Schwieriges Urteil – Wegen diesem Satz muss Höcke 13.000 Euro zahlen
Björn Höcke wurde vom Landgericht Halle zur Zahlung von 13.000 Euro verurteilt. Der Grund: Er hat öffentlich bei einer Wahlkampfrede in Merseburg 2021 den Satz gebraucht: „Alles für Deutschland.“ Das ist laut den Richtern ein offizieller Slogan der ehemaligen SA gewesen und daher verboten. Das Problem: Andere Prolitiker haben diesen Slogan auch schon genutzt, wie etwa Dorothea Bär von der CSU bei einem ihrer Tweets auf der Social Media Plattform X.
Das Gericht begründete sein Urteil bei Höcke indes damit, dass sie ihm schlicht nicht glaubt, gewusst zu haben, dass „Alles für Deutschland“ eine SA-Parole war. Das ist für ein Gericht zu wackelig als Verurteilungserklärung, gilt doch in Deutschland eigentlich noch immer die Maxime: „Im Zweifel für den Angeklagten.“
Man muss kein Befürworter von Björn Höcke oder der AfD sein, um zu erkennen, dass der Rechtsstaat sich mit diesem Urteil keinen Gefallen tut. Auch wenn Höcke Geschichtslehrer war und sich mit diversen geschichtlichen Belangen auskennt, darf man ihn ohne konkrete Beweise nicht verurteilen. Dadurch weckt man auch all diejenigen Geister, die in dem Prozess ein Exempel an Höcke sehen, um die AfD vor den hiesigen Wahlen am 09. Juni zu schwächen.
Was wäre die Alternative gewesen? Höcke ist aktuell noch in einem weiteren Verfahren angeklagt. Dabei geht um denselben Satz, abermals öffentlich geäußert, diesmal in Gera und in voller Kenntnis des des SA-Hintergrundes. Hier wäre eine Verurteilung sinnhafter und glaubwürdiger gewesen. So wirkt Höcke nun eher wie ein Märtyrer, der sich opfert für alle diejenigen, die in Bezug auf den deutschen Rechtsstaat schon lange eine gewisse Willkür anprangern.
Welche Sätze sind noch verboten in Deutschland?
- „Heil Hitler“,
- „Sieg Heil“,
- „Sieg und Heil für Deutschland“,
- „Mit Deutschem Gruß“ (Diese Formel wird unter anderem als Verabschiedung in Briefen verwendet.)
- „Ein Volk, ein Reich, ein Führer“: Diese Parole gehörte zu den bekanntesten nationalsozialistischen Losungen, mit denen das Gemeinschaftsgefühl und die Identifikation des Einzelnen mit dem Nationalsozialismus gestärkt werden sollten.
- „Deutschland erwache“: Diese Losung war Teil des Fahnenkults der so genannten Sturmabteilung (SA) wie sich die paramilitärische Kampforganisation der NSDAP nannte.
- „Meine Ehre heißt Treue“ oder auch: „Unsere Ehre heißt Treue“: Dies war der Wahlspruch der so genannten Schutzstaffel (SS). Der Ursprung des Satzes wird Adolf Hitler unmittelbar zugeschrieben.
- „Blut und Ehre“: Die Formel war das Motto und zugleich Begrüßungsparole der nationalsozialistischen Jugendorganisation (Hitlerjugend, HJ).






