Die FIFA hat die WM 2034 an Saudi Arabien vergeben. Diverse Fangruppierungen zeigten sich entsetzt.
Das Turnier im Jahr 2030 wird erstmals in sechs Nationen auf drei Kontinenten ausgetragen. Spanien und Portugal werden das Turnier gemeinsam mit Marokko ausrichten – daneben sollen aufgrund des 100-jährigen WM-Jubiläums Spiele auch in Uruguay, Paraguay und Argentinien stattfinden.
Die Vergabe erfolgte online in einer Abstimmung für beide Endrunden per Akklamation, auch der Deutsche Fußball-Bund stimmte dafür. Die Abstimmungen für die beiden Bewerbungen fanden ohne Konkurrenz statt.
Fifa-Präsident Gianni Infantino äußerte sich leidenschaftlich und dankte schon vor der Vergabe allen Beteiligten für den „historischen Kompromiss“, der die „Welt vereinen“ werde. „Das ist eine Botschaft der Einheit in einer geteilten Welt.“
2034 soll die WM dann in Katar stattfinden. Kritiker werfen dem Gastgeber Saudi-Arabien vor, die Fußball-WM nutzen zu wollen, um von der Kritik an der Menschenrechtslage in dem Land abzulenken. Aktivisten weisen auf die hohe Zahl an Hinrichtungen in dem Land hin. Zudem gibt es Foltervorwürfe, die Einschränkung der Rechte von Frauen und Angriffe auf die freie Meinungsäußerung.
In Saudi-Arabien finden bereits mehrere hochkarätige Sportveranstaltungen statt, darunter Rennen der Formel 1, die vom saudischen Staatsfonds finanzierte Golf-Tour LIV und die WTA Finals, der Saisonabschluss der Frauen-Tennisspielerinnen.
Auch die Austragung in Katar 2022 sorgte bereits für großen Unmut unter den westlichen Staaten – und das nicht nur, weil die Spiele im deutschen Winter stattfanden, sondern auch hier wurde die prekäre Menschenrechtssituation öffentlich diskutiert.
Klar ist: Katar und Saudi Arabien sind reiche Staaten. Die Fans, die sich deswegen die Spiele nicht anschauen, werden der FIFA finanziell nicht weh tun. Die Einnahmen dürften dagegen enorm sein. Vielleicht gibt es wieder das ein oder andere öffentliche Statement im Rahmen der Meisterschaft, wie kritisch wie als Westen die Menschenrechtslage dort sehen. Das war es dann aber auch. Solange das Geld rollt, ist doch alles gut.