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Gewinneinbruch bei Würth

Nun schlägt die schwächelnde Konjunktur im produzierenden Gewerbe auch auf den weltgrößten Produzenten und Händler von Befestigungsmaterial, Schrauben und Dübeln durch: Während der Umsatz des baden-württembergischen Traditionsunternehmens Würth im ersten Halbjahr um 3,2 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro sank, ging der operative Gewinn (Ebit) sogar um mehr als 22 Prozent auf nun 525 Millionen Euro zurück. „Zum einen gibt es noch immer die Lagerthematik. Elektronikhandel, Industrie und zum Teil auch Handwerk haben Lagerbestände aufgebaut, von denen jetzt gezehrt wird“, sagt Würth-Chef Robert Friedmann. „Zum anderen spüren wir vor allem in der Industrie den konjunkturellen Abschwung.“

Geringeres Ergebnis werde das Familienunternehmen nicht aus der Bahn

Trotz der schwächeren Geschäfte bekräftigte Friedmann die Prognose: Für das laufende Jahr wird demnach mit vergleichbaren Erlösen wie im Jahr 2023 gerechnet sowie einem Rückgang beim Betriebsergebnis. Ein geringeres Ergebnis werfe das Familienunternehmen nicht aus der Bahn.

Ende Juni waren weltweit 88.616 Menschen bei Würth beschäftigt, davon 27.400 in Deutschland. Hierzulande wurden 583 neue Arbeitsplätze geschaffen. Friedmann sagte, trotz der negativen Entwicklung solle am Kurs festgehalten und weiterhin Mitarbeiter eingestellt werden. Würth verfahre hier, wie in der Vergangenheit oftmals schon, antizyklisch. Das heißt, das Unternehmen investiert bei einer schwächelnden Konjunktur. Aktuell werde das Digitalgeschäft weiter ausgebaut. Jeder vierte Euro werde mittlerweile laut dem Unternehmen digital umgesetzt.

Jeder vierte Euro wird aus digitalen Geschäften generiert

Würth zählt eigen Angaben zufolge weltweit 4,4 Millionen Kunden. Von Januar bis Ende Juni wurden dem Unternehmen zufolge 60.000 neue Kunden gewonnen.

Das Unternehmen verkauft seine Produkte zunehmend über das Internet. Der Anteil des E-Business am Gesamtumsatz beträgt inzwischen etwas mehr als 24 Prozent. Die Erlöse in Deutschland gingen von 4,2 auf 4 Milliarden Euro zurück. Im Ausland habe der Umsatzrückgang 1,8 Prozent betragen.

AfD-Brandbrief: rund 1,5 Millionen Euro verloren

Im Frühjahr hat es auch massive Kritik an Reinhold Würth gegeben, nachdem er in einem öffentlichen Schreiben dazu aufgerufen hat, die AfD bei den anstehenden Europa- und Landtagswahlen nicht zu wählen. „Einige Kunden haben angekündigt, nichts mehr bei Würth zu kaufen. Wir haben dadurch rund 1,5 Millionen Euro Umsatz verloren“, räumt Würth ein. Dennoch: „Wahrscheinlich haben wir deutlich mehr Aufträge aus Sympathie dazubekommen als verloren. Aber darum ging es ohnehin nicht.“ 22 Millionen Menschen habe Würth mit seinem Brief laut eigenen Aussagen erreicht.

Würth erklärte damals gegenüber dem Handelsblatt, er habe den Brief aus tiefer Sorge um die Zukunft Deutschlands verfasst. Die AfD schüre fördere „Misstrauen gegen jedermann“ und strebe eine Abschaffung des Mehrparteiensystems an. Dabei wäre Deutschland „ohne Zuwanderung nie zur drittgrößten Industrienation der Welt geworden.“

Keine Angst vor weiteren Verlusten

Deshalb wolle er seinen kleinen Teil dazu beitragen, „dass unsere Kinder und Enkel auf dem Boden unseres wunderbaren Grundgesetzes in Freiheit und Liberalität weiterleben können“. Auch vor weiteren Verlusten hat Würth keine Angst – stattdessen wolle er seine Gedanken künftig in einer Kolumne veröffentlichen.




„Weil es trotz seiner mittlerweile beachtlichen Größe den Freunde-unter-Freunden-Charme nie verloren hat“

Viel hat sich verändert über die vergangenen 35 Jahre – nur eines bleibt eigentlich fast immer konstant: die Einwohnerzahl von Ohrenbach, dem kleinen Teilort von Künzelsau, den manche Zugezogene auch schon mal ob der Größe als Weiler betitelt haben. Von Ohrenbach kommt Floryan, der ESC-Finalteilnehmer beim diesjährigen Vorrundenentscheid in Deutschland. Ein ganzes Dorf hat im Mai diesen Jahres mitgefiebert, so wie sich nun ganz Ohrenbach und die Teilorte wie Amrichshausen und Nitzenhausen auch vorbereiten auf das Fest der Feste.

Denn das Glockenfest ist im Hohenlohekreis berühmter als Ohrenbach selbst und erfreut sich auch über den Künzelsauer Tellerrand heraus allgemeiner Beliebtheit. Vielleicht weil es trotz der mittlerweile beachtlichen Größe diesen „Freunde-unter-Freunden-Charme hat“ nie verloren hat und unter anderem mit einer gemütlichen Weinlaube aufwartet, entspanntem Publikum, mit immer starkem Bühnenprogramm (neben dem Lustigen Rolf treten in diesem Jahr gleich drei weitere Bands auf: SAM am Freitag, Steel Money am Samstag, Iwwerzwerch am Sonntag) und einer XXL-Spielestraße für Kinder – in diesem Jahr sogar mit Ponyreiten und Mini-Baggerfahren.

Es gibt den Ohrenbächer zu essen – wenn er nicht mal wieder aufgrund seiner Beliebtheit ausverkauft ist. Und es findet das alljährliche Fußball-Gerümpelturnier mit so ziemlich allen namhaften Mannschaften in der Region auf der Wiese neben dem Feste-Spektakel statt. Seit einigen Jahren wurde dieses um das 9-Meter-Turnier erweitert, so dass es auch Samstags schon tagsüber etwas zu sehen und zu erleben gibt.

Am Sonntag tritt die Stadtkapelle Künzelsau auf.

Ursprünglich feierten die Ohrenbächer das Fest, um ihre neue Ortsglocke am Spielplatz einzuweihen. Die Einwohner entschieden, das Fest jährlich zu feiern. Und es lockte zahlreiche Besucher:innen vom Kocher- und Jagsttal an, so dass im Laufe der Jahre der Austragungsort hierfür an den Ortsrand bei der Hütte Ohrenbach verlegt wurde.




Lkw kollidiert mit einem Straßenschild und muss daraufhin mit einem Kran geboren werden

Die A6 bei Öhringen musste am Donnerstagnachmittag wegen eines Lkw-Unfalls gesperrt werden. Ein 45-Jähriger war laut Polizeiangaben gegen 11 Uhr mit seinem Sattelzug auf der Autobahn in Richtung Mannheim unterwegs, als er kurz vor der Anschlussstelle Öhringen die Kontrolle über sein Gefährt verlor.

Der Lkw kam von der Fahrbahn ab und fuhr zunächst einige hundert Meter durch den Grünstreifen, bevor er mit einem Straßenschild kollidierte und schließlich in Schräglage in der Böschung zum Stillstand kam. Der Fahrer blieb glücklicherweise unverletzt. Da der Laster mit einem Kran geborgen werden musste, wurde die Richtungsfahrbahn am Nachmittag für mehrere Stunden gesperrt. Es kam zu größeren Verkehrsbehinderungen.

Ersten Schätzungen nach beläuft sich der beim Unfall entstandene Sachschaden auf rund 90.000 Euro.




Feuerwehr rückt aus, um nach Kanufahrern auf dem Kocher zu suchen

Am Samstagnachmittag um 13.30 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr in Ingelfingen zu einem Einsatz gerufen. Zunächst war von „drei Personen im Wasser“ die Rede.

Auf dem Kocher waren zu diesem Zeitpunkt mehrere Kanufahrer unterwegs. Während eines aufziehenden Gewitters haben sich die Teilnehmenden jedoch laut der Feuerwehr Ingelfingen aus den Augen verloren. Dadurch wurde befürchtet, dass sich eventuell eine Frau und zwei Kinder noch im Wasser befinden. Glücklicherweise haben sich aber alle Personen sicher ans Ufer retten können.

Die alarmierten Einheiten von der DLRG, Tauchern und umliegenden Feuerwehren konnten daher ihren Einsatz abbrechen.




Wenn Kinder nichts mehr mit einem Elternteil zu tun haben wollen

Plötzlich verweigert das eigene Kind Umarmungen, sagt anstelle „ich hab‘ dich lieb“ – „ich hasse dich“, schaut auf das eigene Elternteil herab oder hat auf einmal unbegründet große Angst und bricht den Kontakt vollständig zu einem Elternteilab. So erging es mehreren betroffenen Elternteilen in Baden-Württemberg, die anonym bleiben möchten.

Manche haben seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihren eigenen Kindern nach der Trennung beziehungsweise Scheidung von ihrer/m Lebenspartner:in. Die Kinder dieser Betroffenen sind zwischen 2 und 17 Jahren. Was sie alle gemeinsam haben: Innerhalb von einer Rekordzeit gelang eine völlige Entfremdung zu einem Elternteil, wo die Beziehung vorab intakt und stabil war. Wie ist so etwas möglich?

Entfremdung

PAS (parental alienation Syndrome) oder auch Entfremdung genannt ist noch immer in Deutschland relativ unbekannt. Dabei werden Kinder nach einer Trennung nicht selten systematisch von einem Elternteil durch den anderen Elternteil entfremdet. Das geschieht mitunter subtil, mit despektierlichen Äußerungen vor dem Kind über den/die Expartner:in, oder auch mit Lügen über eben jene/n Expartner:in, etwa mit Behauptungen wie: „Dein Vater/Deine Mutter möchten anscheinend nicht, dass es dir gut geht…“ Kinder haben sehr feine Antennen und spüren überdies, wenn ein Elternteil nicht möchte, dass sie Kontakt zu dem anderen Elternteil pflegen. Hierfür braucht es häufig nicht einmal Worte. Nach außen suggerieren diese Täter:innen jedoch häufig das Bild eines großzügigen, toleranten, liebenswürdigen Elternteils, das es „bedauerlich“ findet, dass die Kinder keinen Kontakt mehr mit dem  anderen Elternteil möchten. Den betroffenen Eltern bleibt häufig nur, abzuwarten, bis die Kinder selbst dieses Schauspiel durchschauen.

Die Folgen

Die Folgen sind für die Betroffenen (Kinder wie auch betroffener Elternteil) gravierend. Wenn eine der wichtigsten Bindungen von heute Doch noch immer wird dieser Kindesmissbrauch häufig nicht erkannt.

Dr. Sandra Hartmann hat mit einem der bekanntesten Psychologen auf diesem Themengebiet in Deutschland, Dr. Stefan Rücker, darüber im Rahmen eines Interviews der Stuttgarter Zeitung darüber gesprochen (ohne paywall):

Scheidung und Kindeswohl: Was tun, wenn eine harmonische Trennung nicht gelingen will? – Wissen (stuttgarter-zeitung.de)

Dr. Stephan Rücker. Foto: privat




„Der Gewinner bekommt Mallorca“

Zwei Nationen scheinen derzeit nur auf einen Tag der EM hinzufiebern: Am Freitag treffen die Fußballgiganten und Hauptfavoriten auf den Titel in Stuttgart aufeinander: Deutschland gegen Spanien – für viele bereits das vorgezogene Finale.

Hier haben wir für Euch die besten Netzreaktionen dazu zusammengestellt:

„Wie viel am Freitag bei Deutschland – Spanien auf dem Spiel steht, dürfte den meisten noch gar nicht klar sein: Der Gewinner bekommt Mallorca“, witzelt auf X „Wayne Schlegel“.

Vanessa Lisa Oelmann zeigt sich angesichts des starken Gegners wenig optimistisch:

„Beim TÜV gibts gratis Deutschland-Schals. Nochmal Flagge zeigen, bevor Spanien uns am Freitag gottlos aus dem Wettbewerb yeetet.“

Die spanischen Zeitungen schreiben über das mit Spannung erwartete Duell:

„Marca“

Spanien ist eine Party. Dieses spanische Team ist cool. Es ist der spanische Fußball, der über unendliche Ressourcen und Möglichkeiten verfügt, gegnerische Verteidigungen zu zerstören. So einfach ist das – und Deutschland soll zittern!

„Mundo Deportivo“

Spanien zeigt eine große Reaktion, um ins Viertelfinale einzuziehen. Nun warten die Gastgeber. Es wird die härteste Prüfung für dieses Team sein, das weiterhin hungrig ist. Aber Spanien will mehr. Viel mehr.

„AS“:

Am Ende hinterließen die Tore von Rodrigo, Fabián, Nico und Olmo sowie die überwältigende Zahl von 35 Torschüssen von ‚La Roja‚ einen süßen Beigeschmack und lösten das Ticket für das große Spiel am kommenden Freitag in Stuttgart. Die Gastgeber – Kroos‘ Deutschland – erwarten uns. Wenn wir feiern wollen, müssen wir bereit sein, mit jedem zu tanzen.

Die englische Presse spricht vielen aus der Seele, wenn sie schreibt:

Daily Mail„: „Auf Spanien wartet in der nächsten Runde eine weitaus größere Herausforderung als gegen Georgien. Das Viertelfinale gegen Deutschland am Freitagabend dürfte das Endspiel des Turniers sein, auch wenn man es anders nennt.“

Und was sagt die deutsche Presse?

Die Welt titelt: „Auf in den Tanz. Deutschland muss bereit sein zu leiden.“

Sport.de resümiert: „36 Jahre kein Pflichtsiegspiel gegen die Furia Roja. In dieser Zeit verlor man das EM-Finale 2008 gegen Spanien, zwei Jahre später das Halbfinale der WM, 2020 verlor man in der Nations League 6:0 gegen die Spanier. Fazit: Zeit, dass sich was dreht.“

Das Spiel beginnt um 21 Uhr.




18-Jährige muss ausweichen und prallt mit ihrem Auto frontal gegen einen Baum

Am Montagmorgen kam es zwischen Forchtenberg und Ernsbach zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem zwei Menschen verletzt wurden.

Gegen 6.50 Uhr befuhren eine 18-jährige Citroen-Fahrerin und ihr 31-jähriger Beifahrer die Ernsbacher Straße von Forchtenberg in Richtung Ernsbach. In einer unübersichtlichen Linkskurve soll ihnen ein weißer Transporter auf ihrer Spur entgegengekommen sein, weshalb die 18-Jährige nach rechts ausweichen musste. Hierdurch kam sie von der Straße ab und rutschte in Richtung der Landesstraße 1045 die Böschung hinunter. Aufgrund des starken Gefälles überschlug sich der Citroen und kollidierte schließlich frontal mit einem Baum.

Glücklicherweise erlitten die beiden Fahrzeuginsassen nur leichte Verletzungen. Sie wurden mit Rettungswägen in eine Klinik gebracht. Der Fahrer des weißen Transporters entfernte sich ohne seine Pflichten als Unfallbeteiligter nachzukommen. Der Gesamtschaden wird auf etwa 15.000 Euro geschätzt. Zeugen, die Hinweise zum weißen Transporter und dessen Fahrer geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 07940 9400 bei der Polizei Künzelsau zu melden.




Auto kommt unter Lkw – Autofahrer wird im Pkw eingeklemmt

Am Dienstag gegen 17:15 Uhr kam es auf der Bundesautobahn A 81 in Fahrtrichtung Würzburg zwischen den Anschlussstellen Untergruppenbach und Weinsberg zu einem Verkehrsunfall, bei dem ein PKW aus noch ungeklärten Gründen von hinten unter einen LKW fuhr. Der Fahrer wird im Fahrzeug eingeklemmt. Nach der Bergung war die Person ansprechbar. Über die Schwere der Verletzungen ist derzeit nichts bekannt. Ein Rettungshubschrauber war im Einsatz. Die Richtungsfahrbahn Würzburg war 30 Minuten gesperrt.




Lena: Ein Tag nach Auftritt bei Würth-Open-Air brach sie zusammen

Am Freitag begeisterte sie bei schwül-heißen Temperaturen noch Zehntausende Fans beim Würth Open Air in Künzelsau, nur einen Tag später brach Lena kurz vor ihrem nächsten Auftritt in München zusammen. Die Hintergründe.

Am Freitagabend war Lena Meyer-Landrut eine der großen Stars neben Nico Santos beim Würth Open Air in Künzelsau. Dabei sitzt sie cool auf der Motorhaube eines zerbeulten Autos oder steht in einem halbdurchsichtigen Tribal-Top für ein Selfie vor der Menschenmenge. Am Samstag sollte dann das nächste Konzert in folgen, am Sonntag in Wangen. Die Termine wurden jedoch abgesagt. Der Grund: Die Sängerin soll kurz vor ihrem Auftritt hinter der Bühne in München zusammengebrochen sein. Lena selbst sagte dazu auf Instagram:

„Mir ging es tagsüber schon nicht so gut, und ich habe dann abends krampfartige Bauch- und Nierenschmerzen bekommen, musste mich kurz vor Showstart übergeben und bin dann in eine Klinik gebracht worden.“

Das Publikum war zu dieser Zeit schon ready und wartete auf Lena. Dann kam die Durchsage: Erst hieß es, dass es etwas länger dauern würde, weil jemand zusammengebrochen sei. Dann kam eine Frau auf die Bühne und sagte das Konzert ohne Angabe von Gründen ab. Lena wäre – nach Auftritten der Sänger Tom Twers und Leony – der Hauptact des Abends gewesen.

Ob noch weitere Termine im Rahmen ihrer „Loyal-to-myself-Tour“-abgesagt werden müssen, ist bislang nicht bekannt. Unklar ist auch nach wie vor, was genau sich hinter Lenas Krankheitsbild verbirgt.

 




„Mir wurde zwei Jahre lang nicht erlaubt zu sprechen, mich frei zu bewegen oder aus dem Fenster zu schauen.“

Paris Hilton (43) setzt sich weiter gegen Kindesmissbrauch ein. Am Mittwoch (26. Juni) sagte die Hotelerbin vor einem Komitee des US-Repräsentantenhauses auf dem Kapitol in Washington D.C. aus und berichtete von den verheerenden Erfahrungen, die sie in ihrer Jugend in einem Internat machte. Bei der Anhörung ging es um das Wohlergehen von Kindern im US-Pflegesystem und anderen Jugendeinrichtungen.

„Ich weiß aus eigener Erfahrung, welchen Schaden die Unterbringung in Heimen für Jugendliche anrichtet“

„Als ich 16 Jahre alt war, wurde ich mitten in der Nacht aus meinem Bett gerissen und über die Staatsgrenzen hinweg in die erste von vier stationären Einrichtungen gebracht“, sagte Hilton vor dem House Ways and Means Committee.

„Zwei Jahre lang wurde ich mit Medikamenten zwangsernährt und von den Mitarbeitern sexuell missbraucht. Ich wurde gewaltsam festgehalten, nackt ausgezogen und in Einzelhaft gesteckt“, fuhr sie fort. Weiter sagte sie, ihre Eltern seien von den Einrichtungen „komplett manipuliert“ worden und hätten nichts davon gewusst, wie sie behandelt wurde.

Sie wolle eine Stimme für Kinder sein, die nicht gehört werden

Hilton sprach sich für umfassende Reformen des Systems aus und forderte eine Verbesserung der Standards für Jugendliche im Pflegesystem. „Ich weiß aus eigener Erfahrung, welchen Schaden die Unterbringung in Heimen für Jugendliche anrichtet“, sagte sie. „Diese Programme versprechen Heilung, Wachstum und Unterstützung, aber stattdessen wurde mir zwei Jahre lang nicht erlaubt, zu sprechen, mich frei zu bewegen oder aus dem Fenster zu schauen.“ Sie wolle eine Stimme für Kinder sein, deren Stimme nicht gehört wird, so Hilton, die bei der Anhörung in einem glamourösen babyblauen Spitzenkostüm mit weißem Kragen gekleidet war.

Paris Hilton hat bereits mehrfach offen zu ihren Erfahrungen geäußert. Erstmals erhob sie die Anschuldigungen gegen die von ihr besuchte Provo Canyon School in Utah im September 2020 in ihrer YouTube-Dokumentation „This Is Paris“. Im Februar 2021 sagte sie zudem vor Gericht gegen die Einrichtung aus. In einem Video für die „New York Times“ erhob sie im Oktober 2022 erneut schwere Vorwürfe, beschuldigte unter anderem Mitarbeitende der Schule des sexuellen Missbrauchs.

Paris Hiltons erschütternde Offenlegung vor Gericht über Zwangsernährung mit Medikamenten und sexuellem Missbrauch verdeutlicht einmal mehr, welchen Stellenwert junge Frauen und ihr Körper in den 1990er Jahren noch hatten. Auch Britney Spears steht stellvertretend für die Nicht-Selbstbestimmung der Frau zu dieser Zeit nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland. Damals war es noch legal, wenn Ehemänner ihre Frau vergewaltigten. Auch Wolfgang von Stetten als damaliger Hohenloher Bundestagsabgeordneter sah Mitte der 1990er einen Unterschied darin, ob ein Fremder eine Frau vergewaltigt oder der eigene Ehemann, als es um mögliche Strafen für ein derartiges Vergehen ging.