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In Waldenburg wird wieder gemordet

Das Kriminal Dinner geht 2022/2023 mit dem seit über 10 Jahren erfolgreichen Kriminal Dinner Formaten in die nächste Runde und präsentiert neue spannende Fälle. An über 300 Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden schon zahlreiche Morde ermittelt und aufgeklärt. Auch Waldenburg bei Künzelsau wird zum Tatort, an dem schon bald ein schreckliches Verbrechen passieren wird. Die Ermittlungen zu den spannenden Kriminalfällen, die von Schauspielern angeleitet werden, finden am 20.01.2023 und 25.02.2023 statt.

Tödliche Sitzung. Foto: kriminal-dinner.de

Das Panoramahotel Waldenburg soll zum Schauplatz eines Mordes werden?

In Waldenburg bei Künzelsau befindet sich 505 Meter hoch mit einzigartigem Rund-um-Blick das Panoramahotel Waldenburg. Die Location bietet eine hervorragende Aussicht und dazu passende kulinarische Genüsse die jeden Gast verzaubern. Das Kriminal Dinner wird so zu einem unvergleichlichen Erlebnis mit fesselnder Unterhaltung und einem köstlichen Gänge-Menü, aber Vorsicht: Unter den Gästen befindet sich ein Mörder. Das Schauspielteam stellt gemeinsam mit den Gästen, die ihre detektivischen Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen, alle nötigen Ermittlungen an, um den Übeltäter zu fassen. Währenddessen serviert das Team des Restaurants das köstliche Gänge-Menü und rundet den Abend perfekt ab.

Das Kriminal Dinner Künzelsau im NEUEN Panoramahotel Waldenburg beginnt um 19:00 Uhr (Einlass 18:30 Uhr).

Eintrittskarten

Die Eintrittskarten sind ab 89,90 € an allen bekannten Vorverkaufsstellen oder online unter www.das-kriminal-dinner.de erhältlich und ein perfektes Weihnachtsgeschenk für Freunde und Familie.

Weitere Informationen unter www.das-kriminal-dinner.de

Pressemitteilung das-kriminal-dinner.de




Jimby Jones and the Lizards of Love zum ersten Mal bei der KÜNightLive

Es gibt viele gute Musiker und Bands in der Region. Und, sie helfen sich auch gegenseitig aus: Am 7. Dezember 2022 treten die Jungs von Jimby Jones and the Lizards of Love dem KÜNightLive-Publikum im Foyer des Künzelsauer Rathauses zum ersten Mal auf. Sie springen liebenswerterweise für „Keep Alive“ ein. Die Band musste ihren angekündigten Auftritt krankheitsbedingt absagen.

Wenn Jimby Jones in die Instrumente greifen, schwingt mit jedem Ton eine gehörige Portion gute Laune, Witz und Charme mit. Der Draht zum Publikum ist vom ersten Takt an da und schon geht‘s auf einen Ritt durch die Musikgeschichte von Rock’n’Roll-Klassikern über Reggae-Hits bis hin zu Gassenhauern der Hosen und der Ärzte. Die charismatischen Jungs heizen mit viel Musik und noch mehr spontanem Humor ein und machen so den Abend zu einem Erlebnis.

Infos und Karten

Karten gibt es für zehn Euro bei der Stadtverwaltung Künzelsau, Renate Kilb, mailto:renate.kilb@kuenzelsau.de, Telefon 07940 129-121 sowie an der Abendkasse.

Weitere Termine

07. Dezember 2022 Jimby Jones and the Lizards of Love
11. Januar 2023 Shadows Revenge
01. Februar 2023 The Uniques
08. März 2023 Steel, Wine & Honey

Pressemitteilung Stadt Künzelsau

 

 




Ochse, Esel, Elefant und Känguru

Die klassische Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium von der Ankündigung des Messias durch Jesaja, über die Herbergssuche, die Geburt Christ bis zur Huldigung durch die Weisen aus dem Morgenland erzählen die Krippendarstellungen aus aller Welt, die vom ersten Advent bis zum 29. Januar 2023 im Museum Würth (Verwaltungsgebäude) gezeigt werden, in bildhafter Sprache, mit der traditionellen Figürlichkeit und den Materialien der jeweiligen Region.

Herbergssuche. Eine Darstellung aus Deutschland. Foto: GSCHWÄTZ

Dr. Christoph Becker, Vorsitzender des Kunstbeirats der Würth-Gruppe, führt in die Entwicklung der weihnachtlichen Krippenkultur ein: Entstanden in katholischer Tradition in Italien fanden die Krippen seit dem 13. Jahrhundert ihren Weg in die katholische Welt Europas, wo sich jeweils eine lokale Tradition entwickelt hat.

Typische neapolitanische Darstellung. Foto: GSCHWÄTZ

Krippen als Produktwerbung für die Kirche

Während der Reformation fanden die Krippen ihren Weg in die Wohnstuben von Menschen –  für die Protestanten der damaligen Zeit waren die bildhaften Darstellungen, wie sie in katholischen Kirchen bis dahin gezeigt wurden, nicht mehr erwünscht. Und in der Gegenreformation ab dem Ende es 16. Jahrhunderts sollten, so drückt es Becker aus, die Krippen „Werbung machen für Menschen, die sich von der trockenen Art der Verkündung abwenden“ – das scheint gelungen, viele Krippen strahlen, vor allem in den Nebenfiguren, eine wahre Lebensfreude aus: Da wird musiziert und getanzt, es werden aus dem Volk alle Gaben, die die Landwirtschaft hergibt, zum Stall gebracht. Traurige Menschen sieht man im Umkreis der Krippe nicht.

Figuren aus Portugal. Foto: GSCHWÄTZ

„Das sind ja wir“

Die zeitgenössische und regionale Kleidung der Krippenfiguren zeigt den Gläubigen: „Das sind ja wir“, erklärt Becker.  „Es ist schon eine Art kirchliche Propaganda“, die den Menschen das Dogma der Jungfrauengeburt nahebringen sollte.

Alle Materialien, die zur Verfügung stehen

Kuratorin Carla Mannschedel betont die Materialvielfalt. Es wurden alle Materialien benutzt, die zur Verfügung standen: Nicht nur Krippen aus Holz, Stein und Ton, sondern auch aus Salzteig, Metall, ja sogar Krippen aus einem Straußenei und einem Walzahn sind zu sehen.

Ein peruanischer Krippenschrein, ein „Retablo“. Foto: GSCHWÄTZ

Auch die dargestellten Figuren unterscheiden sich regional: So gibt es eine arktische Krippe, in der nicht Ochs und Esel, sondern Eisbär, Robbe und sogar ein offenbar weitgereister Pinguin zu erkennen sind. Elefanten, Känguruhs sind dabei – eine wahre Mammutaufgabe für Kinder, all die Tiere zu finden, die in unseren Breiten nicht traditionell zur Krippe gehören. Sie werden allerdings von einem eigens für Kinder geschaffenen Audio-Guide bei ihren Entdeckungen unterstützt.

Krippe von K.Limpke mit grönländischem Motiv und einem weitgereisten Pinguin. Foto: GSCHWÄTZ

Von großer Kunst über Kunsthandwerk bis hin zu dem, was in unseren Augen kitschig wirken mag, ist alles vertreten. Die Interpretation der Geburtsgeschichte ist vielfältig: mal opulent ausgeschmückt, mal eher karg. Realistische Figuren wechseln sich mit künstlerisch verfremdeten Darstellungen ab. Krippen zeigen unterschiedlichste Umgebungen, mal mit gesellschaftlichem Leben rundherum, mal völlig losgelöst.

Rund um diese Geburtsszene aus Togo geht das Leben seinen üblichen Gang. Foto: GSCHWÄTZ

Ulfert-Buchholz-Sammlung

Die Direktorin der Sammlung Würth, C. Sylvia Weber, erklärt, dass die Krippen nicht ursprünglich von Würth gesammelt wurden: Die Präsentation beruht auf der Ulfert-Buchholz-Sammlung, der Krippen-Sammlung von Edwin und Wilma Buchholz, benannt nach dem Sohn des Ehepaars. Die private Sammlung von rund 700 Krippen aus mehr als 130 Ländern von fünf Kontinenten fand 2002 Eingang in die Sammlung Würth. 150 Krippen dieser Sammlung sind in Gaisbach ausgestellt, viele andere sind während der Adventszeit an andere Museen ausgeliehen.

Vom 25. Dezember 2022 bis 29. Januar 2023

Die Ausstellung „Ochse, Esel, Elefant und Känguru – Weihnachtskrippen von Neapel bis Sydney in der Sammlung Würth“ ist bis 29. Januar täglich von 11 bis 18 Uhr im Museum Würth in Künzelsau zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Moderne Interpretation der Krippenszene von Marc Fromm. Foto: GSCHWÄTZ

 

Ein katalanischer Caganer darf nicht fehlen. Foto: GSCHWÄTZ

Begleitprogramm zur Ausstellung im Alma Würth Saal, Museum Würth

  • Krawall im Stall: Lesung für Kinder mit Veronika Fischer, Sonntag, 4. Dezember 2022, 11 Uhr
  • Charles Dickens Weihnachtsgeschichte: Live-Hörspiel für die ganze Familie mit Max Urlacher, Sonntag, 11. Dezember 2022, 14 Uhr
  • Pendel-Marionettentheater, Mittwoch, 28. Dezember und Donnerstag, 29. Dezember 2022, jeweils 11 Uhr
  • Mein Lieblingstier heißt Winter? Lesung mit Ferdinand Schmalz, Sonntag, 22. Januar 2023, 17 Uhr

Eintritt frei. Begrenzte Platzzahl.

  • Öffentliche Führungen, Dauer: 60 Minuten, 6 Euro pro Person, jeden Sonntag, jeweils 15 Uhr

Um Anmeldung per E-Mail an museum@wuerth.com wird gebeten.

Text: Matthias Lauterer




Ungarische Krippen und Volksbräuche stimmen auf Advent und Weihnachten ein: „Die schönen Tage an der Krippe“

Wer in den kommenden Wochen das Künzelsauer Stadtmuseum besucht, kann die Puppen tanzen lassen. Zu Gast ist nämlich das Museum aus Künzelsaus ungarischer Partnerstadt Marcali mit einer Sammlung traditioneller Krippen, die bis heute in der Weihnachtszeit von Haus zu Haus getragen werden, um in den Wohnzimmern biblische Szenen vorzuspielen.

Unter dem Motto „Die schönen Tage an der Krippe“ sind bis zum Februar kommenden Jahres die ungarischen Krippen vom Balaton, die vom Museum Marcali zum Teil kopiert worden sind, zu sehen. Es sind Schätze, von denen Bürgermeister Stefan Neumann begeistert ist, wie er bei der Eröffnung einräumte.

Ungarische bewegte Krippen im Stadtmuseum. Foto: Elke Sturm, Stadt Künzelsau

Alte Volksbräuche lässt das Museum lebendig werden. Das älteste Ausstellungsstück stammt von 1880. Die ungarische Version der Krippe hat die Gestalt einer kleinen Kirche, in denen Szenen aus der Bibel nachgespielt werden. Zu diesem Zweck sind Öffnungen im Boden eingelassen. Auf Führungsschienen lassen sich die Figuren im Spiel bewegen und ermöglichen eine anschauliche Darstellung wie auf einem Theaterboden in Miniaturform.

Expertin aus Marcali hat Schau zusammengestellt

Die Leiterin des Museums in Marcali, Tünde Vidak, beschäftigt sich seit 20 Jahren mit dem Thema. Die Volkskundlerin hat die Schau zusammengestellt, nachdem sie die volkskundliche Sammlung in dem Museum völlig neu geordnet hat. Inzwischen gilt sie als Expertin für die weihnachtlichen Bräuche. Dazu hat sie Konferenzen organisiert und Bücher veröffentlicht. Gegenwärtig sind die Krippen aus dem Museum in Marcali in Künzelsau.

Von Haus zu Haus

Gruppen gehen dann wieder von Haus zu Haus. Darunter sind zum Teil wilde Gesellen. Wie diese aussehen, ist auf Bildern im Museum zu sehen. Wie so eine furchterregende zottelige Figur in echt aussieht, zeigte Tünde Vidaks Mann bei der Eröffnung. Der Feuerwehrkommandant und Stadtrat ist stolz auf die Tradition, die er gerne selbst pflegt. Als Gruppenleiter geht er in der Weihnachtszeit von Tür zu Tür.

Volksbräuche vom Advent bis Dreikönig

Auch weitere Volksbräuche sind im Stadtmuseum zu sehen. Die Ausstellung präsentiert in chronologischer Reihenfolge die Sitten rund um Marcali, mit denen die Menschen in der Adventszeit, an Weihnachten bis Dreikönig das Fest der Geburt Jesu feierten. Ein typischer Weihnachtsbaum und ein Weihnachtstich zählen dazu. Ebenso der Tag der unschuldigen Kinder, der an die auf Befehl von Herodes getöteten Kinder erinnert, sowie das Dreikönigsfest. Auch die Herbergssuche der Heiligen Familie ist dabei. Frauen und Männer tragen dazu ein Bild der Heiligen Familie umher und bitten vor den Häusern singend um Eintritt. An Silvester gehen Kinder und Erwachsene umher, singen Lieder und fragen nach Spenden für Kirche oder Schule.
Solche Heischebräuche, wie Kinder von Haus zu Haus ziehen, Glückwünsche darbringen und milde Gaben erhalten, werden auch in der Ausstellung gezeigt. Stadtarchivar Stefan Kraut weist darauf hin, dass diese Bräuche auch in Hohenlohe nicht unbekannt sind. Denn früher gingen hier die Kinder mit dem „Ouklopfe Hämmerle“. Mit dem uralten Brauch besserten die Kinder ihren mageren Speiseplan auf.

Ausstellungzeiten und Begleitprogramm

Die Ausstellung im Stadtmuseum Künzelsau, Schnurgasse 4, ist bis zum 26. Februar 2023 zu sehen. Der Eintritt ist frei. Es wird auch ein Begleitprogramm angeboten:
Donnerstag, 8. D
ezember 2022, 19 Uhr, „‘Ouklopfe‘ aller Geister Hohenloher Bräuche von Advent bis Dreikönig“, Vortrag von Stefan Kraut;
Sonntag, 26. Februar 2023, 15
Uhr, Finissage mit Tünde Vidak, Direktorin des Museums Marcali.

Pressemitteilung Stadt Künzelsau

 




Fanta Vier und Clueso beim Würth Open Air 2023

Seit 1997 lockt das traditionelle Würth Open Air tausende Besucher nach Künzelsau-Gaisbach. Beim vergangenen Festival 2022 feierten 7.500 Menschen auf dem Außenbereich des Carmen Würth Forum.

Das Würth Open Air geht am 23. und 24. Juni 2023 auf dem Gelände des Carmen Würth Forum in die 22. Runde. Auf dem Line-up für den Freitagabend stehen Die Fantastischen Vier, Clueso sowie eine Vorband. Die Künstler für den Samstag werden in den kommenden Wochen bekanntgegeben.

Die Fantastischen Vier. Foto: Moritz Künster

„Die da, die da, die da, oder die da“ – so simpel kann einer der größten Hits der deutschen Hiphop-Geschichte klingen. Mit dem Song vom Album „4 gewinnt“ feierten Die Fantastischen Vier 1992 ihren Durchbruch und stehen seitdem auf den ganz großen Bühnen der Republik. Bereits 2013 heizte die Band beim Würth Open Air auf dem Firmengelände rund 5.000 Menschen ein. Die vier Musiker haben den deutschen Hip-Hop populär gemacht und es gibt kaum einen, dem nicht mindestens ein Hit der Stuttgarter Band bekannt ist. Egal ob „Die Da!?!“, „Troy“ oder „MfG“ – die Lieder der Fantastischen Vier haben Ohrwurmgarantie.

Clueso. Foto: Christoph Köstlin

Neben den Fantastischen Vier dürfen sich Besucher auf Clueso freuen. Der 42-jährige Pop-Künstler aus Erfurt hat einen Mix aus seinen bekanntesten Hits und neuen Liedern von seinem im Jahr 2021 veröffentlichten „ALBUM“ mit dabei. Clueso gehört zu den erfolgreichsten Sängern Deutschlands. Mit seinen gefühlvollen Texten hat er sich in der Musiklandschaft einen Namen gemacht.

Die beiden Künstler verbindet eine Freundschaft. Gemeinsam haben sie 2018 den Song „Zusammen“ aufgenommen – eine Hymne auf die Freundschaft und das Miteinander.

Einlass zum Konzert ist ab 17 Uhr, Beginn um 18 Uhr.

Vorverkauf ist geöffnet

Die Karten sind im Vorverkauf ab Mittwoch, 23. November, 11 Uhr, unter www.kultur.wuerth.com, in den Museumshops in Gaisbach, unter www.eventim.de, bei den Eventim-VVK-Stellen oder telefonisch unter der Eventim-Tickethotline 01806-570070 erhältlich und kosten 65 Euro.

Pressemitteilung Würth




„Wie kann man über eine Strasse ein Buch schreiben?“

Uwe Siller aus Belsenberg stellt diese Frage zu Beginn der Vorstellung seines Buches über die Hohe Straße am 17. November 2022 in Belsenberg. Die Antwort kennt er schon, denn er hat es getan und ein Buch über die Hohe Straße, den uralten Fernhandelsweg auf den Höhen zwischen Kocher und Jagst, geschrieben.

Schon als Kind, als die Großeltern von der Hohen Straße gesprochen haben, war die Straße für ihn Geheimnis. Später waren Mopeds und Mädchen wichtiger, aber als er in einem Ägyptenurlaub erfahren hat, dass dort uraltes Eisen aus dem Fichtelgebirge gefunden wurde, kam die Faszination für die alten Handelsrouten wieder auf – und eine dieser Routen liegt direkt vor seiner Nase. „Vor 30 Jahren“, erinnert sich Siller, habe er gedanklich angefangen, später habe er etwas zusammengeschrieben. Aber erst um das Jahr 2000, als die Forschung neue Erkenntnisse über frühzeitliche Völkerbewegungen gewann, gab es bei ihm einen Aha-Effekt, der dann während der Corona-Zeit zu diesem Buch „Die Hohe Straße – Verkehrsader der Frühzeit“ führte.

„Ich hab das Buch geschrieben, weils mich selbst interessiert“

„Ich hab das Buch geschrieben, weils mich selbst interessiert“, erläutert Siller seine Motivation und freut sich über die rund 30 Interessierten, die zusammengekommen waren: „Wenn man ein Thema hat, dann ist es ein schöner Grund, dass Menschen zusammenkommen.“ Man kennt sich, jeder wird von Uwe Siller mit Handschlag begrüßt.

4000 Jahre Menschheitsgeschichte

Ein Migrationsdruck aus dem Zweistromland in den Kaukasus und von dort nach Nordwesten, nach Mitteleuropa, ließ – so vermutet es  Siller – die Hohe Straße bereits sehr früh in der Menschheitsgeschichte, vor ungefähr 4.000 Jahren, als Weg entstehen. Viel später, Ende des ersten Jahrhunderts nach Christus, wurde die Straße von den Römern befestigt, im Hochmittelalter war die Straße ein Handelsweg zwischen den Zentren Paris, Speyer und Worms bis mindestens nach Prag. Und noch im 18. Jahrhundert war die Hohe Straße der Weg, auf dem Hohenloher Landwirte ihren Wein und ihr Vieh bis nach Paris exportierten.

Napoleon bedeutet das Ende der Hohen Straße

Erst mit Napoleon und der Gründung von Württemberg im Jahre 1806 verliert die Hohe Straße ihre wirtschaftliche Bedeutung: Die Handelswege nach Westen und Osten wurden gekappt, der Warentransport von Nord nach Süd im württembergischen Königreich wurde wichtiger, die Hohe Straße verfiel. Noch 1948, so erzählt Siller, habe der Heimatkundler Emil Kost in einer Beschreibung der Hohen Straße noch viele Relikte vorgefunden, die heute verschwunden seien.
Inzwischen hat der Verkehr in Ost-West-Richtung wieder mehr Bedeutung erlangt, ohne Napoleon „wäre die A6 jetzt auf der hohen Straße“, stellt Siller in den Raum.

Eine Art Heimatkunde

Buchtitel: Uwe Siller, Die Hohe Straße.

Das Buch enthält viele Bilder des aktuellen Zustands der Hohen Straße zwischen Bad Wimpfen und Rothenburg, die Siller bei Wanderungen und Radtouren entlang der Hohen Straße aufgenommen hat. Dazu kommen diverse alte Karten, die interessante Einblicke in die Geschichte der Region geben. Erklärungen über die Siedlungsgeschichte im Kocher- und Jagsttal von der Steinzeit, über die Merowinger ins Hochmittelalter und bis in die frühe Neuzeit bilden den Rahmen.

Nicht alles, was im Buch steht, das räumt Siller freimütig ein, ist streng wissenschaftlich belegt. An einigen Punkten äußert er Gedanken und Vermutungen – deshalb heißt der Untertitel des Buches auch „Gedanken zu ihrer Existenz“ – das soll auch Anstoß zur Beschäftigung mit dem Thema sein.

Digitalisierung macht so ein Buch erst möglich

Das Buch ist in kleiner Auflage im Selbstverlag erschienen. „Das ist der Segen der Digitalisierung, dass man eine kleine Auflage zum erschwinglichen Preis erstellen kann“. Siller verspricht, neue Erkenntnisse eventuell in einer weiteren Auflagen einzuarbeiten, sozusagen ein Buch mit Updates.

Das Buch ist zum Preis von 20 Euro direkt bei Uwe Siller, Heilig-Kreuz-Straße 48, Belsenberg, erhältlich. Uwe Siller empfiehlt kompetent den passenden Wein zum Buch.

Text: Matthias Lauterer




Kulturlandschaftspreis 2022 für Sindeldorfer Bildstockwanderwege

Mehr Informationen zu dem Wanderwegen unter Sindeldorfer Wanderwege. Dort sind auch die Wegbeschreibungen zum Download.

Ulrike Zeller, Initiatorin der Sindeldorfer Bildstockwanderwege, erhielt in Filderstadt-Bonlanden für die Konzeption und Ausschilderung der Wanderwege den „Sonderpreis Kleindenkmale zum Kulturlandschaftspreis 2022“. In feierlichem Rahmen wurden sechs Kulturlandschaftspreise sowie drei zusätzliche Sonderpreise
an Kleindenkmal-Initiativen durch den Vorsitzenden des Schwäbischen Heimatbunds, den Präsidenten des Sparkassenverbands Baden-Württemberg und
der Sparkassenstiftung Umweltschutz überreicht.

Eine kleine Gruppe aus dem Sindeldorfer Projektteam sowie dem stellvertretenden Bürgermeister der Gemeinde Schöntal, Herbert Göker und Simone Breutner von der Sparkasse Hohenlohekreis nahmen an der Preisverleihung teil. Auch Landrat Dr. Matthias Neth war bei der Verleihung mit dabei und gratulierte Ulrike Zeller zu dieser tollen Anerkennung.

Alles aus Eigenitiative

In den letzten Jahren wurden von ihr alle Sindeldorfer Bildstöcke, Wegkreuze und Kleindenkmale sowie Details der Kirche „Mariä Himmelfahrt“ fotografiert und in
Fotobüchern zusammengestellt. Die Bilder wurden mit den zum Teil unleserlichen Inschriften, Geschichten und Berichten von Zeitzeugen ergänzt. Mit vielen
Ehrenamtlichen wurde 2020 aus diesen Informationen das Projekt „Bildstockwanderwege“ mit Unterstützung des Dorf- und Kulturvereins Sindeldorf und der Gemeinde Schöntal ins Leben gerufen. Konzipiert wurden von dem Team vier Rundwanderwege entlang der Bildstöcke. Im Sindeldorfer Ortsmittelpunkt, vor der
Kirche Mariä Himmelfahrt wurde eine Informationstafel mit Handzettel zur jeweiligen Geschichte der Bildstöcke aufgestellt. Ein optimaler Platz, um die Touren in umliegenden Höhen mit herrlichen Ausblicken zu starten. Der Preis ist für das Team um die Sindeldorfer Bildstockwanderwege – auch Stöcklewege genannt – Ansporn, das Projekt noch weiter auszubauen und vor allem zu pflegen.

Die Wanderwege rund um Sindelbach. Foto: Flyer

Über den Kulturlandschaftspreis

Wer sich in Württemberg, Hohenzollern und den angrenzenden Regionen um den Erhalt von Streuobstwiesen, Wacholderheiden, Trockenmauern und anderen
landschaftsprägenden Elemente kümmert, kann sich um den Kulturlandschaftspreis bewerben, den der Schwäbische Heimatbund zusammen mit dem
Sparkassenverband Baden-Württemberg jährlich auslobt.

Pressemitteilung Sparkasse Hohenlohekreis




Vorverkaufsstart bei den Burgfestspielen Jagsthausen am Montag, 14. November 2022

Auch 2023 bietet der Spielplan der Burgfestspiele Jagsthausen wieder eine spannende und abwechslungsreiche Mischung aus Musical, Schauspiel sowie Kinder- und Familientheater! Mit dem Musical „Saturday Night Fever“ wird die Spielzeit am 10. Juni 2023 offiziell eröffnet. Vorab feiern die Kinderstücke „Des Kaisers neue Kleider“ für Kinder ab 5 Jahren (im Burghof) sowie „Der Sonnenkönig“ für Kinder ab 3 Jahren (im Gewölbe) Premiere. Der Vorverkauf für die Spielzeit 2023 startet am Montag, 14. November um 9.00 Uhr.

„Es ist ein bisschen wie vorgezogene Weihnachten.“

Eva Hosemann, künstlerische Leiterin zum bevorstehenden Vorverkaufsbeginn: „Wenn ich jemandem unseren neuen Spielplan in die Hand drücke, kommt immer große Freude auf. Meist höre ich Sätze wie „oh, das will ich sehen“ oder „das ist mein Stück“ oder „habe ich verpasst, diesmal schaff ichs“. Der Vorverkaufsstart ist für uns immer der erste Gradmesser, ob unser Spielplan auf Interesse stößt. Wir sind neugierig und aufgeregt. Es ist ein bisschen wie vorgezogene Weihnachten.“

Saturday Night Fever

Musicals sind aus dem Spielplan der Burgfestspiele schon lange nicht mehr wegzudenken – 2023 kommt das Discofeeling der 70er Jahre in den Burghof. „Saturday Night Fever“ (von Robert Stigwood und Bill Oakes / In der neuen Version von Ryan McBryde / Deutsche Dialoge von Anja Hauptmann), ein Musical über Sehnsüchte, Freundschaft und die Suche nach Anerkennung mit den legendären Hits der Bee Gees. 1976: Tony Manero, ein junger Italo-Amerikaner, arbeitet in einem Farbenladen in der New Yorker Vorstadt Brooklyn. Um seinem tristen Arbeitsalltag zu entfliehen, verbringt er jeden Samstagabend in der Disco „2001 Odyssey“. Der 19-Jährige träumt davon, Brooklyn zu verlassen und wünscht sich ein besseres Leben an der Seite eines schönen Mädchens. Vorerst jedoch kann er seine Sehnsüchte nur auf der Tanzfläche – als umjubelter Disco-King – ausleben. Seine große Chance sieht Tony in dem Tanzwettbewerb des „2001 Odyssey“. Doch bevor er sich auf dem Siegerpodest feiern lassen kann, muss er noch seine umschwärmte Traumfrau überzeugen, sich mit ihm aufs Parkett zu wagen…

Der Klassiker: Götz von Berlichingen

Der Klassiker „Götz von Berlichingen“ wird in einer neuen Inszenierung auf die Burghofbühne kommen. Regie führt, der aus Schwäbisch Hall bekannte ehemalige Intendant der Freilichtspiele Schwäbisch Hall, Christoph Biermeier. Götz von Berlichingen steht in Fehde mit dem Bischof von Bamberg. Er nimmt Weislingen, seinen ehemaligen Jugendfreund und Berater des Bischofs gefangen. Götz überzeugt Weislingen, sich mit ihm auf die Seite der Fürstengegner zu stellen. Doch bei einem erneuten Besuch am Hofe in Bamberg gerät Weislingen in den Bann der schönen Adelheid von Walldorf und verrät Götz erneut. Gleichzeitig erheben sich die Bauern.

Christoph Biermeier zu seiner Inszenierung: „Goethes „Götz“ ist kein historisch-klassisches Drama. Es ist ein zeitgenössisches Stück, weil es unsere gegenwärtige Welt sehr anschaulich und drastisch schildert: eine (Welt-)Ordnung zerfällt, ist zumindest in einer existentiellen Krise. Partikularinteressen, Radikalisierungen, Krieg, Ausbeutung nehmen in beängstigender Weise zu. Sehr genau und scharfsinnig zeigt Goethe, was mit Menschen und Interessengruppen geschieht, wenn eine übergeordnete gemeinsame gesellschaftliche Idee verschwindet, dass Goethe dies anhand der handelnden Menschen zeigt, macht uns heutige Zuschauer*innen diese Veränderungen auf sehr menschliche und nachvollziehbare Weise deutlich. „Götz von Berlichingen“ ist ein Drama, das uns warnen will und uns dazu aufruft, den gegenwärtigen Zeittendenzen entgegenzutreten.“

Der König von Deutschland: Rio Reiser

Neben dem Traditionsstück ergänzt das Schauspielmusical „Rio Reiser – König von Deutschland“ (von Heiner Kondschak) das vielseitige Programm. KEINE MACHT FÜR NIEMAND schrie Rio Reiser als Sänger der Polit-Band „Ton Steine Scherben“. Ein Lied, dessen Titel zum Motto einer ganzen Generation wurde – und ein Lied, das dafürsteht, dass sich Musik mit einer starken politischen Botschaft verbinden lässt. Reisers wohl bekanntester Hit „König von Deutschland“ gibt dieser musikalischen Inszenierung seinen Namen. Neben seiner Musik steht Rio Reisers Biografie im Zentrum dieses Stückes. Es geht um die Hoffnung auf ein Leben voller Liebe in einer Gesellschaft ohne ökonomische Zwänge und Korruption. Schlaglichtartig wird hier von der Gründung der Band, von Konzerten, Hausbesetzungen, dem Umzug der Band aufs Land und schließlich von Reisers Solokarriere erzählt.

Einmal mehr: „Ladies Night“ l

Aufgrund des großen Erfolgs in der Spielzeit 2022 wird die Komödie „Ladies Night“ (von Stephen Sinclair und Anthony McCarten / Deutsch von Annette und Knut Lehmann / Übertragen ins Schwäbische: Monika Hirschle) wieder in den Spielplan 2023 aufgenommen. Arbeitslose Männer beschließen, sich als Stripteasetänzer in Schwaben zu versuchen. Sie sind zwar zu dick, zu schmächtig oder zu alt, aber sie wollen es versuchen. Was mehr oder weniger als Spaß beginnt, wird bald harte Arbeit. Nach anfänglich tollpatschigen Versuchen nehmen sie Unterricht bei einem weiblichen Revuestar und perfektionieren ihre Show. Immer wieder droht der Plan zu scheitern, doch die Burschen entsprechen vollkommen den weiblichen Zuschauererwartungen und werden erfolgreich.

Tradition: Stücke für Kinder

Auch für die kleinen Gäste gibt es in der kommenden Spielzeit wieder ein umfangreiches Programm. Mit „Des Kaisers neue Kleider“ (nach Hans Christian Andersen / in einer Fassung von Laura Remmler) setzen die Burgfestspiele weiterhin auf Klassiker der Kinderbuchliteratur. Für seine hochwohlgeborene Majestät, den Kaiser, gibt es nichts Wichtigeres auf der Welt als Kleider. Seine Garderobe quillt über, während er seine Pflichten vernachlässigt und das Volk Hunger leidet. Eines Tages kommt ein Mann an den Hof, der behauptet, er sei in der Lage, Kleider zu weben, die von niemandem gesehen werden können, der dumm ist oder nicht für sein Amt taugt. Sofort gibt der Kaiser die Herstellung dieser seltenen Stoffe in Auftrag und weder er noch sein Minister möchten eingestehen, dass sie nichts von dem sehen können, was der Fremde da zu weben behauptet. Gibt es denn niemanden, der seiner eigenen Wahrnehmung traut?

„Der Sonnenkönig“, nach dem Bilderbuch von Werner Holzwarth wird für Kinder ab 3 Jahren parallel zu „Des Kaisers neue Kleider“ im Gewölbe der Götzenburg gespielt. Die Premiere findet parallel zu „Des Kaisers neue Kleider“ am Samstag, 3. Juni 2023 statt. Jeden Morgen geht auf dem Hühnerhof die Sonne auf. Und jeden Morgen wird sie von Konrad, dem Hahn, mit einem lauten „Kikeriki!“ begrüßt. Bis zu dem Tag, an dem Konrad den Hühnern weismacht, dass die Sonne nur deshalb aufgeht, weil er kräht. Ab jetzt ist auf dem Hühnerhof nur noch einer der Chef: König Konrad! Aber was, wenn die ganze Sache auffliegt?

Neuer Spielort im Burggraben

Erstmals wird auch im Burggraben der Götzenburg Theater gespielt. „Indien“ (von Alfred Dorfer und Josef Harder), ein Wunderwerk des komischen Schreckens, rundet das Programm für die Spielzeit 2023 ab. Unter der Oberfläche der beiden ungleichen Protagonisten, Heinzi Bösel und Kurt Fellner, die im Wirtshaus über die letzten und die ersten Dinge, Wiener Schnitzel und ihre Ängste philosophieren, lauern lauter kleine Tragödien von einsamen Männern. Eine kammertheatralische Groteske von derb-menschlicher Art, deren Humor sich nicht sofort aufdrängt, sondern erst im Laufe des Stückes zum Tragen kommt. Eine subtile emotionale Entwicklung der Beziehung zweier Menschen zueinander, an deren Endpunkt der Zuschauer/die Zuschauerin das Gefühl hat an einem besseren Ort angekommen zu sein – unweit von „Indien“ eben.

„Klassik meets Götzenburg – so klingt Goethe“

Ein besonderes Highlight im Spielplan der Burgfestspiele ist das klassische Konzert des Württembergischen Kammerorchesters am Sonntag, den 25. Juni 2023 im Burghof. Mit „Klassik meets Götzenburg – so klingt Goethe“ erwartet das Publikum eine musikalische Reise mit dem Württembergischen Kammerorchester unter seinem Chefdirigenten Case Scaglione von Beethovens Musik zu „Egmont“ bis hin zu Schuberts „Erlkönig“. Eine lang verschollene „Götz von Berlichingen“- Ouvertüre wird vom WKO neu interpretiert – ein exklusives, klassisches Konzert in der Götzenburg!

Vorneweg findet am 22. April 2023 erneut ein Gastspiel mit der aus „Laible und Frisch – Urlaubsreif“ bekannten Schauspielerin Monika Hirschle statt. Sie kommt mit ihrem neuen Soloprogramm ins Gewölbe. „Jetzt wird’s Dag!“ – das kann ein Stoßseufzer, eine Warnung oder eine Beruhigung sein und es ist das Motto des neuen Solo-Programms von Monika Hirschle. Erlebte Geschichten – zum Beispiel mit Hugo, Hermann und Karl-Heinz und ein Rückblick auf 40 Jahre Theaterarbeit. Wie immer auf gut Schwäbisch.

Nach dem erfolgreichen Start der Schultheatertage im Schuljahr 2018/2019 geht die Kooperation der aim- Akademie und der Burgfestspiele Jagsthausen in die Fortsetzung. Zum Thema „Anders sein – Mutig sein“ entwickeln die Schüler*innen spannende Inszenierungen und erhalten über das Schuljahr hinweg professionelle Unterstützung. Die fertigen Inszenierungen werden dann am 18./19.07.2023 im Burghof präsentiert.

Vorverkauf ab Montag, 14. Noveber 2022

Karten gibt es ab Montag, den 14. November 2022 online unter www.burgfestspiele-jagsthausen.de, per Mail unter info@burgfestspiele-jagsthausen.de oder telefonisch unter 07943 912345.

Pressemitteilung BFS Jagsthausen




„Ich habe drei Tage den Dalai-Lama begleiten dürfen“

Viele prominente Freunde und Weggefährten waren am 7. November 2022 ins Carmen-Würth-Forum gekommen, um Harald Unkelbach zu ehren, der an diesem Abend das Bundesverdienstkreuz aus den Händen von Landrat Dr.Matthias Neth entgegennehmen durfte und aus seinem Amt als Vorsitzender der Würth-Stiftung verabschiedet wurde.

Landrat Dr. Matthias Neth überreicht das Bundesverdienstkreuz an Harald Unkelbach. Foto: Ufuk Arslan

Im Mittelpunkt des Abends stand nicht der Unternehmensmanager Unkelbach, sondern die vielen Facetten der Persönlichkeit Harald Unkelbach. Wenn Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth von gemeinsamen Schachabenden erzählt und davon, dass Unkelbach meist gewinnt, aber sich über Niederlagen ärgert, dann ist das eine Facette von Harald Unkelbach, der so viele Facetten aufweist. So erinnert sich Laudator Prof. Dr. Bernd Engler, Präsident der Stiftung Weltethos, an die Studienzeit Unkelbachs und bescheinigt ihm „das Zeug zu einem veritablen Revoluzzer, damals in den späten 60ern“. Auch als Kleinkünstler oder in der Theaterszene sei Unkelbach bekannt gewesen. Letzendlich habe er sich aber doch für die Mathematik entschieden.

Formeln, Logik und Prozesse – aber Sinn für die Kunst

„Ein Mensch der Formeln, der Logik und der Prozesse“, sei Unkelbach, stellt Maria Würth fest. „Aber er hat trotzdem einen Sinn für die Kunst, dem bei einer Sinfonie das  Herz aufgeht“. Und Kunst, das ist für Unkelbach nicht nur die Musik, sondern vor allem die Literatur: „Literatur und Musik sind ein ungeheurer Schatz“, sagt er. 12.000 Bücher dürften es gewesen sein, die er gelesen hat.

Das Rampenlicht scheint ihm nicht so zu liegen

Unkelbach steht an diesem Abend im Rampenlicht. Ganz wohl scheint er sich damit nicht zu fühlen. Immer, wenn er von Erfolgen spricht, stellt er seinen Anteil zurück und dankt denen, die beigetragen haben: Einerseits natürlich Reinhold und Carmen Würth, die die Stiftung ins Leben gerufen haben und damit die Voraussetzungen für die Arbeit geschaffen haben, andererseits seinen Mitarbeitern, die ihn in seinen vielen Aufgaben unterstützt haben. Besonders deutlich wird das bei seinen Dankesworten zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes: „Auszeichnungen sind ein äußerliches Zeichen der Anerkennung“. Diese Auszeichnung will er verstanden wissen „als Auszeichnung für alle, die mich in all den Jahren unterstützt haben“.

Große Persönlichkeiten kennengelernt

Besonders dankbar ist Unkelbach für Begegnungen mit Persönlichkeiten: „Ich habe drei Tage den Dalai-Lama begleiten dürfen“, berichtet er, aber auch Christo und Jeanne-Claude oder den amerikanischen Komponisten Philipp Glass nennt er.

Viele alte Weggefährten sind gekommen

Gekommen waren sie alle, die Menschen aus vielen Arbeitsbereichen, mit denen er in über 30 Jahren bei Würth oder in anderen Funktionen, beispielsweise der IHK, zusammengearbeitet hat. Man kann sie gar nicht alle aufzählen, so viele waren es. Selbst Maria Würth mußte nach der Begrüßung direkt einen Schluck Wasser trinken. Unternehmer waren gekommen, beispielsweise Albert Berner und Dieter Schwarz, aber auch Politiker wie der Bundestagsabgeordnete Christian von Stetten, der ehemalige Abgeordnete Eberhard Gienger oder die Landtagsabgeordneten Arnulf von Eyb und Anton Baron.

Arnulf von Eyb, Anton Baron, Christian von Stetten und Eberhard Gienger (v.l.) Foto: GSCHWÄTZ

Fotografiert werden möchte Dieter Schwarz nicht: „Wissen Sie, jeder weiß, dass ich da bin, aber keiner kennt mich“. Er scheint es zu mögen, nicht als einer der reichsten Menschen Deutschlands erkannt zu werden: „Ich kann mich in Heilbronn bewegen“, ist ihm wichtig.

Auch Künzelsaus Altbürgermeister Volker Lenz (r.) war gekommen. Foto: GSCHWÄTZ

Noch lange nach dem Ende des Festaktes trafen sich alte Bekannte zum Gespräch. Foto: GSCHWÄTZ

Text: Matthias Lauterer




Stabwechsel im Vorstand der Stiftung Würth

„Ich freue mich sehr auf die Arbeit bei der Stiftung Würth, denn sie gehört zu den bedeutendsten zivilgesellschaftlichen Akteuren im Land. Was mich besonders reizt, ist die hohe internationale Reputation der Stiftung“, so Johannes Schmalzl. Der gebürtige Unterfranke war vor seiner Tätigkeit bei der IHK Region Stuttgart bis 2016 Regierungspräsident des Regierungsbezirks Stuttgart.

„Stiftungen wie die Stiftung Würth sind indes mehr als die Summe ihrer Teile, sprich mehr als die Preise, die sie ausloben und verleihen! Stiftungen und ihr Wirken sind die Garanten dafür, dass eine Gesellschaft eine Wertegemeinschaft ist und bleibt, eine Gesellschaft in der die uns verbindenden kulturellen Werte in ihrer Vielfalt gelebt werden können. Für dieses Bekenntnis zu einer wertebasierten und zugleich offenen Gesellschaft danken wir Ihnen, lieber Herr Unkelbach, vor allem aber auch den Stiftern der Stiftung, dem Ehepaar Würth“, betonte Prof. Bernd Engler, Präsident der Stiftung Weltethos, in seiner Festrede.

In einer Gesprächsrunde, moderiert von Bernadette Schoog, blickt Harald Unkelbach an seine Anfänge im Unternehmen Würth vor 43 Jahren. „Arbeit war für mich nie ungeliebte Pflicht, immer Herausforderung, die ich mit Freude und Elan angegangen bin.“ Sein Amt als Mitglied der Geschäftsleitung der Adolf Würth GmbH & Co. KG gibt er zum Jahreswechsel ab.

Verdienstkreuz am Bande für Harald Unkelbach

Landrat Dr. Matthias Neth überreicht das Bundesverdienstkreuz an Harald Unkelbach. Foto: Ufuk Arslan

Bei der Feierstunde erhielt Harald Unkelbach für sein vorbildliches gesellschaftliches Wirken sowie für seinen außerordentlichen Einsatz in zahlreichen Ämtern und sein herausragendes Engagement in der Region Heilbronn-Franken das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Die Ordensverleihung nahm im Auftrag des Bundespräsidenten der Landrat des Hohenlohekreises Dr. Matthias Neth vor.

Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe, dankte Harald Unkelbach in seiner Schlussrede mit den Worten: „In besonderem Maße gebührt unser Dank Harald Unkelbach. Ohne seine großen Verdienste, seinen unermüdlichen Einsatz, seine Weltoffenheit und seine Zielorientierung wäre es nicht möglich gewesen, diese Mitverantwortung für die Menschen, für die Region und für die Gemeinschaft Wirklichkeit werden zu lassen.“

Zur Person Harald Unkelbach

Nach dem Studium der Mathematik, Physik, BWL und VWL und seiner Promotion führten Forschungsaufenthalte Harald Unkelbach an die Stanford University Kalifornien und das Westfield College in London geführt. Danach war er vier Jahre als Unternehmensberater für Betriebsorganisation, Logistik und Informationstechnologie tätig.

1979 trat Harald Unkelbach als Geschäftsführer in die Adolf Würth GmbH & Co.KG mit Sitz in Künzelsau ein. Seither trieb er die Entwicklung der Würth-Gruppe maßgeblich voran. So zeichnete Unkelbach verantwortlich für den Aufbau der IT und der Logistikstrukturen, nicht nur bei der Adolf Würth GmbH & Co. KG, sondern auch innerhalb der gesamten Würth-Gruppe. Dem lebenslangen Lernen fühlte sich der weltoffene und weitsichtige Manager schon immer verpflichtet. Nach Gründung der Akademie Würth im Jahr 1990 übernahm er die Leitung, die er bis 2020 innehatte. Für sein Engagement im Bereich Bildung und für den Aufbau eines internationalen MBA Programmes wurde dem gebürtigen Hessen im November 2013 die Ehrendoktorwürde der US-amerikanischen University of Louisville verliehen. 20007 war er zum Professor für Management und International Business berufen worden.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagiert sich Unkelbach stark ehrenamtlich und für die regionale Entwicklung, schwerpunktmäßig in den Bereichen Bildung und Kultur. Im Februar 2013 wählte ihn die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken zu ihrem Präsidenten. Von 2016 bis 2021 fungierte er als Vizepräsident der BWIHK Baden-Württemberg, von 2018 bis 2021 war er Mitglied des Vorstands des DIHK. Für seine Verdienste für die Duale Hochschule Baden-Württemberg wurde er 2021 zum Ehrensenator ernannt. Seit Gründung des Fechtclubs Würth Künzelsau ist er Präsident des Clubs.

Unkelbach ist verheiratet und Vater von vier Kindern.

Zur Person Johannes Schmalzl

Johannes Schmalzl wurde 1965 geboren und wuchs in der Region auf. Er studierte Rechts- und Wirtschaftswissenschaften in Würzburg, Bonn und Lausanne (Schweiz). Nach seinem Referendariat, das er auch an der Deutschen Botschaft in Tallinn (Estland) absolvierte, trat er in den baden-württembergischen Staatsdienst ein.

Die ersten zehn Berufsjahre verbrachte er in der Justiz, im Justizministerium sowie im Staatsministerium/Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund in Bonn und Berlin. 2005 wurde er zum Präsidenten des Landesamts für Verfassungsschutz ernannt, 2008 zum Regierungspräsidenten des Regierungsbezirks Stuttgart. Gerade in dieser Funktion war er der Region Hohenlohe sehr verbunden. 2016 wechselte Johannes Schmalzl als Ministerialdirektor und Chef der Abteilung Bundesimmobilien, Bundesvermögen und Beteiligungsverwaltung in das Bundesministerium der Finanzen nach Berlin.

2017 wurde Johannes Schmalzl zum Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart bestellt. Schwerpunkte seiner Tätigkeit waren die berufliche Aus- und Weiterbildung, die Digitalisierung sowie die Organisation von Corona-Hilfsprogrammen für Unternehmen. Für die Landesregierung koordinierte er die Corona-Impfkampagne in den Unternehmen.

Johannes Schmalzl ist in vielfältiger Weise ehrenamtlich engagiert. Er ist u.a. Präsident der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie VWA, Vorstand des Kuratoriums der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart und Mitglied im Aufsichtsrat der Hochschule für Kirchenmusik. Außerdem ist er Ehrenvorsitzender des Landesverbandes des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, in dem er sich lange als Landesvorsitzender engagierte. In der Stiftung Würth arbeitet er bereits seit 2016 ehrenamtlich im Vorstand mit.

Schmalzl ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

Über die Stiftung Würth

Im Jahr 1987 von Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold und Carmen Würth als Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Künzelsau gegründet, verfolgt die Stiftung Würth gemeinnützige und mildtätige Zwecke. Sie fördert zahlreiche Projekte in den Bereichen Kunst und Kultur, Forschung und Wissenschaft, Bildung und Erziehung sowie Integration – schwerpunktmäßig in der Region Heilbronn-Franken, dem Stammsitz des Unternehmens Würth. Unterstützt werden die Aktivitäten durch die Gesellschaften der Würth-Gruppe in Deutschland, insbesondere durch die Adolf Würth GmbH & Co. KG.

Pressemitteilung Würth