1

Neuenstein/Künzelsau: Autofahrer unter Alkohol- und Drogeneinfluss

Einiges zu kontrollieren hatte die Polizei am Sonntag, den 14. Juni 2020, in Neuenstein und Künzelsau. Weil er teilweise starke Schlangenlinien fuhr, fiel ein 61-Jähriger in Neuenstein anderen Autofahrern auf. Der Mann war gegen 0.30 Uhr mit seinem Suzuki auf der Kreisstraße von der Einmündung der L1046 in Richtung Kesselfeld unterwegs, als er mit seiner Fahrweise auffiel. Zeugen verständigten daraufhin die Polizei. In der folgenden Kontrolle stellten die Beamten deutliche Anzeichen für Alkoholeinfluss bei dem Suzuki-Lenker fest. Ein Alkoholtest ergab 2,04 Promille. Der Mann musste eine Blutprobe und seinen Führschein abgeben.

Der zweite betrunkene Autofahrer war ein 49-Jähriger, der gegen 15 Uhr mit seinem VW von der Pfarrgasse in die Neuensteiner Schloßstraße einbog. Als er einen Streifenwagen erkannte, versuchte er mit seinem Auto zurückzusetzen. In der folgenden Kontrolle stellten die Beamten deutliche Anzeichen auf Alkoholeinfluss fest. Ein Test zeigte, dass der VW-Lenker 2,02 Promille intus hatte. Er musste eine Blutprobe und seinen Führerschein abgeben. Auf ihn kommt eine Anzeige wegen Trunkenheit im Straßenverkehr zu.

Bereits in der Nacht auf Sonntag war ein 18-Jähriger mit seinem Audi bei Künzelsau unterwegs, obwohl er möglicherweise unter dem Einfluss von Kokain stand. Bei einer Kontrolle gegen 2 Uhr, auf einem Parkplatz der Bundesstraße zwischen Belsenberg und Künzelsau, stellten die Beamten Anzeichen auf Drogeneinfluss bei dem Fahrer fest. Ein Urintest verlief positiv auf Kokain. Der Audi-Fahrer musste eine Blutprobe abgeben und nun mit einer Anzeige rechnen.

Quelle: Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Heilbronn




Auto einer 23-Jährigen überschlägt sich – Alkohol im Spiel

Ein Pkw kam am frühen Samstagmorgen, den 25. Mai 2020, von der Fahrbahn ab und überschlug sich im Anschluss. Das geht aus einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Heilbronn hervor.

Eine 23-jährige Fahrerin eines Seat befuhr die A6 in Richtung Mannheim. Gegen 03.15 Uhr geriet die junge Frau aus bislang ungeklärten Gründen nach rechts in den Grünstreifen und fuhr an der Brücke über der Autobahn im Bereich Neuenstein einen steilen betonierten Hang hinauf. Hierbei überschlug sich der Wagen mehrfach und landete im Anschluss wieder auf der Fahrbahn der Autobahn auf den Rädern. Es entstand Sachschaden in Höhe von zirka 8.000 Euro.

Die Frau verletzte sich durch den Unfall leicht und musste im Krankenhaus behandelt werden. Im Anschluss der Behandlung wurde bei der 23-Jährigen ein Alkoholtest durchgeführt. Trotz der bereits vergangenen Stunden zum Unfallzeitpunkt lag das Ergebnis bei mehr als 0,7 Promille.

 




Nur mit Mühe kam die Polizei einem rasenden Motoradfahrer hinterher

Mit einem Bußgeld in Höhe von 1.200 Euro, Punkten in Flensburg und einem dreimonatigen Fahrverbot muss ein 35-jähriger Suzuki-Fahrer rechnen, der am Sonntagnachmittag, den 17. Mai 2020, gegen 15 Uhr, mit seinem Motorrad auf der Autobahn unterwegs war. Der Fahrer fuhr zwischen den Anschlussstellen Kupferzell und Neuenstein mit weit überhöhter Geschwindigkeit. Erlaubt sind auf diesem Streckenabschnitt 120 km/h. Nur mit Mühe konnte die hinterherfahrende Streife dem Kradfahrer folgen.

Über 240 Km/h wurden vom Tacho des Streifenwagens abgelesen. Trotzdem entfernte sich der Raser rasant. Unter dem Einsatz von Sondersignalen konnte der Betroffene an der Anschlussstelle Öhringen letztendlich einer Kontrolle unterzogen werden. Nach Abzug aller Toleranzen konnte eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 96 km/h festgestellt werden. Die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit war zeitweise deutlich höher.

Quelle: Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Heilbronn

Symbolfoto Motorradfahrer. Quelle: adobe stock




Täter gesucht: Männlich, Mitte Zwanzig, dünne Statur

Bereits am Dienstag, den 18. Februar 2020, belästigte ein bislang unbekannter Mann eine Frau mit ihrem Hund in Neuenstein. Der Sachverhalt wurde erst über zwei Monate später bekannt, da sich die Frau erst jetzt ihrem Partner und der Polizei offenbarte. Am Tattag, gegen 18  Uhr, lief die 32-jährige Frau mit ihrem Hund entlang des Fußweges neben den Bahngleisen zwischen der Hallerstraße und der Schwabstraße. Auf der Höhe der Brücke über der Landstraße 1051 wurde sie von dem Unbekannten sexuell belästigt. Ein zufällig vorbeikommender Zeuge kam ihr zu Hilfe. In der Folge gingen sämtliche Beteiligten von der Örtlichkeit weg. Der Täter wurde wie folgt beschreiben:

   -	männlich -	zirka 25 Jahre alt -	dünne Statur -	kurze hoch gegelte Haare -	bekleidet mit einer beigefarbenen Arbeitshose mit seitlichen Taschen, einer schwarzen hüftkurzen Winterjacke mit Kapuze, 
welche ein Fellbesatz hatte -	schwarzer Schaal -

Die Polizei sucht nun dringend den zu Hilfe eilenden Mann und bittet diesen sich bei der Kriminalpolizei zu melden. Zudem werden auch weitere Zeugen des Geschehens gebeten sich bei der Polizei zu melden. Hinweise gehen an das Kriminalkommissariat Künzelsau, Telefon 07940 9400, oder die Kriminalpolizei Heilbronn, Telefon 07131/ 104 4444.

Quelle: Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Heilbronn

 




„Das Krankenhaus sagte, das Kind sei verwahrlost und müsse aus der Pflegefamilie genommen werden“ – Waldenburger Pflegemutter erhebt schwere Vorwürfe gegen Jugendamt des Hohenlohekreises

„Wir brauchen ein Jugendamt, das genau hinschaut und Familien stärkt und stützt und nicht einfach Kinder rausnimmt“, sagt Barbara Hammer. Die Waldenburgerin erhebt schwere Vorwürfe gegen das Jugendamt in Künzelsau. „Ich habe sechs leibliche Kinder und drei Pflegekinder großgezogen“, sagt sie. Doch obwohl sie rund 25 Jahre zur Zufriedenheit aller mit dem Jugendamt zusammenarbeitete, wurde ihr der jüngste Pflegesohn 2017 weggenommen. Das Jugendamt in Künzelsau äußerte sich auf GSCHWÄTZ-Nachfrage aus Gründen der Schweigepflicht nicht zu dem Fall.

Lauf nach Berlin aus Protest

Die Familie rieb sich in dem Kampf ums Pflegekind auf, der Mann von Barbara Hammer hatte deswegen sogar einen Herzstillstand. Auch ihr selbst habe alles unheimlich zugesetzt. Doch sie kämpft weiter, kann nicht aufgeben. Sie geht auf Demos, schreibt Lieder, die sie auf der Straße singt, verfasst Briefe an Politiker. Im Februar ist sie sogar mit einer Mitstreiterin zu Fuß nach Berlin gelaufen beziehungsweise mit dem Liegerad gefahren. „Der Junge sagt zu mir, Oma hilf mir“, erzählt sie. „Da kann ich ihn doch nicht im Stich lassen.“ Auch wenn es längst nicht mehr nur um den Jungen gehe, sondern um die Sache. „Das Jugendamt behauptet, ich würde nur den Jungen wollen, aber ich habe fünf Enkel, da brauche ich nicht unbedingt noch ein pubertierendes Kind“, erklärt sie.

Pflegeoma bekommt Fürsorge fürs Kind

Der Junge, mittlerweile 14 Jahre alt, ist der Sohn ihrer zweiten Pflegetochter und lebte seit seiner Geburt bei Barbara Hammer. „Die Eltern des Jungen, die auch miteinander verheiratet waren, sind beide behindert“, erzählt die 64-Jährige. Die Mutter sei lernbehindert in Richtung geistig behindert. „Ich würde das aber eher eingeschränkt nennen“, sagt Barbara Hammer. Die Eltern hätten gleich zu Beginn der Schwangerschaft um Hilfe gebeten. Das Jugendamt übertrug der Pflegeoma die Fürsorge für das Kind. Mutter und Sohn lebten bei den Pflegeeltern, der Vater in der gleichen Straße, aber in einem anderen Haus. Der Junge sollte sich zu seiner Pflegefamilie zugehörig fühlen. Die kleine Familie konnte sich jeden Tag sehen, was laut Barbara Hammer „eher zu viel war“. Die Eheleute stritten sich sehr, sie aber wollte ihrer Pflegetochter beibringen, „dass das nicht gut ist“. Doch nach zwei Jahren zog die Mutter zu ihrem Mann, das Kind blieb bei der Oma und durfte seine Eltern jedes zweite Wochenende besuchen. Mittlerweile sind die Eltern geschieden.

Jugendamt als Unterstützung

Barbara Hammer ist keineswegs gegen das Jugendamt. „Wir brauchen ein Jugendamt, das adäquate Hilfe gibt“, sagt sie und plädiert dafür, dass auch leicht behinderte Mütter ihre Kinder behalten dürfen, das Jugendamt nur unterstützend tätig wird. „Diese Mütter müssen die Last erleben, die ein Kind auch mit sich bringt“, erklärt die sechsfache Mutter. Außerdem solle die Hilfe sofort einsetzen, bei Verdacht. Das Ziel sollte nicht die Inobhutnahme der Kinder sein, jedoch sei laut Barbara Hammer jeder 50. Minderjährige fremd untergebracht. Bezahlbarer Wohnraum und ein ausreichender Lohn seien nach ihrer Meinung hier noch die beste Hilfe. Ihre Pflegetochter ist mittlerweile selbstständig und hat eine Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt.

Besuche einmal im Monat erlaubt

Der Pflegesohn lebt selbst mit einer Einschränkung – „er hat einen IQ von 83“, erklärt die Pflegemutter. Er besuchte die Grundschule in Waldenburg und die Familie versuchte, seine Gehirnentwicklung ohne Nachhilfe aber mittels Klavier- und Tennisspielen anzuregen. „Wenn eine Kind Selbstbewusstsein entwickelt, dann fällt ihm das Lernen leichter“, ist Barbara Hammer überzeugt. Mittlerweile wohnt der Pflegesohn im Diaspora-Haus in Rottenburg/ Neckar. „Das Jugendamt wollte den Jungen so weit weg unterbringen, dass ihn sein leiblicher Vater nicht mehr besuchen kann“, beklagt die Frau. Sie selbst darf den Jungen einmal im Monat begleitet besuchen. Für ihren Mann sind diese Besuche aber zu anstrengend. Seine Mutter darf der Junge besuchen, aber nur wenn die Pflegeoma nicht auch dort ist.

Kind vermisst Pflegefamilie

„Es ist ja kein schlechtes Heim, wo er jetzt lebt“, erklärt Barbara Hammer. „Er sagt, dass es zu 25 Prozent okay dort ist, aber auch, dass er zu 75 bis 80 Prozent zurück zu uns möchte.“ Er vermisse seine Pflegefamilie. Doch seien seither Dinge passiert, die man mit einem Kind nicht mehr aufarbeiten könne. „Eigentlich wollte er immer Busfahrer werden, aber als ihn das letzte Mal eine Lehrerin danach fragte, meinte er, dass er jetzt arbeitsloser Penner werden wolle“, beklagt die Pflegemutter.

Zwei Jahre Kampf

Zwei Jahre kämpften sie und ihr Mann um das Kind. „Uns wurde angekreidet, dass wir ihn mit zur Flüchtlingshilfe nahmen“, erzählt sie. Als der Junge aus der Pflegefamilie genommen wurde, wurde er im Klinikum am Gesundbrunnen in Heilbronn untersucht. „Das Krankenhaus sagte, das Kind sei verwahrlost und müsse aus der Pflegefamilie genommen werden“, beklagt Barbara Hammer. „Und das, obwohl uns das Jugendamt 25 Jahre lang bestätigt hatte, dass die Maßnahme geeignet ist.“ Außerdem drehe und wende das Amt alles so, wie es das haben wolle, und reagiere nur schleppend auf Briefe.

„Alles soll Gewinn bringen“

Letztendlich, sagt Barbara Hammer, gehe es nur ums Geld. „Alles soll Gewinn bringen heutzutage“, beklagt sie. Den meisten Gewinn mache am Ende der Investor der jeweiligen Einrichtung. Kinderheime seien hier nicht anders als Pflege- und Altenheime, die ja auch Gewinn machen müssten. „Gut fürs Kind kann man nur mit den Eltern agieren“, sagt sie. „Wenn man ein Kind aus der Familie nimmt, muss man mit den Eltern zusammenarbeiten.“ Deshalb sollte das Jugendamt Begleiter sein. Aber das seien lediglich Bevormunder, klagt sie an. „Die Helfer sind grenzüberschreitend und das darf nicht sein.“ Im sozialen Bereich gebe es viele tolle Prospekte, aber dahinter sehe es anders aus und fast keiner halte sich an die Regeln. Eine Inobhutnahme sollte immer die letzte Option sein. „Aber das wird kaum gemacht“, beklagt Barbara Hammer. „Auch eine schnellstmögliche Rückführung gibt es kaum noch.“ Das habe finanzielle Gründe.

114 Kinder in Hohenlohe außerhalb der Familie untergebracht

Jedoch schreibt Sascha Sprenger vom Landratsamt Künzelsau, bei dem das Jugendamt angegliedert ist, auf GSCHWÄTZ-Nachfrage, dass die Anzahl der Kinder, die im Rahmen der Jugendhilfe fremduntergebracht werden, sich je nach Bundesland sehr stark unterscheide. „Baden-Württemberg ist das Bundesland, das im Vergleich mit allen anderen Bundesländern am wenigsten Kinder im Rahmen der Hilfen zur Erziehung stationär versorgt“, so Sprenger. Die Quote liege je 1000 der Null- bis unter 21-Jährigen bei 7,6 in Baden-Württemberg. Laut Sprenger waren im Jahr 2019 im Hohenlohekreis insgesamt 114 minderjährige Kinder und Jugendliche außerhalb der eigenen Familie untergebracht, etwa die Hälfte davon in Vollzeitpflege.

Vollzeitpflege ist ein Ehrenamt

„Was die Unterbringung in einer Wohngruppe kostet, hängt davon ab, welche Leistung dort angeboten wird“, schreibt Sprenger weiter. „Die Leistungs- und damit auch die Entgeltunterschiede können sich zwischen 4.500 bis zu 10.000 Euro je Monat bewegen.“ Doch Vollzeitpflege sei ein Ehrenamt und das was Pflegeeltern erhalten würden, setze sich zusammen aus dem Sachaufwand und den Kosten für Pflege und Erziehung und ist nach Alter gestaffelt. Für bis zu Sechsjährige gibt es bis zu 848 Euro, für Sechs- bis Zwölfjährige 933 Euro und für Zwölf- bis 18-Jährige 998 Euro. Sprenger weiter: „Darüber hinaus erhalten Pflegeeltern anteilig Kindergeld für die betreuten Pflegekinder“. Die Pflegegelder werden in der Regel jährlich angepasst. Grundlage sind die Empfehlungen des Deutschen Vereins.

„Es ist zunehmend herausfordernder, Familien zu finden“

Gefragt, ob es genügend Pflegefamilien in Hohenlohe gibt, schreibt Sprenger: „Wie in anderen Ehrenamtsbereichen gestaltet es sich auch im Bereich der Pflegefamilien zunehmend herausfordernder, Familien zu finden, die sich vorstellen können, ein fremdes Kind mit seiner Geschichte bei sich aufzunehmen, es zu fördern und zu erziehen“. Ob aber ein Kind in einer Pflegefamilie oder in einer Wohngruppe untergebracht wird, hänge davon ab, welchen Förderbedarf das Kind hat und davon, in welcher Wohnform diesem Förderbedarf am besten entsprochen werden könne.

Der Link zu Barbara Hammers Facebook-Seite: https://www.facebook.com/barbara.hammer.121

Text: Sonja Bossert

Sie ist auf Demos aktiv. Foto: GSCHWÄTZ

Adäquate Hilfe sieht anders aus, sagt sie. Foto: GSCHWÄTZ

Barbara Hammer. Foto: GSCHWÄTZ

Demo gegen Kindesentzug in Heilbronn. Foto: privat

Barbara Hammer geht auf Demos wie hier in Heilbronn. Foto: privat

Demo gegen Kindesentzug in Heilbronn. Foto: privat

Demo gegen Kindesentzug. Foto: privat




Neuenstein: Exhibitionist entblößt Geschlechtsteil vor 14-Jähriger

Eine schlimme Begegnung hatte eine 14-Jährige am Mittwochabend, den 08. April 2020, gegen 20.30 Uhr, am Fußweg vom Salzweg zur Seewiese in Neuenstein. Auf dem Weg kam ihr ein Mann entgegen der seine Hose öffnete und sein Geschlechtsteil zeigte. Die junge Frau meldete diesen Vorfall sofort ihren Eltern, welche die Polizei verständigten. Eine Streife des Polizeireviers Öhringen konnten den, offenbar stark betrunkenen, 50-jährigen Exhibitionisten vor Ort feststellen. Die weiteren Ermittlungen führt das Kriminalkommissariat in Künzelsau.

Quelle: Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Heilbronn

 




Noch Plätze im Flieger zurück nach Deutschland frei – Timmy Hatton & seine Frau dürfen nicht mit – Aserbaidschaner helfen

Während sich auch in Deutschland die Ereignisse angesichts der Coronakrise überschlagen, verändern sich die Umstände auch in Aserbaidschan. Nach unserer Berichterstattung und unserem YouTube-Video über den Fall Timmy Hatton (Artikel siehe unten) meldeten sich Aserbaidschaner bei dem Ehepaar und bieten ihre Hilfe und Unterstützung vor Ort an. Die Hattons sind dankbar. Unter anderem wird ihnen eine kostenlose Unterkunft für ihre Zeit in Aserbaidschan angeboten.  Die Ehefrau eines Polizisten hat während des Quarantäneaufenthalts auf die Hunde aufgepasst. Nun will sie ihnen helfen, eine passende Klinik für die Geburt zu finden. Aktuell hat Aserbaidschan noch eine relativ kleine Zahl an gemeldeten Coronafällen gegenüber Deutschland.

Charterflug nach Deutschland

Dann überschlagen sich nochmal die Ereignisse. Am 18. März 2020 geht ein Charterflug nach Deutschland mit freien Plätzen – im Rahmen der Reiserückrufwelle im Zuge der Corona-Pandemie. Die Hattons versuchen noch einmal alles in Bewegung setzen. Die Ansprechpartnerin der Hattons in der Deutschen Botschaft ist im Urlaub, wird ihnen gesagt. Der Leiter der Visastelle der Botschaft in Baku (Aserbaidschan) verweist  darauf, dass Timmy Hattons türkische Frau Duygu schwanger sei und kein Visum für Deutschland habe. Es bleibt den Hattons keine Zeit mehr, ein Attest vom Arzt zu holen, der bestätigt, dass Duygu noch fliegen kann. Das Büro von Christian von Stetten hat laut den Hattons versucht, die Botschaft zu erreichen, jedoch ohne Erfolg. Doch der  Kontakt mit dem Außenministerium ist erfolgreich, Duygu dürfe in dieser Situation nach Deutschland einreisen.

Das Büro von Christian von Stetten schaltet sich ein

Die Visastelle in Baku verweist nun jedoch auf die Lufthansa, die darüber entscheidet, ob die Hattons in diesem Charterflug mitfliegen dürfen. Die Hattons antworten, dass die Lufthansa bereit wäre, sie mitzunehmen. Die darauf folgende Antwort der Visastelle ist ernüchternd: „Ich bitte um Verständnis, dass es noch zahlreiche weitere deutsche Staatsangehörige gibt, die an der Rückholmaßnahme interessiert sind.“

 




Neuenstein: Mann verstirbt auf Supermarkt-Parkplatz

Am gestrigen Montag, den 16. März 2020, verstarb am Nachmittag völlig unvermittelt ein Mann auf dem Parkplatz eines Supermarktes. Augenzeugen berichten gegenüber GSCHWÄTZ, dass der Mann wohl um die 60 Jahre alt gewesen sei und noch vorher eingekauft hatte, bevor er auf dem Parkplatz einfach frontal umgefallen sei. Der Rettungsdienst konnte lediglich noch en Tod des Mannes feststellen. Auch die Polizei war vor Ort. Woran der Mann gestorben ist, ist nicht bekannt.




Zweiter bestätigter Coronavirus-Fall im Hohenlohekreis – Neth „Es ist wahrscheinlich, dass weitere Infektionen im Kreis bekannt werden“

Gesundheitsamt leitet weitere Maßnahmen zur Verhinderung von Infektionsketten in die Wege.

Am Sonntag, 8. März, wurde der zweite Coronavirus-Fall im Hohenlohekreis bestätigt. Es handelt sich um eine Frau aus der Gemeinde Pfedelbach, sie weist Symptome auf, eine stationäre Aufnahme ist jedoch nach derzeitigem Stand nicht notwendig. Sie befindet sich in häuslicher Isolation und steht in gutem Kontakt zum Gesundheitsamt des Hohenlohekreises. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes wird das Landratsamt Hohenlohekreis in Fällen von Coronavirus-Infektionen keine weiteren Informationen zu persönlichen Daten Betroffener bekanntgeben. „Es ist wahrscheinlich, dass in den kommenden Tagen weitere Infektionen im Kreis bekannt werden. Das ändert jedoch nichts an dem Ziel, eine massenhafte Verbreitung des Virus so lange es geht hinauszuzögern, auch um ein Zusammenfallen mit der Influenza-Hochphase zu vermeiden. Zudem kann durch diesen Zeitgewinn eine bessere Vorbereitung des Gesundheitssystems bis hin zur Entwicklung von Impfstoffen und Arzneimitteln erreicht werden“, erklärt Landrat Dr. Matthias Neth.

„Es ist wahrscheinlich, dass in den kommenden Tagen weitere Infektionen im Kreis bekannt werden“

Das Gesundheitsamt des Hohenlohekreises ermittelt jetzt die Kontaktpersonen und nimmt mit diesen Gespräche auf. „Alle Kontaktpersonen sollen sich in eine häusliche Isolation begeben, um keine weitere Infektion übertragen zu können“, so Dr. Antje Haack-Erdmann, Leiterin des Gesundheitsamtes, über die weiteren Schritte, die vor allem die weitere Eindämmung der Verbreitung des Virus im Fokus haben. Im Zuge dessen wird insbesondere jede mögliche Ansteckung weiterer Kontaktperson untersucht.

Eventuell auch Schülerin aus Neuenstein infiziert

Resultierend aus diesen Untersuchungen besteht derzeit ein begründeter Verdachtsfall bei einer Schülerin der Gemeinschaftsschule Neuenstein.
„In Abstimmung mit dem Schulträger haben wir uns dazu entschieden, die gesamte Sekundarstufe, also die Klassen 5 – 10 für zwei Tage bis einschließlich Dienstag, 10. März, vorsorglich freizustellen, bis die Untersuchungsergebnisse vorliegen“, so Matthias Wagner-Uhl, Rektor der betroffenen Schule. Gleiches gilt für die Lehrkräfte, die in diesen Klassen unterrichtet haben. Die Schule wird die Betroffenen entsprechend informieren. „Wir werden alle Eltern über die aktuelle Situation informieren, es besteht kein Grund zur Sorge“, bittet er um Besonnenheit und betont: „Stand heute haben wir keinen positiv-bestätigten Fall, und es handelt sich um eine vorsorgliche Maßnahme.“

Weiterer Verdachtsfall in Öhringen

Ein weiterer damit zusammenhängender Verdachtsfall betrifft die Gewerbliche Schule Öhringen. Hier werden vorsorglich die Schüler sowie die Lehrkräfte der Klassenstufe 13 freigestellt. Auch dies ist eine Vorsichtsmaßnahme und „gilt so lange, bis die Untersuchungsergebnisse vorliegen“, erklärt der stellvertretende Schulleiter Wolfgang Kubat. „Je nach Ergebnis wird dann über weitere Maßnahmen entschieden.“ Auch hier werden alle Betroffenen schnellstmöglich informiert.

Grundsätzlich werden Personen, die sich in den vergangenen 14 Tagen in Risikogebieten aufgehalten haben oder mit einem bestätigten Verdacht Kontakt hatten, gebeten, unnötige Kontakte zu vermeiden und wenn möglich zu Hause bleiben. Dies betrifft insbesondere auch  Schüler.

Quelle: Pressemitteilung des Landrtsamtes des Hohenlohekreises




Ehepaar Hatton am Ende ihrer Kräfte: „Deutsche Botschaft versichert, dass das Konsequenzen haben wird“

Symptomfrei und trotzdem positiv auf Coronaviren getestet? Der Fall Timmy Hatton wird immer bizarrer (wir berichteten, siehe Artikel unten). Noch merkwürdiger: Nach der Bekanntgabe des Ergebnisses wird das Ehepaar zwar weiterhin in einer so genannten Quarantänestation in Aserbaidschan festgehalten, aber ohne dass die anderen Personen, die ebenfalls festgehalten werden und bislang keiner von ihnen positiv auf Coronaviren getestet wurde, von ihm isoliert wurden.

Das Ehepaar befindet sich nun einem kleinen Zimmer in der Hauptstadt Baku, in dem sie eingeschlossen sind. Kurzfristig haben sie ihre Pässe wiederbekommen. Mittlerweile wurden sie ihnen wieder abgenommen.

Timmy Hatton ist nun in engem Kontakt mit der Deutschen Botschaft. Die Botschaft hat ihm versichert, so sagt er uns in einer Sprachnachricht, dass es Konsequenzen haben werde, dass man ihnen einfach die Pässe wegnimmt und dass nachts Polizisten ihr Zimmer stürmen und sie woanders hinbringen (wir berichteten, siehe Artikel unten).

Die Ehefrau von Timmy Hatton bei einer Blutentnahme. Foto: privat

Timmy Hatton (4. von rechts, blonde Haare) in Aserbaidschan. Foto: privat

Videos & Fotos: privat