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Dr. Sandra Hartmann: „Das Gehirn einer Frau ist offensichtlich nicht für Führung ausgelegt“

„Um die internationale Ausrichtung und Kundenzentrierung der GEMÜ Gruppe weiter zu stärken, hat der Hohenloher Ventilspezialist seine Geschäftsführung im November 2025 neu aufgestellt. Stephan Gehrig erweitert als neuer Geschäftsführer Vertrieb und Marketing die Geschäftsführung der GEMÜ Gruppe“, heißt es in einer Pressemitteilung von Gemü vom 08. Dezember.

Gehrig ist damit der vierte Geschäftsführer im Konzern. Bei anderen Unternehmen in der Region, ist der Anteil von Frauen in der Führungsebene ebenfalls verschwindend gering.

„Vermutlich liegt das daran, dass das Gehirn von Frauen für die Komplexität kaufmännischer Aufgaben, denen sich Geschäftsführer und Vorstände gegenübersehen, nicht ausgelegt ist“, so GSCHWÄTZ-Herausgeberin Dr. Sandra Hartmann in ihrem Video-Kommentar.

Eine Frau unter vielen Männern: Bettina Würth (Wirtschaft) und Angela Merkel (Politik). Aber wir wissen alle: Eine Schwalbe macht eben doch noch lange keinen Sommer.

 

! Achtung: Satire 😉

Mann oh Mann, GEMÜ

Quelle: Pressemitteilung Gemü

Fotos: Screenshots von Pressemitteilungen der hiesigen Unternehmen




„Nun benötigen die Menschen in Sri Lanka unsere Hilfe und ich freue mich sehr, dass wir zumindest einen kleinen Beitrag leisten können.“

Wer erinnert sich nicht an das verheerende Unwetter 2016, welches das Kochertal flutete und insbesondere Braunsbach, aber auch die Künzelsauer Innenstadt förmlich wegspülte?

Zyklon zerstört Sri Lanka und niemand schaut hin

Anfang Dezember nun erlebt aktuell Sri Lanka eine derartige Überschwemmung seiner Städte. In dem Katastrophengebiet starben bislang rund 1.000 Menschen, zahlreiche Menschen haben ihre Häuser verloren. Ein Zyklon verwüstete Anfang Dezember 2025 einen ganzen Landstrich. GSCHWÄTZ-Chefredakteurin Dr. Sandra Hartmann konnte mit Menschen vor Ort via Videoschalte sprechen.

Dringend gebraucht werden aktuell Lebensmittel, Wasser, Kleidung, Medikamente und Schulmaterial. Die Menschen, die ihr Zuhause verloren haben, sind aktuell in Kirchen und Gemeinderäumen sowie Schulen untergebracht.

Auf Spendenpakete sollte man jedoch verzichten, da die hohen Zollgebühren ab der Grenze zur Hälfte von den Menschen in Sri Lanka getragen werden müssen.

Wer dennoch die Bevölkerung unterstützen möchte, kann dies gerne auch mit Kleinstbeträgen mit einer 1- oder 2-Euro-Spende tun. Wir leiten die Spenden dann 1:1 weiter. Ehrenamtliche vor Ort, wie etwa Michael, kaufen davon dann das, was aktuell am meisten gebraucht wird und übergeben es den Einsatzteams, die in die Katastrophengebiete fahren.

„Wir danken jedem Spendenden für die Unterstützung.“ so Dr. Sandra Hartmann. „Auch wir im Kochertal wissen, was es heißt, förmlich geflutet zu werden von Wassermassen und beinahe unterzugehen. Auch wir haben den Wiederaufbau von zahlreichen beschädigten Häusern nur gemeinsam geschafft. Nun benötigen die Menschen in Sri Lanka unsere Hilfe und ich freue mich sehr, dass wir zumindest einen kleinen Beitrag leisten können.“

paypal-Konto: info@gschwaetz.de

Verwendungszweck: „Spende Sri Lanka“

 




Öhringens Klinikneubau öffnet seine Pforten im Januar – und Künzelsauer erinnern sich dabei an ihren großen Verlust

Eigentlich sollte der Klinikneubau früher an den Start gehen, aber ganz so spät dran wie die Fertigstellung des Stuttgarter Bahnhofs ist er dann auch nicht. Im Januar 2026 öffnet der Neubau seine Pforten für Besucher, bevor es dann im Frühjahr losgehen soll mit den ersten Patient:innen.

Der 100-Millionen-Deal

Während die Öhringer sich freuen über ihr neues Krankenhaus, bleibt bei den Künzelsauern ein schaler Nachgeschmack, erinnern sie sich doch an ihr Krankenhaus, das vor sieben Jahren geschlossen wurde – als der Hohenloher Kreistag beschloss, das Angebot des Landes Baden-Württemberg anzunehmen: 50 Prozent finanzielle Beteiligung am Öhringer Klinikneubau (knapp 52 Millionen Euro) – im Gegenzug Schließung des Krankenhauses.

Hunderte Künzelsauer:innen demonstrierten monatelang für ihr Krankenhaus

Fast ein Jahr lang demonstrierten zuvor jede Woche hunderte Künzelsauer für den Erhalt ihres Krankenhauses. Eine Bürgerinitiative formierte sich, die auch auf die Folgen einer solchen Schließung hinwies, unter anderem längere Anfahrtswege in das nächste Krankenhaus. das bindet auch Rettungswägen, welche sowieso bereits eine extrem dünne Personaldecke aufweisen. Der Standort Künzelsau ist damit längst nicht mehr so attraktiv für Ärzte.

Eine Kreisstadt ohne Krankenhaus – Geht gar nicht, finden nach wie vor viele Einwohner:innen

Viele zogen mit ihren Praxen 2011 in das damals neu gebaute Künzelsauer Ärztehaus, um direkt angebunden zu sein an das  daneben stehende Krankenhaus. Das ist nun nicht mehr existent. Das Ärztehaus schon. Diverse Ärzte würden gerne in Rente gehen, doch Nachfolger finden sich nur schwerlich für ihre Praxen. Eine Kreisstadt ohne Krankenhaus? Geht gar nicht, finden nach wie vor viele Einwohner:innen.

Wartezeiten von bis zu 7 Stunden in den Notfallambulanzen der umliegenden Krankenhäuser

Das Versorgungsproblem zieht sich derweil auch bis zu den umliegenden Krankenhäusern, wo sich die Künzelsauer Patient:innen nun ebenfalls einfinden. War der Anstieg der akutstationären Patientenversorgung bereits beim Beschluss der Krankenhaus-Schließung auffallend hoch, ist er durch den Wegfall eines Krankenhaus für die anderen verbliebenen Häuser dementsprechend noch höher. Wartezeiten in Notfallambulanzen zwischen 3 und 7 Stunden sind daher heutzutage keine Seltenheit.

Indes schreiben auch die umliegenden Krankenhäuser Rote Zahlen. Die Schließung eines kleinen Künzelsauer  Krankenhauses hat damit auch nicht für eine entsprechende finanzielle Entlastung gesorgt, wie damals so manch ein Hohenloher Kreisrat vollmundig getönt hat.

Insgesamt wurden in den vergangenen 30 Jahren rund 100 Krankenhäuser in Baden-Württemberg mit dem Argument des Kostendrucks geschlossen. Angesichts der Milliarden, die nun für die Rüstungsindustrie derzeit locker gemacht werden können, wirkt das fast wie blanker Hohn für das deutsche Gesundheitssystem, das mittlerweile mehr krank, als gesund ist.

Eröffnung Klinik Öhringen – ein Krankenhaus musste sterben, damit ein anderes leben kann




Neujahrsempfang in Künzelsau: Bundesgesundheitsministerin spricht

Bundesministerin für Gesundheit MdB Nina Warken zu Gast im Künzelsauer Rathaus

Der Neujahrsempfang am Freitag, 23. Januar 2026 um 19 Uhr im Rathaus Künzelsau schafft erneut Raum für Begegnungen und einen zuversichtlichen Jahresauftakt. „Wir laden die Einwohnerinnen und Einwohner von Künzelsau ein, mit uns ins Gespräch zu kommen und gemeinsam auf das neue Jahr anzustoßen“, sagt Bürgermeister Stefan Neumann. Der Einlass beginnt ab 18 Uhr.

Leidenschaftliche Tennisspielerin

Seit dem 6. Mai 2025 bringt Bundesministerin für Gesundheit MdB Nina Warken ihre umfangreichen Erfahrungen aus Bundes- und Landespolitik sowie ihre kommunalpolitische Expertise aus der Region Odenwald-Tauber in ihr verantwortungsvolles Amt ein. In ihrem Impulsvortrag wird die Ministerin, dreifache Mutter, Juristin und leidenschaftliche Tennisspielerin, persönliche Einblicke in ihren politischen Alltag, ihre Motivation sowie ihr Engagement für eine starke Region und ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem geben.

Unterhaltsames Rahmenprogramm

Im Rahmen des Neujahrsempfangs öffnen die Mitarbeitenden ihre Bürotüren im Rathaus und stellen ihre Aufgabenbereiche vor. Ein unterhaltsames Rahmenprogramm, leckere Häppchen und Getränke runden den Abend genussvoll ab.

Anmeldungen

Zum Neujahrsempfang sind ausschließlich Künzelsauer Einwohnerinnen und Einwohner eingeladen. Ab dem 2. Dezember 2025 sind Anmeldungen möglich. In der Reihenfolge der Anmeldungen werden die Plätze zunächst im Sitzungssaal und, wenn diese alle vergeben sind, im Rathausfoyer reserviert. Der offizielle Teil mit dem Impulsvortrag von Bundesministerin für Gesundheit MdB Nina Warken wird hierfür per Video auf eine Leinwand im Foyer übertragen. Beginn ist um 19 Uhr, Einlass ins Rathaus um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist erforderlich online unter www.kuenzelsau.de/neujahrsempfang. Wer keinen Internetzugang hat kann sich auch telefonisch bei der Stadtverwaltung anmelden unter 07940 129-123.

Quelle: Pressmitteilung der Stadtverwaltung Künzelsau

Foto: Tobias Koch




Nena singt auf Würth Open Air 2026

Würth hat das Line Up des Würth Open Airs bekannt gegeben.

Am Freitag, 26. Juni 2026, stehen Zucchero, Nena und Anastacia auf der Bühne des Festivalgeländes am Carmen Würth Forum in Künzelsau. Der Vorverkauf beginnt am 26. November 2025.

Der italienische Sänger und Songwriter Zucchero ist der Headliner des Abends und bekannt für seine unverwechselbare Mischung aus Blues, Rock und Soul, die ihn auf die größten Bühnen der Welt geführt hat. Außerdem teilte er die Bühne mit Legenden wie Eric Clapton, Sting, Bono und Luciano Pavarotti. Sein viertes Studioalbum “Oro incenso & birra” (1989) brachte den internationalen Durchbruch und verkaufte sich weltweit mehr als acht Millionen Mal.

Seit den 1980er Jahren ist Nena mit ihrer unverwechselbaren Stimme als deutsche Pop-Ikone ein Synonym für Lebensfreude und Energie und eine feste Größe in der deutschen Musiklandschaft. Ihre zweite Single „99 Luftballons“ machte sie 1983 über die deutschen Grenzen hinaus bekannt und ist einer der erfolgreichsten Titel der Neuen Deutschen Welle. Mit über 25 Millionen verkauften Tonträgern gilt Nena als eine der erfolgreichsten deutschen Künstlerinnen.

Den Festivaltag eröffnen wird die Amerikanerin Anastacia. Sie zählt mit ihrer kraftvollen Stimme und unverkennbaren Timbre seit Anfang der 2000er-Jahre weltweit zu den erfolgreichsten Popstars ihrer Zeit. Obwohl der große Erfolg in ihrer Heimat, den USA, ausblieb, landete Anastacia zahlreiche Hits wie „I’m Outta Love“ (2000), „Paid My Dues“ (2001) und „Left Outside Alone“ (2004). 2025 feierte ihr Debütalbum „Not That Kind“ sein 25-jähriges Jubiläum.

Einlass zum Konzert ist ab 17 Uhr, Beginn um 18 Uhr.

Die Karten sind im Vorverkauf ab Mittwoch, 26. November 2025, 11 Uhr, für 80 Euro erhältlich unter www.KunstKultur.wuerth.com, in den Vorverkaufsstellen der Museen Würth in Künzelsau-Gaisbach sowie in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall, unter www.eventim.de, bei den Eventim-VVK-Stellen oder telefonisch unter der Eventim-Tickethotline 01806-570070. Kinder bis einschließlich 6 Jahre können das Festival kostenfrei besuchen, benötigen aber ein Ticket und es werden beim Einlass Ausweiskontrollen durchgeführt.

Würth Open Air 2026

Seit dem ersten Festival im Jahr 1997 ist das Würth Open Air zu einem beliebten Treffpunkt in der Region Hohenlohe geworden. An zwei Tagen, am 26. und 27. Juni, erwartet die jeweils bis zu 10.000 Besucherinnen und Besucher Live-Musik für alle Generationen in familiärer Atmosphäre. Am Samstagabend, 27. Juni, sind Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys, ClockClock und Paula Carolina zu Gast. Die Karten sind ebenfalls an den genannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

 




Warum Künzelsau wieder an das Bahnnetz angeschlossen werden sollte

Während im benachbarten Öhringen täglich Züge nach Karlsruhe, Schwäbisch Hall und Heilbronn fahren, ist der Bahnhof in Künzelsau seit den 1980er Jahren stillgelegt. Statt einer Bahn verkehren hier lediglich Radfahrer. Am Bahnhof kann man hier zwar lecker Pizza essen. Doch die Kreisstadt des Hohenlohekreises befindet sich seit rund 40 Jahren abgeschottet vom öffentlichen Bahnsystem.

Künzelsau I Reaktivierung der Kochertalbahn

Dabei war die Trasse, auf welcher die Kochertalbahn fuhr einst eine Strecke inmitten einer beeindruckenden Landschaft. Sie schlängelte sich durch Wälder, vorbei an Wiesen und Feldern, wo sich Hase und Igel Gute nacht sagen, mit sagenhaften Ausblicken auf das Kochertal – und mit  einer der damals steilsten Steigungen.

Billig würde der Ausbau, der nun konkret im Raum steht mit 200 bzw. 300 Millionen Euro (letztere Kostenschätzung bei einer Tunnelvariante), nicht werden. Aber noch nie wurde die Reaktivierung alter Bahntrassen von Bund und Land derart bezuschusst wie aktuell.

Die Bürger:innen und Bürger täten daher gut daran, dieses Projekt zu unterstützen, wäre es doch sowohl für den Tourismus als auch für die 10.000 tagtäglichen Berufspendler nach Künzelsau wie auch für die Student:innen ein Sprung in die Neuzeit.

Die Umfrage zur Kochertalbahn läuft noch bis 07. Januar: www.kochertalbahn.info

 

 




Verkehrsministerium Ba-Wü mehr als deutlich: „Offenbar ist die Bahn mit diesem Großprojekt überfordert“

Wann die ersten Fahrgäste am Tiefbahnhof Stuttgart 21 ein- und aussteigen werden, ist wieder völlig offen. Die für Ende 2026 geplante Teileröffnung ist wohl vom Tisch. Neues Datum? Fehlanzeige.

Nun kritisierte auch das baden-württembergische Verkehrsministerium in einer Pressemitteilung die Deutsche Bahn.

Verkehrsminister Winfried Hermann erklärt zu den Berichten über eine mögliche Verschiebung der Eröffnung von Stuttgart 21 auf unbestimmte Zeit: „Die erneute Verschiebung von Stuttgart 21 auf unbestimmte Zeit ist für Region, Stadt und Land und vor allem für die Fahrgäste eine fatale Nachricht. Die Fahrgäste ächzen seit Jahren unter den Folgen der Großbaustelle und es ist einfach kein Ende des angeblich „best geplanten“ Bauprojekts absehbar. Das letzte bisschen Vertrauen in die Bahn wird mit dieser Ankündigung verspielt. Noch vor einem Monat hat uns die Bahn den Eröffnungstermin im nächsten Jahr bestätigt – auch auf Rückfragen. Diese Zusagen waren offensichtlich windig oder falsch. Wir fühlen uns getäuscht.

Es bestätigt sich abermals, dass die Bahn politisch in ein unfassbar kompliziertes und teures Mega-Projekt getrieben wurde. Stuttgart 21 zeigt seit Jahren ein Muster: Die Deutsche Bahn vertröstet, beschönigt, verzögert und die Kosten steigen. Offenbar ist die Bahn mit diesem Großprojekt überfordert. Sie hat Schwierigkeiten beim Bauen und beim Digitalisieren. Beides gemeinsam zu organisieren, gelingt ihr noch weniger. Jetzt scheint die Digitalisierung das Problem zu sein. Dabei ist schon seit vielen Jahren klar, dass dieser Knoten und die Schiene in Deutschland digitalisiert werden müssen. Eine mögliche Verschiebung auf unbestimmte Zeit kann nicht das letzte Wort sein. Wir fordern von der neuen Bahnchefin Evelin Palla echte Transparenz. Wir wollen keine neuen Termine ohne Substanz. Wir erwarten Ehrlichkeit statt weiterer Vertröstungen. Deshalb ist ein Sonderlenkungskreis zu Stuttgart 21 dringlich erforderlich.“

Quelle: Pressemitteilung des Verkehrsministeriums vom 19. November 2025




„Die Reaktivierung ist eine große Chance für die gesamte Region“

Sie war eigentlich schon totgeglaubt, nun soll sie im Zuge der Grünen Schienen-Wende wie zahlreiche weitere Trassen in Deutschland wiederbelebt werden: die Kochertalbahn als moderne S-Bahn, die in regelmäßiger Taktung fährt und das Kochertal wieder an das Bahnsystem andocken soll.

Der ehemalige Künzelsauer Bahnhof – und zahlreiche weitere Bahnhöfe bis Forchtenberg – erinnern bis heute an die Kochertalbahn, die bis in die 1980er Jahre hinein 100 Jahre lang fuhr. Dann setzte die Region gänzlich auf den NVH (Nahverkehr Hohenlohe), also auf Busse anstatt auf die Bahn. Längst werden die alten Bahnhofsgebäude anderweitig genutzt.  In Künzelsau etwa befindet sich dort der Jugendkulturverein Kokolores und die Pizzeria EMMAS GLÜCK.

Erstelle, was du liebst – liebe, wie du’s erstellst.

Zwischen 200 und 300 Millionen Euro Kosten – Stand heute

Das Bahn-Wiederbelebungsprojekt sollt laut derzeitigen Schätzungen zwischen rund 200 (ohne Tunnelvariante) und rund 300 Millionen Euro (mit Tunnelvariante von der Berufsschule nach Gaisbach) kosten – kein Pappenstil also, obwohl sich die kleine Kreisstadt des kleinsten Kreises im Ländle nicht beschweren kann, ist doch unter anderem der Schrauben-Riese Würth und damit auch zweitreichste Familie in ganz Deutschland dort beheimatet – und zahlreiche weitere Weltmarktführer-Unternehmen. Dennoch reitet man als echter sparsamer Baden-Württemberger auch hier nicht mit einem Goldesel durch die Gegend.

Krankenhaus weg – Kochertalbahn her?

2018 wurde das kleine Krankenhaus in Künzelsau geschlossen aufgrund der von Baden-Württemberg und Berlin vorgegebenen Krankenhausreform. Krankenhäuser sollen am besten keine roten Zahlen schreiben. Stattdessen wurden Millionen in den Neubau des Krankenhauses in Öhringen gesteckt, das, nun ja, zahlentechnisch auch keine Erfolgsbilanz aufweist.

Bürgerinitiative kämpft wochenlang  umsonst

Damals gingen die Menschen wochenlang für ihr Krankenhaus in Künzelsau auf die Straße, es formierte sich eine Bürgerinitiative, die kämpfte – umsonst. Nun befindet sich in dem alten Krankenhausgebäude unter anderem eine Hospiz. Passender geht es wohl kaum.

Darum für viele auch etwas unverständlich, wie nun wieder so viel Geld da sein beziehungswiese locker gemacht werden soll für eine Bahn, an deren Stelle man ja auch einfach mit dem Bus zum nächsten Bahnhof – in diesem Fall in Waldenburg oder Öhringen – fahren soll. Während Künzelsaus Bürgermeister Stefan Neumann mit der „Reaktivierung eine große Chance für die gesamte Region“ sieht, hält sich Waldenburg Bürgermeister Bernd Herzog mit seinen Worten eher zurück, wenn er erklärt: „“Uns ist es wichtig, dass alle relevanten Informationen aus Waldenburg, Kupferzell und Künzelsau in das Projekt einfließen, und am Ende die beste Lösung für die Region steht. Auf dem Weg dahin begleiten wir die Planungen der Stadt Künzelsau wohlwollend und ergebnisoffen.“ Man darf dabei auch nicht vergessen: Sein Waldenburg hat ja auch schon einen Bahnanschluss. Aber auch die Worte von Christoph Spieles, Bürgermeister aus Kupferzell, klingen eher verhalten beim Bahnprojekt: „Kupferzell, Waldenburg und Künzelsau arbeiten schon lange eng für die Region zusammen. Dafür ist es wichtig, dass alle immerzu gut informiert sind. Auf das Basis begleiten wir die Bemühungen der Stadt Künzelsau zur neuen Kochertalbahn offen und interessiert.“ Das hört sich fast so an, wie wenn man als Bürgermeister vom Zuschauerrand einfach mal abwartet, was so passiert.

Auch Halt im Gewerbepark

Fakt ist: Es ist einfach komfortabler und bequemer, mit einer Bahn, die regelmäßig, etwa im 1-Stunden-Takt fährt, an den nächsten Bahnhof zu fahren Zum anderen wäre die Kreisstadt nach Jahrzehnten wieder an ein Bahnnetz angeschlossen. Die Studenten in dieser Stadt würden das sicher begrüßen – und auch die zahlreichen Arbeitnehmer:inenn, die tagtäglich zum Gewerbepark Hohenlohe zu ihren Weltmarktführer-Arbeitgeber:innen an der A6 mit ihrem Auto fahren. Dort würde die Bahn auch Halt machen.

Die Wiederbelebung alter Trassen ist auch ein Trend, den man in Europa beobachten kann, was den Tourismus betrifft. Manche erreichen dabei sogar Kultstatus – bei einer Trasse in idyllischer Umgebung und/oder mit einer Bahn, die auf „old charme“ optisch aufbereitet ist. Auch die Trasse der ursprünglichen Kochertalbahn führt malerisch bergauf bergab zwischen Wäldern und Wiesen vorbei. Es war damals übrigens die Trasse mit der beeindruckendsten Steigung.

Derzeit starke finanzielle Fördermöglichkeiten von Land und Bund für die Wiederbelebung alter Trassen

Die Reaktivierung von Bahngleisten könnte laut der Stadtverwaltung Künzelsau aktuell finanziell stark von Bund und Land gemäß dem Gemeinde-Verkehrs-Finanzierungsgesetzt gefördert werden. Der Bund würde dabei, laut der Stadtverwaltung Künzelsau, 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten tragen. Die restlichen zehn Prozent würden zum Teil durch das Land Baden-Württemberg übernommen werden.

Entscheidend sei dabei, so betont es die Stadt Künzelsau, jetzt zügig voranzukommen, da für die ersten hundert reaktivierten Bahnkilometer übernimmt das Land-Baden-Württemberg die Kosten für den Betrieb im Ein-Stunden-Takt komplett.

Die Strecke soll sich so weit wie möglich am historischen Trassenverlauf orientierten. Das würde bedeuteten: Abfahrt in Künzelsau wäre am Kokolores / an der Pizzeria EMMAS Glück.

Bislang würde die Trasse lediglich zwischen der A6 und Künzelsau wiederbelebt werden. Möglich wäre aber – rein theoretisch – auch ein Ausbau wie ehedem bis nach Forchtenberg. In jedem Fall würde die Kochertalbahn eine Aufwertung der ländlich-touristischen Region bedeuten.

Foto: Ehemalige Kochertalbahn, die bis in die 1980er Jahre hinein über 100 Jahre lang betrieben wurde

Video: Altes Videomaterial von der Kochertalbahn

 




„Gefühlt bewegen wir uns gerade wieder Richtung Mittelalter“

1975 legten Frauen in Island ein ganzes Land lahm. Sie streikten für mehr Rechte und eine gleichberechtigte Stellung in allen Lebensbelangen – und das mit Erfolg. Das kleine Land in Europa ist weltweit an der Spitze, was Frauenrechte und Gleichberechtigung betrifft.

„Gefühlt bewegen wir uns gerade wieder Richtung Mittelalter“ – Deutschland Frauenstreik 9. März 2026

GSCHWÄTZ-Herausgeberin Dr. Sandra Hartmann: „Wir sind weit von einer gleichberechtigten Stellung in allen Lebensbelangen entfernt“

Weltweit – auch in Deutschland – streiken am 09. März 2026 nun Frauen ebenfalls mit denselben Zielen. Denn: Gefühlt dreht sich die Welt seit Corona 2020 rückwärts, Frauen verlieren zunehmend an Einfluss (politisch) beziehungsweise haben diesen Einfluss noch nie wirklich erreicht (Wirtschaft), finanziell sind sie in der Regel meistens in allen Belangen finanziell schlechter gesellt. Und da Geld auch zugleich Macht bedeutet, sind Frauen auch häufig vor Gericht im Nachteil. Hinzu kommt ein offen gelebtes mysogenes Verhalten im Alltag sowie eine Hass-Attitude in den sozialen Medien gegenüber selbstbewussten Frauen.

Männer dürfen unperfekt sein, Frauen werden häufig wegen kleiner Makel oder Fehler gesellschaftlich verrissen

Frauen werden nicht selten danach bewertet, wie perfekt sie optisch erscheinen und wie viel gesellschaftlich-soziale Normen sie erfüllen. Vollzeitberuf, Hauswirtschafterin, Kindererzieherin, Sexgöttin – alles kein Problem, oder? Wohingegen Männer noch immer unperfekt sein dürfen – optisch, in ihrem teilweise übergriffig-beleidigenden Verhalten und was ihre Ambitionen hinsichtlich einer partnerschaftlich geführten Lebensgemeinschaft betrifft.

In Ihrem aktuellen REEL erzählt GSCHWÄTZ-Herausgeberin Dr. Sandra Hartmann von 5 skurrilen aktuellen Anti-Frauen-Begebenheiten in Deutschland.




„Ich war der Alki von der Tanke“

72 Bier an 5 Tagen war sein Rekord. Damals nach dem Abitur er eine Strichliste geführt – hinzu kamen in dieser Woche auch harte Getränke wie Long Drinks. Die hat BUCCI (Lukas Buczek) damals nicht mitgezählt. Während seine Eltern sich große Sorgen um ihm machten, verstand der heute 27-Jährige nicht das Problem: „Hey, ich hatte gerade das Abitur gemacht. Da darf man doch noch feiern, oder?“ Das Problem ist, wenn man nicht aufhört zu feiern. „Irgendwann war ich fünfmal in der Woche im absoluten Vollrausch“, erzählt BUCCI im Interview mit GSCHWÄTZ-Herausgeberin Dr. Sandra Hartmann in seiner Wahlheimat Berlin.

„Ich war der Alki von der Tanke“: BUCCI über seine Sucht, toxische Männlichkeit & seinen Neubeginn

Über zehn Jahre , von 14 bis 24 Jahren, war Alkohol sein engster Begleiter. Heute möchte der Musiker und Content Creator anderen ein Vorbild sein mit seinem „sober“ Leben – und ist damit sehr äußerst erfolgreich: Über 40.000 Menschen folgen ihm auf TikTok, über 34.000 auf Insta.

„Besonders die Gen Alpha und die Gen Z legen viel mehr Wert darauf, gesund zu leben. Das sieht man ja auch an den offiziellen Zahlen“, sagt BUCCI. Aktuelle Studien belegen diese Theorie. Die heutige Jugend trinkt deutlich weniger.

BUCCI lebt seit drei Jahren in der Hauptstadt Deutschlands, fernab von der bayrischen Heimat, in welcher er groß geworden ist. Das Männlichkeitsideal damals sei eng gekoppelt gewesen mit Alkohol trinken. Vom Charakter her sei er ein Ganz-oder-gar-nicht-Typ, was sich auch auf sein Trinkverhalten massiv auswirkte. „Ich habe einen Hang zum Exzessiven und war süchtig nach Rausch“, sagt er. Mit 24 Jahren macht er einen radikalen Cut, er trinkt keinen Schluck mehr, ändert sein Leben, bezeichnet sich aber offen als trockener Alkoholiker.

Nun hat der Influencer ein Buch mit dem Titel geschrieben: „Spiritualität statt Spirituosen“. Darin geht es unter anderem um den Glauben an sich selbst und an seine Träume, die man sich von niemandem weder klein- noch ausreden lassen solle, so BUCCI.