Das Video ging um die Welt: P. Diddy (ehemals Puff Daddy) verprügelt seine damalige Freundin Cassie Ventura auf einem Hotelflur, gefilmt von hoteleigenen Überwachungskameras.
Die Spitze des Eisbergs
New video appears to show Sean „Diddy“ Combs allegedly assault Cassie
Das war aber erste die Spitze des Eisbergs. Bei einem der wohl größten Medienprozesse in den Vereinigten Staaten stand der Musikmogul P. Diddy unlängst nicht nur wegen Körperverletzung vor Gericht, sondern wegen zahlreicher weitere krimineller Hardcore-Delikte. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, Frauen zu Sexorgien gedrängt / gezwungen, sexuell missbraucht sowie psychisch manipuliert zu haben. In Medienberichten wurde auch immer wieder spekuliert, inwieweit auch Kinder hier mit involviert waren, etwa Justin Bieber und Jaden Smith, der Sohn von Will Smith. Angefangen mit seiner Ex verklagten immer mehr Frauen P. Diddy. Das FBI durchsuchte daraufhin seine Wohnräume und fand über 1000 Flaschen Babyöl sowie alle möglichen Substanzen und viele Tapes von seinen so genannten Freak-off-Partys (Sexpartys).
Cassie Ventura sagt hochschwanger als Zeugin aus
Cassie Ventura hat vor Gericht (hochschwanger) ausgesagt und P. Diddy schwer belastet. Sie war 19, er 37, als sie sich kennenlernten. Er soll ihr damals einen Plattenvertrag angeboten haben über 10 Alben. Von diesen erschien aber nur eines. Sie war sehr überfordert damit, dass Diddy ihre Nähe gesucht habe und zudringlich wurde. Sie sei zunächst weggerannt und habe geweint. Er war einer der größten Stars derzeit. Alles wurde dann immer mehr kontrolliert von Diddy, ihr Privatleben, ihre Karriere, ihre Freunde. Sie bekam auch Substanzen von ihm, auch vor dem gemeinsamen Sex und vor dem Sex mit anderen. P. Diddy habe sie dazu gedrängt, mit anderen Männern vor ihren Augen zu schlafen. Teilweise seien diese Orgien über mehrere Tage gegangen.
Ihr Job war es, so genannte Freak-off-Partys zu machen
Ihr Haupt-Job sei es irgendwann gewesen, diese so genannten Freak-off Partys zu machen. Das sind mehrtätige Sexparties. Die Escort-Männer hierzu musste sie selbst online suchen, P. Diddy hat bezahlt. Er zahlte darüber hinaus ihre Miete, ihr Haus, hatte aber auch ihren Schlüssel. Sie sei damit völlig abhängig von ihm gewesen. Auch psychisch habe er sie erniedrigt, unter anderem wegen ihres Aussehens.
Sie habe Angst gehabt vor ihm gehabt
Bei den Freak offs musste sie etwas mit anderen Männern haben vor ihm. Sie habe das nie gewollt, habe Angst gehabt, was passieren würde, wenn sie nein sagt. Er habe sie erpresst mit ihren Tapes. Bis zu vier Tage seien diese Partys gegangen. Seine Stimmung habe sich schlagartig geändert, wenn sie nicht gehorcht habe, habe sie ihr Handy abgenommen bekommen oder den Haustürschlüssel. Diddy habe indes auch bei den Freak-off-Partys alles kontrolliert, die Männer mussten ihr etwa in den Mund pinkeln. Er habe dabei zugeschaut.
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Damit alles so läuft, wie er es gerne hatte, soll er mit massivem emotionalem Druck gearbeitet haben – und auch mit körperlichen Übergriffen, wie das Video mit der Hotelflurszene deutlich zeigt.
Ernüchterndes Urteil
Das Urteil nun ist für viele der Prozessbeteiligten und Zeugen ernüchternd, insbesondere für diejenigen, die gegen ihn ausgesagt haben. Cassie Ventura forderte wie die Staatsanwaltschaft mindestens 10 Jahre Haft und betonte, dass sie Angst habe, was passieren würde, sobald er wieder auf freien Fuß käme. Nun bekam P. Diddy lediglich vier Jahre Haft.
P. Diddy hat Trump tatsächlich um Hilfe gebeten
Überdies bat P Diddy Präsident Trump,. ihn zu begnadigen, das würde bedeuten, ihm die Haftstrafe sogar gänzlich zu ersparen. Bereits in der Vergangenheit hatte es immer wieder Spekulationen über eine mögliche Begnadigung des US-Rappers durch den Präsidenten gegeben. Nun bestätigte Trump, der 55-Jährige habe ihn tatsächlich um Hilfe gebeten.
Freiheitsstrafe von 50 Monaten
In dem aufsehenerregenden Prozess hatten Geschworene den Musiker Anfang Juli teilweise schuldig gesprochen. Sie befanden Combs nur im Zusammenhang mit Nötigung zur Prostitution von Frauen schuldig – dem am wenigsten schwerwiegenden Anklagepunkt. Zu den Anklagepunkten der Verschwörung zur Organisierten Kriminalität und des Menschenhandels entschieden die Geschworenen auf unschuldig. Unter anderem berichteten Zeugen vor Gericht von wilden Sexorgien und dem Gefühl, in diesem fast schon sektenähnlichen Rahmen emotional wie körperlich missbraucht worden zu sein.
In einem Video berichtete auch Lady Gaga von ihren Erfahrungen von den verstörenden Diddy-Partys. „Zieh dich aus“, hieß es zu mir und ich sagte: „Nein.“
Zahlreiche Celebrities aus Hollywood sollen bei diesen so genannten White Partys mitgewirkt haben, unter anderem Leonardo DiCaprio und Jennifer Lopez.

Leonardo DiCaprio hatte offensichtlich Spaß.


Ashton Kutcher besuchte des Öfteren P. Diddy.

Mariah Carey mischte ebenfalls mit.
Während des Wahlkampfs 2020 hat P. Diddy Joe Biden öffentlich unterstützt
Im August hatte eine Verteidigerin des Rappers dem Sender CNN mitgeteilt, dass sein Team die Trump-Regierung wegen einer möglichen Begnadigung kontaktiert habe.
Trump äußerte sich den US-Medienberichten zufolge nicht dazu, wie er auf die Begnadigungsanfrage reagieren wolle. In einem früheren Interview mit dem Sender Newsmax hatte er jedoch angedeutet, ein solches Gesuch abzulehnen. Der Grund: Combs fehlende politische Unterstützung für Trump. Combs und er hätten sich zwar nicht gut gekannt, aber eigentlich gut verstanden, der Rapper »schien ein netter Kerl zu sein«, sagte Trump damals. »Aber als ich für das Amt kandidierte, war er sehr feindselig.« Das mache eine Begnadigung von Combs »schwieriger«.
„Er muss weg“
Im Jahr 2020 hatte Combs öffentlich Biden unterstützt und beispielsweise gesagt: »Das wichtigste Ziel ist, Trump aus dem Amt zu bekommen. Er muss weg.«
Sean „Diddy“ Combs könnte seine mehr als vierjährige Haftstrafe möglicherweise um bis zu zwölf Monate verkürzen
Sean „Diddy“ Combs könnte seine mehr als vierjährige Haftstrafe möglicherweise auch um bis zu zwölf Monate verkürzen. Der Richter, der Combs in Manhattan verurteilte, hat nun angeboten, zu empfehlen, dass der 55-jährige Hip-Hop-Mogul während seiner Inhaftierung für jedes verfügbare Drogenentziehungsprogramm berücksichtigt wird.
Durch ein Drogenentziehungsprogramm könnte Diddy früher wieder auf freien Fuß kommen
In einem am Mittwoch öffentlich gemachten Schreiben an Combs’ Anwälte nannte US-Bezirksrichter Arun Subramanian explizit das Residential Drug Abuse Program (RDAP) des Federal Bureau of Prisons (Gefängnisbehörde der USA).
Das RDAP ist ein intensives, 500-stündiges, neunmonatiges Programm zur Behandlung von Substanzmissbrauch für Gefangene. Experten für Strafvollzug sagten BUSINESS INSIDER (BI), dass eine Teilnahme Combs eine vorzeitige Entlassung um bis zu ein Jahr ermöglichen könnte.
Diddy zeigt sich geläutert
Subramanian verurteilte Combs letzte Woche zu vier Jahren und zwei Monaten Haft, nachdem der Rapper wegen prostitutionsbezogener Delikte schuldig gesprochen worden war. Er hatte männliche Escorts über Staatsgrenzen transportiert, um drogenbeeinflusste „Freak-off“-Sexbegegnungen mit Ex-Freundinnen zu ermöglichen.
Combs ist seit seiner Anklage im September 2024 in einem Bundesgefängnis in Brooklyn, New York, inhaftiert – seine Zeit dort wird auf seine Gesamtstrafe angerechnet.
In einem Schreiben an Subramanian Anfang dieser Woche beantragte Combs’ Anwalt Teny Geragos, dass das Gericht „nachdrücklich empfehlen“ solle, Combs in das Federal Correctional Institution in Fort Dix, eine Gefängnisanlage mit niedriger Sicherheitsstufe in New Jersey, zu verlegen.
Das FCI Fort Dix – etwa 115 Kilometer von New York City entfernt – bietet das RDAP an, das Geragos als vorteilhaft für Combs empfahl.
Der Richter erklärte in seiner Anordnung vom Mittwoch, dass er ein Gefängnis in der geografischen Nähe von Combs’ Wahl empfehlen werde, jedoch nicht die spezifische Einrichtung. Diese Entscheidung liege beim Bureau of Prisons (BOP).
Subramanian sagte, er werde dem BOP empfehlen, dass Combs „so nah wie möglich am Großraum New York“ inhaftiert wird und dass er für die Teilnahme an jedem Drogenentziehungsprogramm „für das er qualifiziert ist“ in Betracht gezogen wird.
Aufgrund seines Drogenkonsums so gewalttätig?
Bei Combs’ Prozess führten seine Verteidiger seine Gewaltbereitschaft auf seinen Drogenkonsum zurück. Im Rahmen seines Antrags auf eine Strafe in Form der bereits verbüßten Haftzeit betonte Combs in einem Schreiben an Subramanian seine neu gewonnene Nüchternheit.
„Obwohl diese Situation die härteste und dunkelste Zeit meines Lebens war, sind gute Dinge aus meiner Inhaftierung hervorgegangen“, schrieb Combs in dem Brief. „Zum Beispiel bin ich jetzt zum ersten Mal seit 25 Jahren nüchtern. Ich habe mein Bestes getan, um mit meinem Drogenmissbrauch und meinen Wutausbrüchen umzugehen und Verantwortung zu übernehmen sowie positive Schritte zur Heilung zu machen.“
Richter: „Sie werden das überstehen“
Subramanian tadelte Combs in der Urteilsverkündung wegen seiner „ernsten“ Verbrechen, sagte ihm jedoch: „Sie werden das überstehen.“ „Am Ende des Tunnels gibt es Licht“, sagte der Richter.
Eine Empfehlung des Richters für Gefängnis-Drogenprogramme sei immer hilfreich, aber es gebe administrative Hürden, in Programme wie RDAP aufgenommen zu werden und das Jahr Strafverkürzung zu erhalten, sagte Paperny.
Das BOP könne die vorzeitige Entlassung eines Gefangenen verweigern, dessen Verurteilung Elemente von Gewalt oder Waffenbesitz enthält, sagte er.
Paperny sagte voraus, dass das BOP viele Faktoren abwägen werde, einschließlich der Empfehlung des Richters, aber der entscheidende Faktor sei jede Beschreibung von Gewalt oder Waffen, die möglicherweise im Bewährungsbericht von Combs enthalten sei, der kein öffentliches Dokument ist. „Viel hängt vom Ermessen des Bureau of Prisons ab“, sagte er.