Mysteriöses Schreiben geht in Niedernhall um
Ein mysteriöses Schreiben erhielten einige Niedernhaller Haushalte in den vergangenen Tagen. Das Auffällige: Es steht kein Absender unter dem zweiseitigen Schreiben. Die Verfasser des am PC geschriebenen Essays kritisieren die kürzlich getroffene Entscheidung des Gemeinderates Niedernhall bezüglich der Flüchtlingsunterkünfte hinsichtlich einer Verlängerung der Beherbergung von Flüchtlingen in den Containeranlage auf dem ehemaligen Kerl-Areal, die sich zwischen der katholischen Kirche und Rossmann befindet.
Mietvertrag zwischen dem Hohenlohekreis und Niedernhall wurde verlängert
Der Mietvertrag zwischen dem Hohenlohekreis und dem Kocherstädtchen diesbezüglich wäre Ende Mai 2023 ausgelaufen. Nun wurde er verlängert bis Ende 2024. Das sorgt anscheinend für Unverständnis und Ärger bei manchen Einwohner:innen.
Unter anderem verwiesen die Verfasser darauf, dass die Stadt gemessen an der Einwohnerzahl lediglich für maximal 30 Flüchtlinge hinsichtlich der so genannten „Anschlussunterbringung“ Sorge tragen müsse. In der Containeranlage seien derzeit rund 100 Flüchtlinge untergebracht. Weiter heißt es: „Dass es sich dabei fast ausschließlich um Männer aus Syrien und Afghanistan handelt und nicht, wie vor über zwei Jahren im Gemeinderat und von Herrn Beck vorgestellt, um ukrainische Familien, sei hier ebenfalls erwähnt.“
Es sei mit Ängsten der Bürger:innen gespielt woren
Die Autoren monieren in ihrem Schreiben überdies, dass mit irrealen Ängsten der Bürger:innen gespielt worden sei bei der Verlängerung der Containeranlage, unter anderem mit einer möglichen Unterbringung von Flüchtlingen in der Turnhalle – wie etwa in Öhringen. Das sei jedoch in Niedernhall ohne die Zustimmung des Gemeinderates nicht möglich, da die Turnhalle städtisches Eigentum ist. In Öhringen gehöre die Halle jedoch dem Landkreises, ebenso wie die Eberhard-Gienger-Halle in Künzelsau.
Ein weiteres aufgeworfenes Argument: Mit der Entstehung einer Flüchtlingsunterbringung im benachbarten Ingelfingen mit ebenfalls über 100 Plätzen seien die Hälfte aller Flüchtlinge, die es aufzunehmen gelte als Hohenlohekreis in zwei Gemeinschaftsunterkünften untergebracht, die lediglich fünf Kilometer voneinander entfernt seien.
Flüchtlingen seien gut integriert
Als die Stadt Niedernhall vor kurzem die Verlängerung der Containeranlage als Flüchtlingsunterkunft veröffentlichte, erklärte sie, dass die Flüchtlinge, die derzeit in Niedernhall leben, sehr gut integriert seien. Man wolle daher an dem Konzept erst einmal nichts ändern. Mit dem Hohenlohekreis habe man sich deshalb auf die Fortführung für ein weiteres Jahr geeinigt.

Dieses zweiseitig anonyme Schreiben lag in diversen Briefkästen in Niedernhall. Quelle: privat

Dieses zweiseitig anonyme Schreiben lag in diversen Briefkästen in Niedernhall. Quelle: privat















