…nein, wir sprechen hier nicht von der Schweiz. Das teuerste Land in Europa ist aktuell eindeutig und mit großem Abstand Island. Die Isländer sind sich dessen vermutlich gar nicht so bewusst, zahlen sie doch nach wie vor noch mit ihrer ureigenen Währung, den isländischen Kronen und verdienen recht ordentlich.
Ein Snack für über 20 bis 30 Euro ist normal
Wer jedoch mit Euro im Gepäck einreist, dem schlackern schon die Ohren beim Essengehen. Eine Crêpes mit Zimt und Zucker kostet da schnell über 20 Euro. Wer noch etwas mehr Belag drauf haben möchte, kann dafür auch über 30 Euro hinblättern. Wir sprechen hier allerdings auch von der direkten Innenstadt in der Hauptstadt Islands, Reykjavik. Diese ist komplett auf Tourismus ausgelegt. Hotels reihen sich am Hafen wie Perlen an einer Schnur. Hier geht es auch direkt zu WhaleWatching-Touren, die wir auch gemacht haben, aber nicht empfehlen können. Island ist bekannt dafür, dass sich um die Insel herum Richtung Grönland viele unterschiedliche Walarten tummeln, was auch richtig ist. Wir konnten unter anderem einen Orca bewundern Allerdings ist das mehr Whalehunting, als Whalewatching. Denn sobald Wale gesichtet werden, fahren alle Touristenboote zu dem Wal und umzingeln ihn.
Das Whale watching war nicht wirklich tierfreundlich
So richtig freuen kann man sich an dem Anblick daher nicht. Tierfreundlicher ist die Walbeobachtung sicher von einem Apartment mit Blick auf das Meer und einem Fernglas in der Hand.
Die Altstadt von Reykjavik ist ebenfalls sehenswert. Hier reicht aber in jedem Fall ein Tagesbesuch, an dem man alles leicht ablaufen und in den diversen kleinen Touristenshops stöbern kann. Besonders beeindruckend ist die Kirche, die eine optische Täuschung durch ihren raffinierten Bau hervorruft. von Weitem wirkt sie dadurch wesentlich größer, ähnlich den Kathedralen im Süden Europas. Wenn man näher kommt, erschließt sich die optische Täuschung dann. Die bekannte Regenbogenstraße führt zu eben dieser Kirche.

Kirche Reykjavík. Foto: GSCHWÄTZ
Die Blaue Lagune ist nicht nur auf Fotos beeindruckend
Wer es sich zutraut, im Winter auf den eisigen, schneegetriebenen Straßen ein Mietauto zu steuern, sollte dies in jedem Fall tun. Denn Mietwagen sind relativ günstig, Taxis dagegen umso teurer. Zumal auch hier unseriöse Anbieter lauern. Zwei seriöse Taxigesellschaften sind Hreyfill (Telefon: 00354/5885522) und BS12 (Telefon: 00354/5610000). Wer eine wirklich nette Taxifahrerin sucht, die einem auch diverse Dinge Dinge zeigen kann und einen günstigen Tarif anbietet, ist Elena. Sie ist von Polen vor einigen Jahren nach Island ausgewandert (Telefon: 00354/7725724).

Achtung vor Vulkanausbrüchen
Ansonsten kann man auch Tagestouren mit Bussen zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten buchen. Wir waren kurz nach einem größeren Vulkanausbruch über den Winter in Island. Überall sah man noch die inzwischen abgekühlten schwarzen Lavafelder auf dem Weg in die Blaue Lagune. Die Blaue Lagune ist wohl die bekannteste Sehenswürdigkeit in Island. Und man kann definitiv sagen: Sie sieht wirklich so unglaublich aus wie auf den Fotos im Internet. Das extrem hellblaue Wasser ist schon ziemlich beeindruckend. Allerdings ist sie im Vergleich zur Sky Lagoon wesentlich voller mit Touristen. Was wir auch gemerkt haben: Man sollte wegen der hohen Konzentration an Mineralien auch nicht allzu lange in der Blauen Lagune bleiben.

Sky Lagoon. Quelle: GSCHWÄTZ
Blaue Lagune aus Abflusswasser entstanden
Die Blaue Lagune ist übrigens technisch gesehen von Menschenhand gemacht, da sie aus dem Abflusswasser des nahegelegenen geothermischen Kraftwerks entstanden ist. Das Wasser in der Lagune ist jedoch natürlich und kommt aus dem tiefen Untergrund, wo es durch geothermische Energie erhitzt wird. Das Wasser in der Blauen Lagune wird auf natürliche Weise durch die geothermische Energie der Erde erwärmt und hat in der Regel eine Temperatur von 37 bis 39°C. Das Wasser hat eine milchig-blaue Farbe, die auf die hohe Konzentration von Kieselsäure und anderen Mineralien im Wasser zurückzuführen ist.
Der direkt ans Meer angrenzende Infinity-Pool ist unbeschreiblich
Während die Blaue Lagune unweit des Flughafens ist (viele Touristen besuchen daher die Blaue Lagune als erstes, wenn sie nach Island kommen – oder aber am Ende Ihrer Reise als Ausklang), befindet sich die Sky Lagoon unweit der Hauptstadt. Erst 2021 eröffnet ist sie wesentlich moderner als die Blue Lagoon, was die Angebote an Essen, Trinken, die Umkleiden und den SPA-Bereich betrifft. Das 7-Stufen-SPA-Ritual sollte man allein schon wegen des Ausblicks auf den Ozean von der Panoramasauna aus mit buchen. Aber auch der Infinity-Pool mit dem 40 Grad heißen Wasser, der direkt an das Meer angrenzt, ist unbeschreiblich.
Viele Touristen kommen, um die Nordlichter zu sehen – und werden nicht enttäuscht
Viele Touristen kommen, um die Nordlichter zu sehen. Hier werden viele verschiedene Touren angeboten, unter anderem eine Yacht-Tour abends auf dem Ozean oder eine Jeep-Tour, um Nordlichter zu „fangen“. Wir haben sie durch Zufall extrem gut in der Silvesternacht gesehen. Weg vom Trubel haben wir uns eine Übernachtung im Northern Lights Inn gebucht. Das Hotel befindet sich direkt neben der Blauen Lagune in einer relativ einsamen Landschaft. Hier haben wir dann kurz vor Mitternacht die grünen Streifen am Himmel gesehen, Am besten sieht man die Lichter tatsächlich, wenn man Fotos davon mit dem Handy macht. Auf den Bildern sind sie richtig grün zu sehen. Wenn man sie hingegen filmt, erkennt man sie auf den Handyvideos leider kaum.

Nordlichter am Hotel Northern Lights inn direkt neben der Blauen Lagune. Foto: GSCHWÄTZ
Auch das Inland hat einiges an atemberaubenden Landschaften zu bieten
Ein weiteres Hotel, das wir empfehlen können, ist das Hotel Kriunes. Es befindet sich rund 15 Kilometer von der Hauptstadt entfernt direkt an einem See. Alle Hotelzimmer bieten einen direkten Blick und Zugang zum See. Im Hintergrund sieht man sie Skyline der Hauptstadt.
Wer nicht nur die Küste, die Lagunen und die Hauptstadt erleben möchte, sondern auch die vielfältige atemberaubende Landschaft, sollte in jedem Fall die Golden Circle Tour entweder mit einem Bus buchen (Tagestouren über getyourguide) oder sie selbst mit dem Auto abfahren. Aber wie gesagt, im Winter ist Island wirklich nur etwas für sehr geübte Autofahre.
Wir sind über über getyourguide mit einem Reisebus (ab Reykjavik) die Sehenswürdigkeiten abgefahren. Die Tickets dieses Tagestour haben wir wie viele anderen Touren über getyourguide gebucht. Das ging immer problemlos. Als wir einmal eine Doppelbuchung hatten, hat uns getyourguide das Geld sofort zurückerstattet. Man hat auf dieser Plattform auch immer die Möglichkeit, bis maximal 24 Stunden vor Beginn des Events kostenlos zu stornieren.
Die Golden Circle Tour (8 bis 9 Stunden) hat bei uns folgendes umfasst:
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- Þingvellir-Nationalpark.
- Geysir-Geothermalgebiet
- Wasserfall Gullfoss besonders im Winter durch seine Dimension und halb zugefroren beeindruckend)
- Vulkankrater Kerid

Vulkankrater Kerid. Touristen können auch in den Schlund hinabsteigen. Foto: GSCHWÄTZ
- Secret Lagoon (die älteste Lagune Islands)

Wasserfall Gullfoss. Quelle: GSCHWÄTZ
Wir hatten einen sehr angenehmen Guide, der uns auf humorvolle Art und Weise viel über Island, die Menschen und die Kultur erzählt hat, während wir die Insel mit dem Bus erkundeten.
Uns haben viele gewarnt vor unserer Reise vor der Dunkelheit und Kälte. Aber es ist im Winter von 10 bis 17 Uhr hell und es war nur rund drei Grad kälter als in Deutschland. Gute Schneekleidung ist natürlich Pflicht.

Geysir im Geothermalgebiet im Landesinneren. Foto: GSCHWÄTZ

Dampfende heiße Quellen im Geothermalgebiet. Foto: GSCHWÄTZ