Selbstverständlich geben wir, wann immer möglich, Einkaufsvorteile an unsere Kundinnen und Kunden weiter. In unseren Märkten können unsere Kundinnen und Kunden aus einem breiten Sortiment an bekannten Marken, beliebten Edeka-Eigenmarken und Artikeln auf Discountpreisniveau wählen. Damit sprechen wir jede Kundin und jeden Kunden an.“ 

Text: Markus Neugebauer und Matthias Lauterer




Einbrecher auf Genießertour

Fündig wurden Einbrecher in der Nacht auf Mittwoch, als sie in eine Weinhandlung in Öhringen einstiegen. Zwischen 18 Uhr und 4.30 Uhr begaben sich die Unbekannten zu dem Geschäft in der Austraße, hebelten die Eingangstür auf und durchsuchten im Inneren das Inventar. Anschließend flüchteten sie mit ihrer Beute. Was die Einbrecher erbeuten konnten, ist unter anderem Bestandteil der Ermittlungen. Die Polizei bittet nun die Bevölkerung um ihre Mithilfe. Zeugen, die Angaben zu dem Einbruch machen können oder in diesem Bereich eine verdächtige Wahrnehmung gemacht haben, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Öhringen unter der Telefonnummer 07941 9300 zu melden.

Pressemitteilung Polizei Heilbronn




Kann man Sinnhaftigkeit schmecken?

Fährt man die B19 in Richtung Schwäbisch Hall, fällt einem im beschaulichen Örtchen Untermünkheim erst einmal das Storchennest auf dem Rathaus auf. Zwei junge Störche sind in diesem Jahr geschlüpft. Als nächstes sieht man bei Tempo 30 dann eine ziemlich lange Warteschlange vor einer Bäckerei stehen.

Backen kann noch echtes Handwerk sein

Warum so viele Kunden zur Bäckerei Krimmer nach Untermünkheim pilgern und Backen auch noch echtes Handwerk sein kann, darum geht es im aktuellen Hohenlohe Plus Podcast mit Bäckermeister Ingmar Krimmer. 

Der Hohenlohe Plus Podcast steht ab Mittwoch, 22. Juni 2022, auf der Webseite des Vereins und auf den gängigen PodcastKanälen wie Amazon, Apple und Spotify zum Hören bereit.
Für mehr Informationen besuche
n Sie gerne die Website https://www.hohenlohe.plus/ oder schreiben eine email an: info@hohenlohe.plus

Pressemitteilung HohenlohePlus




Lebensmittel-Lieferdienst für Künzelsau?

Die Digitalisierung krempelt den Einkauf um auch im Bereich der Lebensmittel. Doch wie offen stehen die Künzelsauer Einwohnerinnen und Einwohner OnlineSupermärkten gegenüber und wie zufrieden sind sie generell mit der Einkaufssituation von Ort. Diesen und mehr Fragen geht Alexander Sieler, Student der Betriebswirtschaftslehre, in Kooperation mit der Stadtverwaltung Künzelsau nach.

Breites Stimmungsbild 

Alle Künzelsauerinnen und Künzelsauer sind herzlich dazu eingeladen, den OnlineFragebogen auszufüllen“, wirbt Alexander Sieler für eine Beteiligung an der Umfrage. „Ziel ist es, ein möglichst breites Stimmungsbild zu erhalten. Je mehr Menschen daran teilnehmen, desto besser können wir ihre Belange verstehen und Maßnahmen daraus formulieren.“

Die Beantwortung dauert nur zirka zehn Minuten und ist komplett anonym. Teilnahmeschluss ist der 25. Mai 2022.

Verlosung eines Einkaufsgutscheins 

Als Dankeschön für die Teilnahme wird ein Gewinnspiel für einen Künzelsauer Geschenkgutschein in Höhe von 25 Euro veranstaltet. Dieser kann in einer Vielzahl von Geschäften in Künzelsau eingelöst werden.

Der OnlineFragebogen kann direkt über diesen Link aufgerufen werden: https://survey.questionstar.com/cf2ad333
Kontakt für Rückfragen:
Alexander Sieler, buergerbefragungkuenzelsau@web.de

Pressemitteilung Stadt Künzelsau




Kretschmann verkündet „erhebliche Lockerungen“

Seit heute, 23. Februar 2022, gilt in Baden-Württemberg eine erneut geänderte Corona-Verordnung. Diesmal ist es Baden-Württemberg, das aus der Reihe der Bundesländer vorprescht, denn eigentlich wollten Bund und Länder erst Anfang März neue Verordnungen mit Lockerungen präsentieren.

„Erhebliche Lockerungen“ bei weiter hoher Inzidenz

Während im Hohenlohekreis am 22. Februar 2022 258 neue Infektionen und eine Inzidenz von 1496 gemeldet werden, verkündet Ministerpräsident Kretschmann „erhebliche Lockerungen“, im Detail sind das:

  • Die 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz für die einzelnen Stufen wird angepasst. Bei der Auslastung der Intensivbetten (AIB) bleiben die bisherigen Auslösewerte gültig.
    • Basisstufe: 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz unter 4,0 und nicht mehr als 249 Intensivbetten mit COVID-19-Patientinnen und -Patienten belegt.
    • Warnstufe: Ab einer 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz von 4,0 oder ab 250 mit COVID-19-Patientinnen und -Patienten belegten Intensivbetten (AIB).
    • Alarmstufe: Ab einer 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz von 15,0 und ab 390 mit COVID-19-Patientinnen und -Patienten belegten Intensivbetten.
    • Die Alarmstufe II entfällt.

Am 22. Februar 2022 waren laut Landesgesundheitsamt 285 ITS-Betten belegt, der Hospitalisierungsindex betrug 7,8 – damit gilt jetzt nicht mehr die Alarm-, sondern die Warnstufe.

Maskenpflicht bleibt – auch im Einzelhandel und in öffentlichen Gebäuden

Im Einzelhandel entfallen die Zugangsbeschränkungen für Kundinnen und Kunden.
In allen Stufen gilt weiterhin generell in geschlossenen Räumen die Maskenpflicht. Personen ab 18 Jahren müssen weiterhin eine FFP2- oder vergleichbare Maske tragen. Im Freien muss eine medizinische Maske getragen werden, wenn das Abstandsgebot nicht dauerhaft eingehalten werden kann.

Clubs und Discotheken dürfen wieder öffnen – mit 2G+ und Maskenpflicht

In der Warnstufe gilt überwiegend die 3G-Regel. Davon ausgenommen sind beispielsweise Clubs und Diskotheken. Clubs und Diskotheken dürfen unter strengen Bedingungen wieder öffnen. In der Basisstufe gilt 3G. In der Warn- und Alarmstufe gilt 2G+, wobei ausnahmslos alle Personen, also auch geboosterte, vollständig geimpfte und genesene Personen, zusätzlich einen negativen Corona-Test benötigen. Es gilt grundsätzlich die Maskenpflicht mit Ausnahme der Tanzfläche.

Kontaktbeschränkungen werden gelockert

  • Anpassungen bei den Kontaktbeschränkungen:
    • Für geimpfte und genesene Personen gibt es keine weiteren Beschränkungen.
    • Nehmen nicht geimpfte oder nicht genesene Personen an einem privaten Treffen teil, gelten folgende Kontaktbeschränkungen:
      • Warnstufe: Ein Haushalt plus zehn weitere Personen.
      • Alarmstufe: Ein Haushalt plus fünf weitere Personen.Immunisierte Personen, Kinder bis einschließlich 13 Jahre und Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, zählen nicht mit. Paare, die nicht zusammenleben, gelten als ein Haushalt.

Regeln für Veranstaltungen

Für alle Veranstaltungen muß weiterhin vom Veranstalter ein Hygienekonzept erstellt werden.

  • In der Gastronomie und in Vergnügungsstätten gilt in der Warnstufe im Freien und in geschlossenen Räumen 3G.
  • Angepasste Regelungen für Veranstaltungen wie Theater-, Opern- und Konzertaufführungen, Filmvorführungen, Stadt- und Volksfeste, Stadtführungen und Informations-, Betriebs-, Vereins- sowie Sportveranstaltungen und Kongresse:
    • Warnstufe: In geschlossenen Räumen maximal 60 Prozent Auslastung aber nicht mehr als 6.000 Besucher*innen/Zuschauer*innen. Im Freien maximal 75 Prozent Auslastung aber nicht mehr als 25.000 Besucher*innen/Zuschauer*innen. In beiden Fällen gilt die 3G-Regel.
    • Alarmstufe: In geschlossenen Räumen maximal 50 Prozent Auslastung aber nicht mehr als 2.000 Besucher*innen/Zuschauer*innen. Im Freien maximal 50 Prozent Auslastung aber nicht mehr als 5.000 Besucher*innen/Zuschauer*innen. In beiden Fällen gilt die 2G-Regel.
  • Angepasste Regelungen für Kultur- und Freizeiteinrichtungen wie Museen, Galerien, Bibliotheken, Freizeitparks, (Spaß-)Bäder, Thermen, Solarien, Zoos, Indoor-Spielplätze, Fitnessstudios etc. sowie touristische Verkehre
    • Basisstufe: Keine Zugangsbeschränkungen.
    • Warnstufe: Es gilt die 3G-Regel.
    • Alarmstufe: Es gilt die 2G-Regel.
  • Angepasste Regelungen für Messen und Ausstellungen
    • Basisstufe: Keine Zugangsbeschränkungen.
    • Warnstufe: Es gilt die 3G-Regel.
    • Alarmstufe: Es gilt die 2G-Regel.

Kurz zusammengefasst: Solange die Warnstufe gilt, sind Einzelhandel, Veranstaltungen sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen unter 3G-Regeln und Maskenpflicht geöffnet – einzig für Clubs und Discotheken gelten strengere Zugangsregeln.

Text: Matthias Lauterer




Neue Corona-Regeln erleichtern den Zugang zum Matthias-Krämermarkt am 24. Februar 2022

Aufgrund der aktuell neugefassten Regelungen der Corona-Verordnung kann der Matthias-Krämermarkt am 24. Februar unter erleihterten Bedingungen stattfinden.

Die Stadt Künzelsau informiert:

3G-Regel entfällt, Maskenpflicht bleibt

Knapp hundert Markthändler haben sich zum Matthias-Krämermarkt am Donnerstag, 24. Februar 2022 in Künzelsau angemeldet. Bei dem traditionellen Markt bieten die Marktbeschicker von 8.30 bis 18 Uhr ihr buntes Warensortiment an. Das reicht von Gewürzen über Haushaltswaren bis hin zu warmen Mützen, Schals und Pullovern. Gebrannte Mandeln, Magenbrot und die obligatorische Marktwurst werden selbstverständlich auch wieder zu haben sein. Ohne diese typischen Markt-Köstlichkeiten findet in Künzelsau kein Krämermarkt statt.

Auch in den Läden in der Künzelsauer Innenstadt sind spezielle Marktangebote zu ergattern. Die Einzelhändler haben ganzjährig ein sehr gutes Warenangebot und können die Kundinnen und Kunden mit ihren Teams kompetent beraten.

Corona-Regeln

Mit der aktuellen Corona-Verordnung treten ab 9. Februar Lockerungen in Kraft, die auch etwas weniger Vorgaben für die Besucher des Matthias-Krämermarktes am 24. Februar in Künzelsau bedeuten. So entfällt zwar die 3G-Regel, die Maskenpflicht auf dem gesamten Marktgelände bleibt jedoch analog zum Einzelhandel bestehen.

Verkehrsregelungen, NVH und City-Bus

Die Hauptstraße ist am Donnerstag, 24. Februar 2022 wegen des Matthias-Krämermarktes gesperrt, außerdem die Stuttgarter Straße ab der Alleekreuzung und die Komburgstraße. In der Stuttgarter Straße ist die Zufahrt zur Rathaustiefgarage frei. Auch die Komburgstraße ist für Anlieger aus Richtung Morsbach befahrbar. In der Stettenstraße und in der Keltergasse besteht absolutes Halteverbot. Die Stadtverwaltung bittet dringend darum, dieses einzuhalten, damit der Durchgangsverkehr nicht behindert wird. Ersatzhaltestelle für die Haltestelle „Bären“ ist auf Grund der Vollsperrung der Langenburger Straße die Haltestelle „Bahnhof Künzelsau“.

Alle Informationen gibt es auf der städtischen Homepage unter http://www.kuenzelsau.de und auf der Facebook-Seite „Künzelsau – meine Stadt“.

Pressemitteilung der Stadt Künzelsau

 




Metzgerei Bauer in der Keltergasse ist geschlossen

Vor rund zwei Jahren eröffnete die Metzgerei Bauer aus Neuenstein eine Filiale in Künzelsau und führte damit den traditionellen Metzgereistandort am oberen Markt fort.

Nun wurde die Filiale kurzfristig geschlossen – aus baulichen Gründen, wie ein Schild an der Filiale besagt:

Schild am Eingang der Metzgerei Bauer. Foto: GSCHWÄTZHintergrund ist, so die Geschäftsleitung, dass „vieles nicht geändert worden“ ist. Offenbar können im derzeitigen Bauzustand behördliche Auflagen nicht erfüllt werden.

Die anderen Filialen der Metzgerei Bauer bleiben geöffnet.
Darüber, wie es mit dem Ladenlokal weitergeht und wie es zukünftig genutzt wird, ist noch nichts bekannt.

Text: Matthias Lauterer