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Gleich drei Einbrüche in Vereinsheime und Sporteinrichtungen

Zwischen Donnerstag, 08. September 2022, und Montag, 12. September 2022, meldet das Polizeipräsidium Heilbronn gleich drei Einbrüche in zwei Vereinsheime und eine Sporthalle:

Bad Mergentheim: Einbruch in Vereinsheim – Zeugen gesucht

Unbekannte verschafften sich zwischen Donnerstag, 08. September 2022, und Montag, 12. September 2022 Zutritt in ein Sportvereinsheim in Bad Mergentheim-Rengershausen. Dabei hebelten sie ein Schiebefenster auf, zerstörten dessen Glasscheibe und drangen in das Gebäude ein. Die Täter hebelten ein weiteres Fenster auf, beschädigten einen Rolladen und demolierten das Fliegengitter. In dem Gebäude wurden Schränke durchwühlt. Entwendet wurde nach bisherigen Erkenntnissen nichts. Hinweise zu den Tätern oder der Tat werden vom Polizeirevier Bad Mergentheim unter der Telefonnummer 07931 54990 entgegengenommen.

Niederstetten: Unbekannte in Turnhalle eingedrungen – Wer hat etwas gesehen?

In eine Turnhalle in der Oberstetter Straße in Niederstetten brach eine unbekannte Person in der Nacht auf Montag ein. Zwischen Sonntag, 20.30 Uhr, und Montag, 8.45 Uhr, verschaffte sie sich über ein zuvor aufgehebeltes Fenster Zugang in die Halle. Der oder die Unbekannte drückte eine verschlossene Verbindungstüre im Übergang zum Sportheim auf, warf eine weitere Glastüre ein, so dass das Sicherheitsglas zersplitterte. Hier wurden mehrere Schubladen durchsucht und Bargeld entwendet. Der entstandene Sachschaden beträgt circa 5.000 Euro. Zeugen, die in der Nacht auf Montag verdächtige Wahrnehmungen machen konnten und Hinweise zum Täter oder den Tätern geben können, werden gebeten, sich beim Polizeiposten Weikersheim unter der Telefonnummer 07934 99470 zu melden.

Krautheim: In Vereinsheim eingebrochen – Zeugenaufruf

Unbekannte verschafften sich in der Nacht auf Montag, 12. September 2022 unbefugt Zugang in ein Sportheim in Krautheim-Gommersdorf. Sie hebelten zwischen Sonntag, 21 Uhr, und Montag, 6.30 Uhr, ein Fenster auf und drangen in das Gebäude ein. Im Inneren brachen die Täter Türen auf und entwendeten unter anderem zwei Mikrofone, eine Lautsprecheranlage und Bargeld. Es entstand an den Türen und am Fenster ein Sachschaden in Höhe von circa 1.000 Euro. Zeugen, die etwas Verdächtiges wahrgenommen haben oder Hinweise zur Tat und den Unbekannten geben können, werden gebeten, sich beim Polizeiposten Krautheim unter der Telefonnummer 06294 234 zu melden.

Pressemeldungen Polizei Heilbronn




Solymar-Therme: Stadt Bad Mergentheim kann nicht auf Preisgestaltung einwirken

Die Änderung der Preisstruktur der Solymar-Therme beschäftigt die Menschen in und um Bad Mergentheim weiter (GSCHWÄTZ berichtete). Die Betreibergesellschaft des Bades hat eine leichte Preiserhöhung im Sportbadbereich umgesetzt. Diese Preiserhöhung wird mit den gestiegenen Betriebs- und Energiekosten begründet. Dieser Grund ist für die allermeisten Menshen nachvollziehbar. Grund der Aufregung im Internet ist aber die Tatsache, dass die Kinderermäßigung im Bereich der Therme wegfällt und Kinder jetzt den Erwachsenenpreis zahlen – das sind bei eine Tageskarte 25 Euro.

Bad Mergentheim ist nicht Betreibergesellschaft der Solymar-Therme

Auf GSCHWÄTZ-Anfrage erklärt die Stadt Bad Mergentheim, dass es eine strikte Trennung zwischen dem Eigentümer der Anlage, der Stadt, und dem Betreiber, der Solymar Therme GmbH & Co. KG gibt: „Der Stadt Bad Mergentheim gehört die Anlage, sie hat sie gebaut und verpachtet diese (bereits seit 8 Jahren!) an einen externen Betreiber. Besitzgesellschaft ist die Erholungs- und Freizeitpark Bad Mergentheim GmbH, eine 100%-ige Tochter der Stadt. An der Betriebsgesellschaft ist die Stadt nicht beteiligt.“ Insofern habe die Stadt auch keinen Einfluß auf die Betriebsgesellschaft und auf die Preisgestaltung.

Soziale Belange berücksichtigt

Über Details des Pachtvertrags mit der Betreibergesellschaft will Carsten Müller, Pressesprecher der Stadt Bad Mergentheim, nicht viel sagen. Er bestätigt aber, dass es eine Art „Sozialklausel“ im Vertrag gibt: „Selbstverständlich sind soziale Belange darin berücksichtigt, beispielsweise das Schul- und Vereinsschwimmen. Aber die Stadt, die aus guten Gründen nicht auch Betreiberin der Anlage ist, kann nicht sämtliche Betriebsentscheidungen an sich reißen.“ Er weist aber darauf hin, dass es für Besucher der Solymar-Therme „auch weiterhin soziale Ermäßigungen für Erwachsene sowie stark vergünstigte Eintrittspreise für Kinder (ab 1,50 Euro!) im Sport- und Familienbad“ gibt. Diese Sozialklausel bezieht sich offenbar nicht auf den Thermenbereich.

Kinder und Familien nutzen am meisten das Sport- und Familienbad

Müller versteht einen Teil der Aufregung nicht: „Dass das Sport- und Familienbad, das Kinder und Familien am stärksten nutzen, in der neuen Tarifstruktur mit sehr günstigen Preisen am Markt gehalten werden kann, bleibt leider oft unerwähnt, wenn es um die Preisanpassungen geht.“

„Sie sehen ja, wieviele Bäder schon geschlossen sind.“

Andreas Schauer, Betreiber der Solymar Therme, ist vom „Shitstorm“ nicht überrascht: „Naja, da haben wir schon mit gerechnet“, sagt er in einem Videointerview mit den Fränkischen Nachrichten. „Das gefällt uns ja auch nicht, diese Situation. Um das Solymar offen zu halten, mussten wir das aber tun. Sie sehen ja, wieviele Bäder schon geschlossen sind.“

Er erläutert: „Der Luxusbereich, die Therme muß sich ja nicht nur selber tragen, sondern aus diesem Bereich müssen ja auch die Defizite hausintern für das Sportbad erwirtschaftet werden, weil wir dafür ja keine Zuschüsse kriegen.“

Über die Ankündigung einer Pachterhöhung durch die Stadt Bad Mergentheim in der für ihn schwierigen Situation, wundert er sich: „Das paßt vielleicht nicht in die Zeit, vor allem, wenn man sich darüber empört, dass man eine andere Tarifstruktur macht.“

Schlag ins Wasser?

Ganz nachvollziehbar ist die Argumentation Schauers nicht. Genaue Zahlen, insbesondere über die Anzahl der Kindertickets in der Therme sind GSCHWÄTZ nicht bekannt. Wenn aber wirklich in nennenswertem Ausmaß Familien mit Kindern den Thermenbereich besucht haben, dann ist der Ansatz, den Sport- und Familienbereich durch den Thermenbereich querzusubventionieren, vielleicht ein wirtschaftlicher Schlag ins Wasser, wenn tatsächlich weniger Menschen den Thermenbereich besuchen sollten.

Text: Matthias Lauterer




„Für jeden Gast, egal ob Klein oder Groß, entstehen uns die gleichen Aufwendungen“

Ein wahres Familienidyll ist das Solymar in Bad Mergentheim. Dieser Eindruck wird jedenfalls von der Homepage erweckt. Groß war demzufolge der Aufschrei der Öffentlichkeit, als das Bad die Preise und die Preisstruktur für den Thermenbesuch anpasste. 25€ kostet nun die Tageskarte, einen Rabatt für Kinder gibt es nicht mehr   (GSCHWÄTZ berichtete).

Die Argumente der Betreiber klingen vertraut: Allgemeine Preissteigerungen, insbesondere bei den Energiekosten seien der Grund für die Preiserhöhung. Neu ist das Argument, dass der Energieaufwand für ein Kind nicht anders sei als für einen Erwachsenen.

Standard-Antwort der Betreiber auf google-Rezensionen. Foto: Screenshot

Das ist in anderen Einrichtungen übrigens genauso, trotzdem zahlen Kinder beispielsweise im Museum oder im Nahverkehr weniger als ein Erwachsener.

Das Internet tobt

Im Internet sind die Menschen größtenteils nicht mit den Preiserhöhungen für Kinder einverstanden. Eine Preiserhöhung wird von den meisten durchaus akzeptiert, Knackpunkt ist der Wegfall jeglicher Ermäßigung für Kinder und Jugendlichen und damit das neue Preissystem. Dieses empfinden die Kommentarschreiber als „unsozial“ oder „Frechheit“ – je nach sozialem Medium sind die Kommentare teilweise regelrecht beleidigend.

Hier beispielhaft einige google-Rezensionen:

Der Kommentar von oems83 bringt den Aufsichtsrat ins Spiel. Dieser wird am Mittwoch, 13. Juli 2022, unter dem Vorsitz von Mergentheims Oberbürgermeister Udo Glatthaar tagen. Die Fränkischen Nachrichten wollen erfahren haben, dass das Thema Preiserhöhungen zwar nicht auf der Tagesordnung steht, aber trotzdem Thema sein wird. Gegenüber den FN hat Peter Zimmermann, Betriebsleiter der Solymar Therme, gesagt, dass er nicht glaube, dass die neuen Preise zurückgenommen werden.

Gegenüber GSCHWÄTZ hat Zimmermann ebenfalls das ein oder andere gesagt, will aber nicht öffentlich zitiert werden.

Nicht alle finden die Preisstruktur schlecht

In den zitierten Rezensionen ist teils direkt, teils unterschwellig die Rede davon, dass das Preissystem oder sogar die Betreiber des Solymar kinderfeindlich seien. Andererseits sagen einige Besucher:innen der Therme deutlich, dass sie sich von Kindern in der Therme belästigt fühlen:

Vielleicht mag die neue Preisstruktur tatsächlich von Besucher:innen beeinflusst sein, die sich über Kinder in der Therme beklagt haben. Jedenfalls kommt dieser Eindruck bei vielen Menschen, nicht nur aus Bad Mergentheim, auf.

Schlechte PR

Auf jeden Fall scheint das Solymar nicht mit dem öffentlichen Interesse gerechnet zu haben, anders sind die Reaktionen der Betreiber nicht zu erklären: Die Kommentare werden mit immer demselben Text beantwortet, irgendein Eingehen auf Argumente der Rezensenten ist nicht zu erkennen. Offensichtlich wurde die Preiserhöhung vorab in den Gremien, vor allem dem Aufsichtsrat, nicht kommuniziert, auch die Benutzer:innen und deren Wünsche wurden wohl nicht einbezogen. Die Solymar Therme GmbH & Co. KG ist eine private Firma. Als persönlich haftende Gesellschaft ist die Schauer Beteiligungs- und Management GmbH eingetragen. Ein Unternehmen kann seine Preise prinzipiell frei gestalten und kann sich seine Kunden auch aussuchen.  Da die Stadt Bad Mergentheim im Aufsichtsrat vertreten ist, dürfte es allerdings auch einen sozialen Auftrag geben.

Die Bedeutung des Solymar für Familien scheint – so legen es die Reaktionen nahe – den Betreibern nicht klar zu sein: Für viele Familien ist ein Tag im Solymar – inklusive Therme – ein Höhepunkt im Jahr, gerne wurden auch Kindergeburtstage dort gefeiert. Ein Höhepunkt, den sich mit dem neuen Preissystem viele Menschen nicht mehr leisten können oder wollen.

Text: Matthias Lauterer

 




„Gesamtes medizinisches Personal im Covid-Bereich ist an einer Belastungsgrenze – sowohl physisch als auch psychisch“

Am Montag, 22. November 2021, berichtete GSCHWÄTZ über die Belegungszahlen der Krankenhäuser der Umgebung und mußte feststellen, dass die Lage auf den Intensivstationen kritisch ist. In der Stadt Heilbronn und in Öhringen waren alle Intensivbetten belegt. Im Kreis Heilbronn, dem Kreis Schwäbisch-Hall und dem Main-Tauber-Kreis gab es noch freie Betten.

GSCHWÄTZ hat bei den Krankenhausbetreibern nachgefragt, ob die Kapazitäten noch ausreichen, um beispielsweise bei einem Verkehrsunfall mit einem „Massenanfall von Verletzten“ (ManV) noch eine gute Versorgung der Patienten gewährleisten zu können.

„Die Erstversorgung von Notfallpatienten ist in unseren Krankenhäusern sichergestellt“

Ute Emig-Lange von der BBT-Gruppe, Träger der Krankenhäuser in Öhringen und Bad Mergentheim, erklärt das Procedere in einem solchen Fall: „Bei einem ManV gibt es vor Ort einen leitenden Notarzt, der gemeinsam mit der Leitstelle die Verteilung der Patienten auf die jeweiligen Krankenhäuser koordiniert. Die Abläufe sind im ManV-Konzept der Landesregierung festgelegt. Abhängig vom Schweregrad der Verletzungen und der Dringlichkeit der Behandlung werden die Patienten dann in die für die Behandlung jeweils am besten geeigneten Krankenhäuser verteilt (z.B. Brandverletzte in Kliniken, die auf diese Behandlung spezialisiert sind). Damit wird sichergestellt, dass in dem jeweiligen Krankenhaus ausreichend erforderliche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Wenn unseren Häusern solche Notfallpatienten zugewiesen werden, werden diese bei uns behandelt. Dazu können wir unsere Aufnahmekapazitäten kurzfristig erhöhen.“
Das betrifft allerdings nur die Erstversorgung. Die anschließende Versorgung muß möglicherweise in einem anderen Krankenhaus durchgeführt werden: „Die Erstversorgung von Notfallpatienten ist in unseren Krankenhäusern sichergestellt, eine eventuell erforderliche anschließende Weiterverlegung wird dann organisiert.“

SLK: „Verteilung der Lasten“ über das TraumaNetzwerk Nord-Württemberg

Für solche hypothetischen Fälle steht, so Mathias Burkhardt, Pressesprecher der SLK-Kliniken, ein Netzwerk von Kliniken bereit: „Die Situation eines „ManV“ ist immer ein Ausnahmezustand. Innerhalb dieses Ausnahmezustandes werden wir, gemäß unserem Versorgungsauftrag, auch in dieser Situation versuchen, alle betroffenen Patienten medizinisch optimal zu versorgen. Im Rahmen des „TraumaNetzwerk Nord-Württemberg“, zu dem das „Überregionale TraumaZentrum“ im Klinikum am Gesundbrunnen gehört, findet gegebenenfalls dann eine Verteilung der Lasten statt.“

Weiterbehandlung von Patienten nicht unbedingt in der Klinik der Erstversorgung

Dem TraumaNetzwerk Nord-Württemberg gehört neben den SLK-Kliniken auch das Klinikum in Ludwigsburg an. Das CARITAS-Krankenhaus in Bad-Mergentheim ist allerdings Teil des TraumaNetzwerk Nordbayern.

Auch das DIAKONEO in Schwäbisch-Hall ist vorbereitet: „Die Krisenpläne am Diakoneo Diak Klinikum Schwäbisch Hall haben Szenarien für ManV definiert. Sollte der ManV eintreten, werden sie abgearbeitet.“ Die Verlegung von Patienten ist üblich: „Schon unter normalen Umständen gehören Verlegungen an andere Häuser zu den gängigen Maßnahmen bei einem ManV.“

Blick auf die Belastung des Personals

Unter Corona leiden nicht nur die Patienten, auch das Personal in  den Krankenhäusern arbeitet nun seit gut zwei Jahren unter höchster Anspannung. Sowohl der reine Arbeitsaufwand, als auch das Leid der Patienten, auch das Sterben der Patienten, wirken belastend. Das wird auch Außenstehenden klar, wenn man beispielsweise in der ARD-Dokumentation „Charité-intensiv“ Bilder aus dem Inneren einer COVID-Station sieht.

 

Screenshot aus der ARD-Doku „Charité-intensiv“

„an einer Belastungsgrenze“

Auch die Krankenhäuser wissen um die Situation ihre Beschäftigten. Kurz und knapp äußert sich Markus Wagner vom DIAKONEO-Verbund dazu: „Die Lage für alle Mitarbeitenden im Haus ist angespannt.“
Deutliche Worte findet Mathias Burkhardt: „Das gesamte medizinische Personal im Covid-Bereich ist an einer Belastungsgrenze – sowohl physisch als auch psychisch. Die Behandlung von Corona-Patienten über einen so langen Zeitraum ist sehr herausfordernd.“

Einen Herbst und Winter unter normaleren Arbeitsbedingungen gewünscht

Lobende und aufmunternde Worte findet Ute Emig-Lange für das Personal der BBT-Gruppe: „Wie in allen Krankenhäusern, die in den zurückliegenden Wellen der Pandemie in starkem Maß gefordert waren, ist nur zu verständlich, dass auch unserer Kolleginnen und Kollegen – nicht nur in der Pflege – sich den Herbst und Winter unter normaleren Arbeitsbedingungen gewünscht hätten. Die erneute Anspannung verlangt allen, die sich für eine gute Versorgung unserer Patientinnen und Patienten verantwortlich fühlen, erneut eine große Kraftanstrengung ab. Die allermeisten Kolleginnen und Kollegen in Pflege und Medizin sind zum großen Glück für unser Gesundheitssystem  „Überzeugungstäter“ und haben die Berufe in erster Linie ergriffen, weil sie eine hohe soziale Verantwortung haben. Sie sind pragmatisch und schalten jetzt wieder um in den „Pandemiemodus“, um die Patienten weiter so gut wie möglich versorgen zu können.“

Worte erleichtern die Lage des Personals nicht

Diese Worte, die zwar die Anerkennung für die Leistung und die Belastung des Personals ausdrücken, können die Lage auf den Stationen allerdings nicht erleichtern. Ute Emig-Lange fügt im Namen der Mitarbeiter:innen hinzu, was eine Erleichterung bringen könnte: „Für Menschen, die sich trotz aller Warnungen bisher noch nicht haben impfen lassen, fehlt allerdings zunehmend das Verständnis.“

„Allein politischen Maßnahmen und das richtige Verhalten der Bevölkerung haben Auswirkungen auf die Infektionsraten.“

Die neuen, von der Politik vorgegebenen, Kennzahlen für die Beurteilung der Corona-Lage (GSCHWÄTZ berichtete), beispielsweise die Hospitalisierungs-Inzidenz, werden auch in den Krankenhäusern kritisch gesehen. Quoten und Kennzahlen allein helfen nicht, meint Markus Wagner: „Zur Bewältigung einer Pandemie sind Quoten wichtige Indikatoren, sie haben aber keinen Einfluss auf deren Verlauf. Allein politischen Maßnahmen und das richtige Verhalten der Bevölkerung haben Auswirkungen auf die Infektionsraten.“ Er appelliert an die Menschen: „Wir können deshalb nur jeden auffordern, sich an die verordneten Maßnahmen zu halten und Kontakte soweit möglich zu vermeiden, um einen Überlastung der medizinischen Versorgung nicht nur für Corona-Infizierte, sondern für jeden Erkrankten zu vermeiden.“

„Die Inzidenz ist die maßgebliche Größe zur Vorbereitung auf das, was auf uns zukommt.“

Als Planungsgrundlage für das Krankenhaus sieht er weiterhin die Inzidenzen: „Statistik-Experten können anhand aktueller Infizierungsraten berechnen, wie viele Menschen etwa zwei Wochen später stationär versorgt werden müssen.“ Mathias Burkhardt schließt sich dieser Meinung an: „Für uns als SLK-Verbund war und ist die Inzidenz die maßgebliche Größe zur Vorbereitung auf das, was auf uns zukommt.“ Auf die Frage, ob die Hospitalisierungsrate zu spät warnen würde, meint Burkhardt: „Was die Hospitalisierungsquote betrifft, ist dies – für Krankenhäuser gesehen – der Fall. Es ist sozusagen eine „Pandemiebetrachtung im Rückspiegel“, die keinen Einfluss auf unsere Planungen hat“.  Er differenziert aber: „Für das öffentliche Leben ist dies anders zu bewerten.“

Text: Matthias Lauterer

 




Fast 200 Impfungen am Sonntag 7. November in Künzelsau und Öhringen – Intensivbetten im HOK vollständig belegt

Bei den beiden Impfaktionen in Künzelsau und Öhringen konnten  am Sonntag, 07. November 2021, 98 bzw. 93 Personen gegen das Corona-Virus geimpft werden. „Der Anteil der Boosterimpfungen liegt bei etwa 50 Prozent“, sagt G.P. Schneider, der Koordinator der Mobilen Impfteams der SLK-Kliniken. Die SLK-Kliniken haben zwei Impfteams, die bei öffentlichen Impfaktionen oder beispielsweise in Alten- oder Pflegeheimen täglich im Einsatz sind. Heute, am 08. November 2021, sind seine Teams in Lauffen und Billigheim im Einsatz, am morgigen Dienstag stehe ein Pflegeheim auf dem Programm. Schneider sieht sich und seine Impfteams gut vorbereitet, die Dienstleistung werde stark beansprucht. So stark, dass „wir versuchen, vermehrt anzubieten“, berichtet er.

Inzwischen genießen in Baden-Württemberg fast zwei Drittel der Bevölkerung vollen Impfschutz, ein Drittel ist nicht oder unvollständig geimpft. In der Zahl der Ungeimpften sind auch Kinder und Jugendliche enthalten, denen erst seit kurzem ein Impfangebot gemacht wird oder für die es noch gar kein Impfangebot gibt.

Nichtgeimpfte sind im Krankenhaus und den Intensivstationen erheblich überrepräsentiert

Die Zahlen, die das Regierungspräsidium Stuttgart GSCHWÄTZ auf Anfrage genannt hat, zeigen ein deutliches Bild: Insgesamt wurden am 5. November 2021 2.378 Menschen wegen einer COVID-19-Infektion in den baden-württembergischen Krankenhäusern behandelt. Von denen hatten 1.802 keinen oder keinen vollständigen Impfschutz, 576 waren Impfdurchbrüche. Die Gruppe der Ungeimpften, ein Drittel der Bevölkerung, stellt also mehr als 75 Prozent der Covid-Patienten in den Krankenhäusern. Noch deutlicher sieht es bei den Patienten auf Intensivstationen aus: Von 339 Patienten sind 58 Menschen geimpft und 281 ungeimpft – also sind die Ungeimpften sogar mit mehr als 82 Prozent vertreten.

Hohenloher Krankenhaus in Öhringen: Alle Intensivbetten belegt

Laut DIVI-Intensivregister steht im Hohenloher Krankenhaus Öhringen kein einziges Intensivbett mehr zur Verfügung:

Intensivbelegung Hohenloher Krankenhaus, Stand 08.11.2021. Quelle: intensivregister.de

Die sieben Intensivbetten des Krankenhauses in Öhringen sind sämtlich belegt, zwei davon mit COVID-Fällen. Besser sieht die Situation in den Nachbarkreisen aus: Im Kreis Schwäbisch-Hall sind noch 8 von 44 Intensivbetten frei – dem DIVI-Register wurde kein einziger COVID-Patient gemeldet. Sechs COVID-Patienten werden im Main-Tauber-Kreis intensivmedizinisch behandelt, 17 von 48 Intensivbetten sind dort noch frei. In Stadt und Kreis Heilbronn sind gerade noch 2 Intensivbetten von insgesamt 86 frei, 12 sind von COVID-Patienten belegt.

Krankenhäuser der Region noch nicht durch COVID überbelastet

Noch sind die Krankenhäuser der Region nicht durch COVID übermäßig belastet, die Intensivbehandlung andere Patienten ist noch möglich und wird durchgeführt.

Text: Matthias Lauterer




Autofahrer erfasst Fahrradfahrer frontal

Unachtsamkeit war vermutlich die Ursache für eine Kollision zwischen einem Pkw und einem Fahrradfahrer in Bad Mergentheim. Am Dienstag, den 13. April 2021, war ein 48-Jähriger mit seinem Chrysler gegen 21 Uhr auf der Bundesstraße 290 aus Richtung Wildtierpark kommend in Fahrtrichtung Bad Mergentheim unterwegs. Dabei übersah er offensichtlich den 44-Jährigen auf seinem Fahrrad, der in dieselbe Richtung fuhr.

Nachdem der Pkw das Zweirad frontal erfasst hatte, schleuderte dieses durch die Luft und blieb im angrenzenden Grünstreifen liegen. Der 44-Jährige erlitt glücklicherweise nur leichte Verletzungen. Er hatte einen Fahrradhelm getragen. Ein Rettungsdienst brachte den Mann in ein Krankenhaus.

Ein durchgeführter Atemalkoholtest bei dem 48-Jährigen ergab einen Wert von 0,6 Promille. Er muss nun mit einer Anzeige rechnen.

Quelle: Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Heilbronn




Klopapier neben Kleidung

Ein ungewöhnliches Bild bietet sich derzeit Kunden in dem ein oder anderen Einzelhandelsgeschäft, das eigentlich geschlossen sein müsste angesichts steigender Coronazahlen. Im Traditions-Modehaus Kuhn in Bad Mergentheim etwa stapelt sich Toilettenpapier neben Blusen, Hosen und Unterwäsche. Auch das können hier Kunden seit kurzem kaufen.

Auf einmal systemrelevant

Der Grund: Toilettenpapier und Lebensmitteln gehören zu systemrelevanter Ware. Wer mehr als 60 Prozent dieser Ware verkauft, darf auch im Lockdown geöffnet bleiben – wie Supermärkte und Drogerien.

Irgendwie offen bleiben

Gegenüber dem SWR äußerte sich Johannes Kuhn hierzu wie folgt: „Wir haben uns relativ spontan entschlossen, dass wir unser Modehaus im Sortiment erweitern. Dass wir den Schwerpunkt (…) auf Drogerieartikel legen: (…) Toilettenpapier, Desinfektionsmittel und Lebensmittel. Um den Bürgern hier vor Ort (…) Bedarfsartikel zur Verfügung stellen zu können und um unserem Modehaus eine Möglichkeit zu geben, zu öffnen.“

Einzelhändler verzweifelt angesichts ihrer Situation

So gibt es neben Toilettenpapier auch Nudeln zu kaufen, Küchenpapier und Mehl. Man sehe durch derartige Umgestaltungen auch, wie verzweifelt die Einzelhandelsbranche ist angesichts ihrer Situation, erklärt Johannes Kuhn. Neben dem Modehaus Kuhn gibt es noch weitere Einzelhandelsgeschäfte in der Region, die ähnliche kreative Ideen haben, um einer Schließung zu entgehen.




„Gerade auch um ein Übergreifen in umliegende, weniger betroffene Landkreise abzuwenden, müsste die Landesregierung die betroffenen Städte und Gemeinden stärker unterstützen“

Aus Sicht der fünf Bürgermeister und Oberbürgermeister aus Bad Mergentheim, Crailsheim, Künzelsau, Öhringen und Schwäbisch Hall muss das Land Baden-Württemberg bei der Pandemiebekämpfung mehr Verantwortung übernehmen, wenn die Lage in einzelnen Landkreisen außer Kontrolle ist. Dies geht aus einer aktuellen Pressemitteilung des Fachkräftenetzwerks Hohenlohe Plus hervor.

In Schwäbisch Hall und Crailsheim scheinen derzeit die Inzidenzwerte zu explodieren

„Gerade auch um ein Übergreifen in umliegende, weniger betroffene Landkreise abzuwenden, müsste die Landesregierung die betroffenen Städte und Gemeinden stärker unterstützen“, erklärt Schwäbisch Halls Oberbürgermeister Hermann-Josef Pelgrim. Das Sozialministerium Baden-Württemberg hat jüngst, laut einem Bericht der Südwestpresse, die für Montag, den 15. März 2021, geplanten Schulöffnungen für Grundschüler sowie Fünft- und Sechstklässler in Schwäbisch Hall gestoppt. 

Shopping-Ansturm in weniger betroffenen Kreisen: Schlange stehen beim C&A in Heilbronn

Am Samstag, den 13. März 2021, lag der 7-Tage-Inzidenzwert in Schwäbisch Hall bei 216. Angestrebt wird von Bund und Ländern derzeit mindestens 35. Davon ist auch die Nachbarstadt Crailsheim weit entfernt, die am 12. März 2021 einen Inzidenzwert von 523,2 auf ihrer Internetseite verkündete. Laut dem SWR sind davon 70 Prozent Mutationen.

Ganz unverständlich sind die Forderungen der Bürgermeister sicher nicht angesichts der Fotos von der Heilbronner Innenstadt, die aufgrund eines niedrigen Inzidenzwertes ihre Einkaufsgeschäfte in der Innenstadt im Gegensatz zum Umland wieder öffnen durfte und beinahe zusammenbrach unter dem „Shopping“-Ansturm, der daraufhin einsetzte. Der Inzidenzwert steigt seitdem wieder an.

Die Bürgermeister sind besorgt um ihre Innenstädte

„Gefordert sind Strategien und Strukturen, die ein flexibles Vorgehen ermöglichen“, sagen die Bürgermeister in der Pressemiteilung und machen auch konkrete Vorschläge hierzu. Unter anderem sei eine noch schnellere Durchimpfung in Hotspot-Gebieten ihrer Meinung nach sinnvoll und dabei „unter anderem mit mobilen Impfteams zu agieren und eine gezielte Unterstützung der Hausärzte beim Impfen vorzunehmen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass es zu einer Ausstrahlung aus den stark betroffenen Regionen in weniger stark betroffene Regionen kommt.“

Einzelhandel ist laut den Bürgermeistern „kein Infektionstreiber“

„Ein aktives Entgegenwirken durch eine Hotspot-Strategie der Landesregierung würde zudem die heimische Wirtschaft in den betroffenen Gebieten vor extremen Schäden und
Insolvenzen bewahren“, ergänzt Crailsheims Oberbürgermeister Dr. Christoph Grimmer. Neben dem gezielten Vorgehen in Hotspot-Situationen sprechen sich die fünf Bürgermeister und Oberbürgermeister bei dann sinkenden Inzidenzwerten für eine kontrollierte Öffnungsstrategie des Einzelhandels aus. „Dieser Bereich ist kein Infektionstreiber. Es muss unser Ziel sein, die Einkaufsstruktur zu erhalten, damit unsere Mittelzentren auch nach der Pandemie noch attraktive Möglichkeiten bieten“, erläutern Öhringens Oberbürgermeister Thilo Michler, Bad Mergentheims Oberbürgermeister Udo Glatthaar und der Künzelsauer Bürgermeister Stefan Neumann übereinstimmend.




„Daher kann man aktuell nicht von einer Entlastung für das ärztliche und pflegerische Personal sprechen“

Bundesweit sind die Inzidenzwerte der Neuinfektionen in den Wochen des Lockdowns gesunken, auch in Schwäbisch Hall und im Hohenlohekreis war dieser Abschwung vor dem neuen Ausbruch bereits spürbar.

DIAK: „Die Belegungszahlen sind stabil“

Die Beschäftigten in den Krankenhäusern haben davon allerdings noch wenig gespürt, da sich der Abschwung erst zeitversetzt in den Behandlungzsahlen wiederspiegelt: „Die Belegungszahlen sind stabil. Auch wenn die allgemeinen Inzidenzzahlen derzeit sinken, wird sich eine Entlastung unserer Mitarbeitenden erst verzögert einstellen“, sagt Markus Wagner, Pressesprecher des DIAKONEO-Verbunds,zu dem auch das DIAK in Schwäbisch Hall gehört. Und er fügt hinzu: “ wenn die Ansteckungsrate niedrig bleibt.“ Im DIAK waren am 17. Februar 2021 „15 Patienten mit einer Corona-Infektion und zwei Patienten mit Verdacht auf eine Infektion stationär aufgenommen. Drei davon werden intensivmedizinisch betreut, zwei davon beatmet“, so Wagner. Am 17. Februar hat das  DIAK 6 freie Intensivbetten an das DIVI-Zentralregister gemeldet.

Britische Variante auch in den Krankenhäusern der BBT-Gruppe

„Im Hohenloher Krankenhaus werden zurzeit täglich im Schnitt 10 bis 15 Patienten mit dem Verdacht auf eine Infektion bzw. positiv getestete Patienten behandelt, darunter in der Regel 2 bis 3 auf der Intensivstation“, teilt Ute Emig-Lange, Leiterin Unternehmenskommunikation der BBT-Gruppe, mit. Weiter sagt sie: „Im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim liegt die Zahl der COVID-19-Patienten sowie der Corona-Verdachtspatienten insgesamt bei etwas mehr als zehn. In beiden Krankenhäusern sind auch schon Fälle mit der so genannten britischen Variante aufgetreten.“

HK: „Bestenfalls ein paar wenige Tage zum Durchatmen“ für das Personal

Auch im Hohenloher Krankenhaus in Öhringen gibt es für das Personal noch keine Entspannung, wie Dr. Werner Reinosch, ärztlicher Direktor im Hohenloher Krankenhaus, betont: „Durch die Ausbrüche in verschiedenen Firmen in der Region ist der Hohenlohekreis und auch der Landkreis Schwäbisch-Hall – wieder einmal – zum Hotspot geworden. Erfahrungsgemäß kommen die schweren Krankheitsverläufe dann etwa zehn bis 14 Tage später zu uns ins Krankenhaus. Wir bleiben daher in Bereitschaft und für das Personal gibt es wahrscheinlich bestenfalls ein paar wenige Tage zum Durchatmen.“  Am 20. Februar 2021 meldete das DIVI-Intensivregister ein freies Intensivbett am Hohenloher Krankenhaus.

Sicherheitsmaßnahmen im HK weiterhin hoch

Reinosch beschreibt die Sicherheitsmaßnahmen für Patienten und Personal im Hohenloher Krankenhaus in Öhringen: „Wir testen alle Patienten vor der stationären Aufnahme mit einem PCR-Test, zusätzlich werden sie einmal pro Woche mit einem Antigen-Schnelltest auf Corona abgestrichen. Auch das gesamte Personal wird regelmäßig wöchentlich getestet, bei Verdacht auf ungeschützten Kontakt – etwa wenn das Testergebnis eines Notfall-Patienten erst nachträglich bekannt wurde – werden zusätzliche Tests angeordnet. Patienten mit Verdacht auf eine Corona-Infektion werden auf einer separaten Isolierstation aufgenommen, getrennt von den übrigen Patienten, die wir natürlich nach wie vor behandeln. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im patientennahen Bereich tragen FFP2-Masken, auch alle ambulanten Patienten müssen FFP2-Masken tragen. Dies gilt ebenfalls für Rettungssanitäter oder Polizisten, wenn sie das Krankenhaus betreten. Die in besonderen Ausnahmefällen zugelassenen Besucher, z.B. bei sterbenden oder schwerstkranken Patienten, müssen einen negativen Antigentest vorweisen, der nicht älter ist als 48 Stunden und zusätzlich ebenfalls FFP2-Masken aufsetzen. Mit diesen Maßnahmen, versuchen wir – gerade auch mit Blick auf die hoch ansteckenden neuen Mutationen – Corona-Infektionen soweit wie irgend möglich zu verhindern.“

Umfangreiche Schutzmaßnahmen auch wegen britischer Mutante

„Dies ist in unseren Krankenhäusern inzwischen Standard“, unterstreicht der ärztliche Direktor des Caritas-Krankenhauses, Dr. Ulrich Schlembach: „Gerade mit Blick auf die auch bei uns in der Region aufgetreten Virusmutationen gehe ich davon aus, dass wir unsere umfangreichen Schutzmaßnahmen im Krankenhaus noch einige Zeit beibehalten werden.“

Auch eine hohe Zahl an Patienten mit anderen schweren Erkrankungen und zahlreiche Notfälle

Auch im Caritas-Krankenhaus sinkt die Belastung für das Personal nicht: „Im Caritas-Krankenhaus behandeln wir neben den Corona-Patienten zur Zeit eine hohe Zahl an Patienten mit anderen schweren Erkrankungen und zahlreiche Notfälle, so dass die Intensivstationen im Haus trotz der rückläufigen Zahl an COVID-19-Patienten stark belegt sind. Daher kann man aktuell nicht von einer Entlastung für das ärztliche und pflegerische Personal sprechen“, sagt Schlembach.

Impfungen für Krankenhauspersonal weit fortgeschritten

Im Hohenloher Krankenhaus sind bereits mehr als 200 Mitarbeiter:innen geimpft: „Damit sind die Mitarbeitenden der ersten Prioritätsstufe weitgehend geimpft – eine große Erleichterung im täglichen Umgang mit Corona-Patienten. Allerdings müssen bis auf Weiteres alle oben genannten Hygienemaßnahmen, wie Maskentragen, Abstandhalten, Tests etc. von den Mitarbeitenden eingehalten werden – denn noch wissen wir nicht, ob die Infektion trotz Impfung weitergegeben werden kann.“, so Dr. Reinosch.

„Alle Impfstoffe schützen sehr gut vor schweren Komplikationen“

Auch in Bad Mergentheim sind rund 200 Mitarbeiter:innen geimpft: „Und seit dieser Woche wissen wir, dass wir zusätzlich Impfdosen von AstraZeneca erhalten werden.“ Dr. Schlembach betont: „Auch wenn hier die Wirksamkeit etwas niedriger angegeben wird – entscheidend ist: Alle Impfstoffe, die bisher in großen Studien getestet und zugelassen wurden, schützen sehr gut vor schweren Komplikationen. In den Studien musste nicht eine vollständig geimpfte Person wegen COVID-19 ins Krankenhaus, keine einzige starb. Daher sind wir froh, unseren Mitarbeiter:innen nun weitere Impfungen anbieten zu können. Das Interesse daran ist nach wie vor sehr hoch, und noch sind nicht alle Kolleg:innen  der ersten Priorität durch eine Impfung geschützt.“

Im DIAK kann die Impfung der Stufe 2 beginnen – wenn der Impfstoff kommt.

„Am Diakoneo Diak Klinikum Schwäbisch Hall sind bisher 350 Mitarbeitende der höchsten Priorität mit einer ersten Impfung versorgt worden“, teilt Thomas Wagner mit: „Für die Mitarbeitenden der Priorität 2 erwarten wir täglich die vom Sozialministerium angekündigte Impfstofflieferung.“

Text: Matthias Lauterer

Dr. Werner Reinosch, Ärztlicher Direktor im Hohenloher Krankenhaus Öhringen. Bild: BBT-Gruppe

Dr. Ulrich Schlembach, Ärztlicher Direktor Caritas Krankenhaus Bad Mergentheim. Bild: BBT-Gruppe

 




„Wir landen irgendwann in einer Coronadiktatur“

„Maskenverweigerer in den Knast“, einsame Kinder sind gesund“, „horcht den Medien“, „impfen iszt Nächstenliebe“, „gehorcht“, „melde deinen Nächsten wie dich selbst“, „Meinungsfreiheit wird überbewertet“ – steht auf den Schildern, die die Demonstranten umhängen haben. Sie sind alle gekleidet in weißen Anzügen mit weißen Masken. Die Gesichter sind nicht zu erkennen. Eine weibliche Stimme ertönt vom Band mit dem immergleichen Soundtrack: „Spahn erhöre uns“ und „erschießt die Maskenverweigerer“. Zum Gleichklang der Stimme laufen die Demonstranten wie Zombies durch die Innenstadt in Bad Mergentheim – aneinandergehalten von einem Seil mit dem Hinweis: 1,5m – was dem derzeit empfohlenen Coronasicherheitsabstand entspricht.

Die Zuschauer applaudierten nach der Vorstellung.

Hochgeladen hat das Video „Afd Archive“. Die Demo war am 08. Januar 2021. Eine Künstlergruppe aus Heidelberg hat diese Darbietung gemacht, um, so eine Sprecherin, „die drastischen Coronamaßnahmen durch Übertreibung zu kritisieren, um zu zeigen, wohin das alles führen kann. Wir landen irgendwann in einer Coronadiktatur.“